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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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verteidigten. Jenseits der beiden kam aus der Dunkelheit ein Reiter in Sicht.
    Elanya! An ihrer Rüstung und dem fuchsroten Pferd glaubte er, sie zu erkennen. Im Feuerschein blitzte ihre Klinge auf. Hinter ihr schien der Wald selbst zu wanken, bis sich eine Horde riesiger Gestalten aus dem Schattengewirr löste. Mit erhobenen Speeren und Keulen stürmten sie heran.
    Jubel wallte in Athanors Herz auf. »Das ist der Sieg!«, rief er dem schwer bedrängten Orkzahn zu und stieß sein Schwert in die Höhe. Die Gegner des Trolls gerieten unter die Hufe seines Pferds. Knochen knackten und splitterten. Doch eine innere Stimme mahnte ihn, dass es noch nicht vorbei war. Gegen jeden anderen Feind wäre ihnen der Sieg nun sicher, nur gegen diesen nicht. Er ritt einen Untoten nieder, der gerade zum tödlichen Hieb auf einen Faun ausholte, und wusste, dass die verfluchte Leiche wieder aufstehen würde.
    Erneut sah er Elanya, die nun auf erste Gegner einhieb. Es würde nichts nützen, wenn die Trolle schneller fielen, als sie die Untoten vernichten konnten. Entschlossen lenkte er sein Pferd an Elanyas Seite. »Das ist sinnlos!«, herrschte er sie an. »Wir müssen den Trollen den Rücken frei halten!«
    Mit dem Nasenschutz des Helms sah die Elfe grimmig, fast schon feindselig aus. Doch ihr Blick schweifte von ihm zu den Trollen. Dann nickte sie.
    Athanor trieb sein Pferd weiter, ritt Haken durch die versprengt kämpfenden Trolle. »Eine Linie!«, schrie er ihnen zu. »Bildet eine Linie!«
    Orkzahn schloss sich seinem Gebrüll an, löste sich aus dem Pulk der Gegner, um zum nächsten Troll aufzuschließen. Es kam Athanor quälend langsam vor, aber die Trolle wichen zurück und formierten sich. »Denkt an ihre Waffen! Zerstört die Waffen!«, brüllte er, während er einen Bogen ritt, um hinter die beeindruckende Linie zu kommen. Elanya hatte seinen Einfall verstanden. Schon galoppierte sie im Rücken der Trolle entlang, mähte Untote nieder, die es auf die Beine der Kolosse abgesehen hatten.
    Vielleicht können wir uns so die nötige Zeit erkaufen , hoffte Athanor und stürmte erneut in die Schlacht.
    Der neue Tag dämmerte bereits herauf, als ein Troll den letzten Wiedergänger zerriss. Anstatt sich zu ergeben oder zu fliehen, wie es ein gewöhnliches Heer getan hätte, kämpften die verfluchten Untoten bis zum bitteren Schluss. Erschöpft sah Athanor zu, wie der Troll dem Gegner beide Arme zugleich ausriss und die Glieder von sich warf, während der verkrüppelte Körper zu Boden stürzte. Eine blutige Faust schloss sich um den Schädel des Leichnams, zerquetschte ihn wie die Schale eines Eis, bevor der Troll auch das Genick zerbrach. Endlich rührte sich der Tote nicht mehr. Ob er besiegt war oder es am ersten zaghaften Sonnenlicht lag, Athanor vermochte es nicht zu sagen. Ihm war nicht mehr nach Jubel zumute. Als er vom Pferd glitt, stand er auf ebenso zittrigen Beinen wie das schweißnasse Tier.
    Niemand jubelte. Entkräftet sanken die Trolle zu Boden, wo sie gerade standen. Mahalea erlöste ihr schwer verletztes Pferd von seinen Qualen. Ein weiteres Pferd lag tot auf dem Schlachtfeld. Hinter Athanor vergoss Deamath Tränen über der Leiche eines Freunds. Elanya beugte sich über einen anderen Elf, um ihn zu heilen.
    Erst jetzt spürte Athanor die Schnitte an seinen Beinen. Einige rissen erneut auf, als er zu Orkzahn hinkte. Der Anführer der Trolle saß in einem Ring aus Leichenteilen und ließ keuchend den Kopf hängen. Athanor klopfte ihm anerkennend auf die massige Schulter. »Zum Frühstück gibt’s Pferd, mein Freund.«
    Orkzahn sah auf und rang sich ein Grinsen ab. »Du willst nur, dass wir die Faune nicht essen.«
    »Dir kann ich nichts vormachen, was?«
    »Wir müssen nach den anderen sehen«, sagte der Troll und wollte sich auf die Beine stemmen.
    »Bleib sitzen! Ich bin der Kommandant. Das ist meine Aufgabe.« Humpelnd ging Athanor von einem zum andern. Bald schloss sich Mahalea ihm an.
    »Das war Rettung im letzten Augenblick«, befand er, ohne sich zu echtem Dank durchringen zu können. Die Elfen hatten ihn und seinen Trupp in diese Lage gebracht, da war es das Mindeste, dass sie ihm zu Hilfe kamen.
    »Deine Strategie hat die Schlacht entschieden«, erwiderte Mahalea. »Und die Zähigkeit der Trolle.« Mehr Lob war von ihr wohl nicht zu erwarten. Drei Elfen waren gefallen, einem weiteren rettete Elanya gerade das Leben. Von Athanors Trollen lagen vier in ihrem Blut, darunter der tapfere Steinfaust. Aus der

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