Der letzte Krieg der Engel (German Edition)
Gerüchte?“, bat Arameel um Details, hatte er doch selbst einiges gehört - auch von Yarden.
„Arel soll Gefühle für die Eine haben“, kam Metatron sofort zum Thema und hob beide Augenbrauen an. „Er soll sich verliebt haben.“
„Erstaunlich, nicht?“ Arameel seufzte und legte den Kopf in den Nacken. „Warum macht uns der Junge nur immer solche Schwierigkeiten?“
„Denkst du nicht, dass das geplant war?“, gab Metatron aber zu bedenken und sah den alten Engel forschend an. „Wir Engel lieben normalerweise nicht ... und Arel wird sich das nicht ausgesucht haben.“
„Das kann sein.“ Arameel erwiderte den forschenden Blick. „Und was jetzt? Sollen wir ihn gegen einen anderen, einen ‚normalen’ Engel austauschen?“
„Ich habe mit Gott darüber gesprochen“, entgegnete Metatron. „Und Sie denkt nicht, dass Arels Gefühle seinen Auftrag gefährden, ganz im Gegenteil: Er wird sie mit allem verteidigen, was ihm zur Verfügung steht.“
„Wie fühlt sich das an, Liebe?“ Arameel sinnierte, kannte er doch nur tiefe Zuneigung für Seinesgleichen, für die Schützlinge, die er im Laufe seiner Existenz betreut hatte, aber Liebe ...
„Ich weiß es nicht“, musste Metatron gestehen. „Aber es ist sicherlich nicht leicht für einen Engel, mit diesen Empfindungen umzugehen, jedenfalls nicht, wenn zu den Gefühlen für sie auch noch Lust kommt.“
„Lust?“ Arameel klang entgeistert und schüttelte heftig den Kopf. „Komm schon, Metatron! Wie soll denn ein Engel Lust empfinden? Ich meine, ihm fehlen die wichtigen Organe dafür, oder?“
„Ja, vielleicht.“ Metatron zuckte die Schultern. „Aber auch wir sind für Berührungen empfänglich, oder? Arel hat es mal wieder nicht leicht getroffen.“
„Nein.“ Der alte Engel seufzte leise. „Ich glaube, ich sollte die beiden besuchen gehen und nach dem Rechten sehen.“
„Das halte ich für eine ausgezeichnete Idee“, stimmte ihm Metatron zu und so verabschiedeten sich die beiden Engel voneinander, um ihren Aufgaben nachzukommen.
*.*.*
„Wie kommst du inzwischen mit ihr klar?“ Arameel ließ sich nicht viel Zeit mit diesem Besuch und tauchte in der Zwischenwelt auf, wo Leandra am Bachufer saß und ihre Locken entwirrte, sie hatte gerade gebadet.
„Wir haben uns arrangiert.“ Arel zuckte die nackten Schultern und spürte, wie er rote Ohren bekam. Seine Zuneigung zu der Sterblichen war ihm peinlich.
„ Jaaa, das hab ich gehört“, erwiderte Arameel und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Was seid ihr inzwischen? Ein Liebespaar?“
„Ich denke nicht, dass man das über einen Engel und eine Sterbliche sagen kann“, widersprach Arel und zupfte sich an der Nase. „Wenn es irgendwen bei euch stört, solltet ihr mich hier abziehen, denn Leandra ist inzwischen gut ausgebildet und relativ sicher, denke ich.“
„Nein, wir wollen dich nicht abziehen“, entgegnete Arameel. „Es gibt keinen anderen Engel, der diesen Job mit mehr Hingabe machen würde, denke ich. Du würdest dich für sie töten lassen, oder?“
„Ja, ganz sicher.“ Da gab es für Arel keine Zweifel, er musterte Leandra weich. „Aber es ist nicht fair, Arameel! Immer muss ich die Arschkarte ziehen!“
„Du bist eben so geschaffen worden“, bedauerte der alten Engel und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Aber es ist nicht mehr lange hin bis zur Entscheidung.“
„Die Ebenen von Armageddon, hm?“ Arel seufzte tief und konnte die Augen nicht von Leandra nehmen. „Dann denke ich, sollten wir von hier verschwinden.“
„Ja, aber reist so weit wie möglich auf konventionellem Weg“, riet ihm Arameel, beide Augenbrauen erhoben. „Wenn ihr wechselt, kann man euch leicht verfolgen, wohingegen ihr hier im Moment nur ziemlich verschwommen zu orten seid.“
„Gut.“ Arel nickte zustimmend und streckte mit einem Knacken den Rücken, ehe er mit den Flügeln schlug. „Machen wir uns also auf den Weg ... Wie geht es Yarden?“
„Och, der Junge schlägt sich hervorragend“, sagte Arameel ernsthaft. „Machst du dir Sorgen um ihn?“
„Nein, dazu besteht kein Grund“, gab Arel zurück, ehe er die Schultern hob. „Es hat alles seinen Sinn, oder? Ich meine, dass ich den Job als Ausbilder abgelehnt hab und schließlich bei Leandra gelandet bin ... Das alles war nicht mein freier Wille, stimmt`s?“
„Vielleicht“, stimmte ihm Arameel zögernd zu, der auch nicht viel mehr darüber wusste. „Auf jeden Fall bist du hier an ihrer Seite sehr, sehr
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