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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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Ist es so?«
    Die ersten Worte kamen Davaron sichtlich schwer über die Lippen. »Du hast recht. Die höheren Mächte neigen dazu, uns beim Wort zu nehmen. Was genau hat er gesagt?«
    »Woher soll ich das wissen? Er lebte vor fast tausend Jahren. Ich weiß nur, was die Sänger uns vortrugen.« Davaron ein wenig zappeln zu sehen, machte den Ärger fast wieder wett.
    » Was haben sie gesungen, verdammt!«
    »Dass Xanthos seine Feinde vom Angesicht der Welt tilgen würde.«
    »Das bedeutet, dass er Theroias Grenzen überschreiten wird.«
    »Und wenn wir ehrlich sind«, fügte Athanor hinzu, »ist der Begriff Feinde ziemlich weit gefasst. Habt ihr euch nicht seit dem Ende des Alten Reichs als Feinde der Menschen betrachtet?«
    »Nein. Wir haben die Menschen als unsere Feinde betrachtet. Das ist ein Unterschied.«
    Nun verzog Athanor spöttisch das Gesicht. »Ihr habt die Trolle Menschen töten lassen, nur weil sie euch nicht zu nahe kommen sollten. Wie sehen die Toten das wohl?«
    Drohend beugte sich Davaron über den Tisch. »Ich werde einen Boten aussenden, damit sie beim Heer von dieser Geschichte erfahren. Vielleicht erhalten wir dann neue Befehle. Aber bis dahin wirst du tun, was der Hohe Rat angeordnet hat, sonst koche ich dein Gehirn in deinem eigenen Blut.«
    Athanor erwiderte fest seinen Blick. »Nicht, bevor die Trolle aus Nehora hier sind.«

23
    Bis die Verstärkung eintraf, würde es nicht mehr lange dauern. Athanor hatte die halbe Nacht wach gelegen, weil er eine Entscheidung treffen musste, bevor die Trolle vollzählig waren. Außerdem benahmen sich die dummen Kerle mit jedem Tag mürrischer und aufmüpfiger, sodass Davaron ihm nach dem Harpyien-Appell noch einmal misstrauische Fragen gestellt hatte. Spätestens wenn er den Marschbefehl gab, würden die Trolle ihm die Entscheidung abnehmen. Dessen war er mittlerweile sicher.
    Die einzige Lösung, die ihm eingefallen war, würden die Elfen ihm vermutlich nie verzeihen. Dabei lag auf der Hand, dass sie bei einem Aufstand der Trolle nur verlieren konnten. Entweder starben Elfen beim Versuch, die Rebellion zu unterdrücken, oder sie töteten die Trolle und starben anschließend, weil sie allein gegen die Untoten kämpfen mussten.
    Warum mische ich mich da überhaupt ein? , fragte er sich nicht zum ersten Mal, als er zu Orkzahn ging, um ihm seinen Plan vorzuschlagen. Er hätte einfach seine Sachen packen und davonreiten können – und wieder alles verloren. Vor allem die Aussicht auf unsterblichen Ruhm. Denn wenn sein Plan aufging, würden sich Elfen und Trolle auf ewig an ihn erinnern.
    »Können wir irgendwo ungestört reden?«, erkundigte er sich, als er Orkzahn im Lager der Trolle beim Schnitzen eines Speers antraf.
    Orkzahn nickte nur und lud ihn mit einer Geste unter einen der Felsvorsprünge am Fuß Uthariels ein. Durch ein Vorzelt aus schlecht gegerbtem Leder war das Innere von außen nicht sichtbar. Der Gestank, der Athanor darin entgegenschlug, raubte ihm den Atem. Zwischen den modrigen Fellen, auf denen die Trolle schliefen, lagen faulige Reste abgenagter Knochen. Wenn sie schon vor dem Einschlafen naschen mussten, konnten sie die Abfälle nicht wenigstens am nächsten Morgen mit hinausnehmen? Ihnen fehlten wohl einfach die Diener, die nach den Gelagen theroischer Krieger verschütteten Wein und Erbrochenes beseitigten, bevor sich ihre Herren wieder aus den Betten erhoben.
    Wenigstens bot Orkzahn ihm nicht an, sich auf einem der Felle niederzulassen. Stattdessen führte er ihn ins Halbdunkel dahinter, wo der geräumige Unterstand in eine niedrige Höhle überging. Der Troll musste sich setzen, um hier Platz zu finden.
    Argwöhnisch sah Athanor in den engen Gang, der sich rasch in Schwärze verlor. »Wo führt er hin?«
    »Nirgends. Er endet sehr bald.«
    Athanor brummte zufrieden und setzte sich auf den blanken Fels. »Ich habe dir einen Vorschlag zu machen. Allerdings werde ich mich darauf verlassen müssen, dass du in der Lage bist, alle Trolle von diesem Plan zu überzeugen, sonst kann er nicht gelingen. Glaubst du, dein Einfluss reicht dazu aus?«
    »Das kommt darauf an.«
    Tja, was habe ich erwartet? Natürlich konnte Orkzahn nicht für alle Trolle sprechen. Aber auf ein Risiko mehr oder weniger kam es bei diesem Irrsinn wohl ohnehin nicht an. »Ich habe vor, das Herz der Trolle zu stehlen.«
    Orkzahn riss die kleinen gelben Augen auf. Aus den Tiefen seines Barts drang nur ein erstickter Laut.
    »Ja, so ungefähr stelle ich mir die Gesichter

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