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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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nächsten Worte dachte, musste er es nicht einmal spielen. »Nur damit du’s weißt. Als dich die Tür ins Reich der Träume geschickt hatte, war Elanya gar nicht so abweisend, wie du glaubst.«
    In Davarons überhebliche Miene stahl sich Unsicherheit. »Das erfindest du nur!«
    Athanor lächelte noch breiter und wusste, dass der Elf an seiner Haltung ablesen konnte, dass er die Wahrheit sagte. »Frag sie doch.«
    »Das werde ich«, drohte Davaron, doch sein Blick verriet, dass er es nicht tun würde.
    Glück gehabt. Athanor bemühte sich, seine Erleichterung nicht zu zeigen. Elanya hätte ihm sicher übel genommen, dass er mit solchen Andeutungen über sie prahlte.
    »Und jetzt sag mir endlich, was du mit dem Troll zu besprechen hattest!«, fuhr ihn Davaron an.
    »Dasselbe, was ich dir gestern erzählt habe. Dass wir nicht nach Nekyra, sondern nach Theroia marschieren werden.«
    »Das steht noch nicht fest!«
    Sehr gut. Er hat den Köder geschluckt. »Für mich tut es das.«
    »Morgen werden die letzten Trolle eintreffen, und dann wirst du sie nach Nekyra führen, bis wir einen anderen Befehl erhalten!«
    »Dann kann ich nur hoffen, dass dein Bote das Heer verdammt schnell erreicht. Ich werde nämlich nicht im Zickzack durch dieses totenverseuchte Land ziehen, nur weil du zu feige bist, um eigene Entscheidungen zu treffen!«
    Der Vorwurf brachte den Elf lange genug zum Schweigen, damit sich Athanor an ihm vorbeidrängen und an den Aufstieg zur Festung machen konnte. Davaron dabei anzurempeln war das Mindeste, was er an Genugtuung brauchte.
    Bis zum Abend bekam er Davaron nicht mehr zu Gesicht, doch rechtzeitig zum Appell der Harpyien tauchte er wieder auf, lungerte in Hörweite herum und behielt ihn genau im Auge. Wie sollte er Chria nun bedeuten, sich später mit ihm zu treffen?
    »Für so einen beschissenen Tag bekommen wir einen verdammt herrlichen Sonnenuntergang«, sagte er schließlich, als rede er mehr mit sich selbst.
    »Beschissen!«, kreischte Chria, und einige der dümmeren Harpyien nahmen den Ruf mit krächzendem Lachen auf.
    »Dämliche Biester«, schimpfte Davaron, während sie in alle Richtungen davonflatterten.
    »Wenn ihr Schöpfer nicht schon verflucht wäre, würde ich ihn noch einmal aus der Welt verbannen«, stimmte Athanor ihm zu. »An einen Ort, an dem er den ganzen Tag ihre Stimmen ertragen muss.«
    Hatte da wirklich gerade ein Schmunzeln Davarons Mundwinkel umspielt? Vielleicht sollte ich nicht zu dick auftragen, sonst merkt er, dass ich ihn einlullen will. »Obwohl deine Gesellschaft eigentlich auch eine angemessene Strafe wäre.«
    Sogleich verdüsterte sich die Miene des Elfs wieder. »Das Kompliment kann ich uneingeschränkt zurückgeben. Dass du dich selbst erträgst, kann ich mir nur durch deinen beschränkten Verstand erklären.«
    Fast hätte Athanor gelacht, aber er gestattete sich nur ein Grinsen. »Soll ich dir was sagen? Deine Beleidigungen nutzen sich ab. Lass dir was Neues einfallen, um mich zu ärgern.«
    »Das wäre zu viel der Ehre«, schnappte Davaron. Ohne ein weiteres Wort stapfte er die Treppe hinab und ging zu Elidian hinüber, der auf seinem Greif von einem Spähflug zurückgekommen war. Doch er hegte noch immer einen Verdacht. Obwohl er sich mit dem jüngeren Grenzwächter unterhielt, schweifte sein Blick ab und an zu Athanor hinauf.
    Athanor blieb nichts anderes übrig, als in sein Quartier zurückzukehren. Solange er sich auf dem Wehrgang herumtrieb, nährte er nur Davarons Misstrauen. Im Empfangssaal wanderte er auf und ab und überdachte seine Möglichkeiten. Da die Trolle aus Nehora für den nächsten Tag erwartet wurden, musste er noch in dieser Nacht verschwinden. Seine plötzliche Abwesenheit würde die Elfen vielleicht lange genug verwirren, um den Abmarsch zu verzögern, denn wer sollte die Trolle an seiner Stelle anführen. Davaron beanspruchte den Posten wahrscheinlich für sich, doch Valarin war zu Mahaleas geheimem Vertreter als Kommandant Uthariels bestimmt worden. Womöglich hatte er andere Vorstellungen von der richtigen Vorgehensweise als sein jüngerer, unbeliebterer Konkurrent.
    Das farbige Licht, das durch die bunten Fenster fiel, verblasste allmählich. Stand Davaron immer noch auf dem Hof herum, um ihn zu überwachen? Athanor öffnete eine der Klappen, die man in die großen Fenster eingelassen hatte, und spähte hinaus. Elidians und Valarins Greife hatten sich in ihre Mauernischen zurückgezogen und glätteten mit den Schnäbeln ihr Gefieder.

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