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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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wieder auf den linken Arm und zog sein Schwert. Wachsam näherte er sich dem Eingang der Festung. Eine leise Stimme hallte im Torweg, doch die Laterne, die am anderen Ende stand, blendete ihn zu sehr. Wer auch immer sich dort aufhielt, würde ihn sehen, sobald er einen Fuß in den Gang setzte, also drückte er sich neben der Tür an die Wand und spähte um die Ecke. Schatten huschten über den Hof. Mehr konnte er nicht entdecken. »Valarin? Bist du das?«
    »Elidian! Na, endlich!« Valarin klang erfreut, aber seiner Stimme fehlte Kraft.
    Elidian ließ alle Bedenken fallen und eilte zu ihm. »Was ist passiert?«, rief er, noch bevor der hingestreckte Körper auf den Pflastersteinen in Sicht kam. Der Anblick verschlug ihm die Sprache. Unwillkürlich sah er sich nach dem Feind um, der dafür verantwortlich sein musste. Wie hatte so etwas in Uthariel geschehen können?
    »Ist dir der Verräter begegnet?«, fragte Valarin. Um den Kopf trug er einen Verband. Blut klebte in seinem Haar.
    »Welcher Verräter? Ich verstehe nicht …«
    »Es war der Mensch«, entfuhr es Retheons jungem Neffen aufgeregt. »Ich habe es genau gesehen.«
    »Athanor?« Der Mann, der sie beim Heiligen Hain der Faune vor einem Desaster bewahrt hatte? Dem er gerade begonnen hatte zu vertrauen? »Aber … warum?« Warum wohl , verhöhnte er sich selbst. Hatte er nicht oft genug mit angehört, wie Davaron den Menschen beleidigt und gedemütigt hatte?
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Valarin. »Vielleicht ist es Teil eines Angriffs auf uns. Deshalb habe ich Alarm gegeben. Was ist bei euch dort unten los?«
    »Nichts. Ich wurde durch das Horn geweckt. Und die Trolle sind in Aufruhr, weil sie nicht wissen, was vorgeht.«
    »Du hast den Verräter also nicht gesehen.«
    »Nein. Und woher wissen wir überhaupt, dass er ein Verräter ist? Die beiden haben sich ständig gestritten.« Elidian deutete auf Davaron, der reglos am Boden lag. Ein frischer Verband verdeckte eine Wunde im Oberschenkel. »Lebt er noch?« Davaron war weder liebenswert noch ein guter Kamerad, aber Elidian hatte ihn nie dafür verurteilt. Sie entstammten demselben Volk, und wie alle kannte er Davarons grausame Geschichte, den schrecklichen Verlust.
    »Er lebt«, schnappte Valarin. »Aber ich weiß nicht, wie lange noch. Er hat viel Blut verloren, und Elanya ist nicht hier. Bevor du seinen Mörder verteidigst, solltest du fragen, woher die Wunde auf meiner Stirn stammt. Der Verräter hat mich ohnmächtig geschlagen und gefesselt! Das war nicht einfach nur ein Streit. Der Kerl hat irgendeine Schurkerei im Sinn.«
    »Ich … na ja, ich dachte, du hättest vielleicht versucht, die beiden zu trennen oder so …«, stammelte Elidian. Er hatte Valarin nicht erzürnen wollen. Immerhin war er in Mahaleas Abwesenheit Kommandant. Das ist alles Athanors Schuld! Bestimmt hielt der Feigling den Kampf gegen die Untoten für verloren und machte sich deshalb aus dem Staub. Aber hätte er dafür Valarin fesseln müssen?
    Valarin winkte ab. »Vergiss es. Ist nicht deine Schuld, dass mir der Schädel brummt.«
    »Was machen wir denn jetzt?«
    »Das weiß ich auch noch nicht. Hilf dem Jungen erst einmal, Davaron in meine Kammer zu tragen. Wenn er sich erholen soll, kann er nicht hier liegen bleiben. Ich muss Nachrichten an Mahalea und nach Anvalon schicken. Und du musst nach unten fliegen und den Trollen …«
    Fliegen! Elidian wirbelte herum. »Was ist mit den Greifen geschehen? Hat er …« Die Chimären lagen an ihren Plätzen, doch sie verfolgten aufmerksam, was vor sich ging.
    »Es geht ihnen gut«, befand Valarin. »Sie waren ein wenig aufgeregt, aber da sie beide Kämpfer kannten, haben sie nur zugesehen.«
    Elidian atmete auf und erinnerte sich endlich daran, seine Klinge wieder einzustecken. Wenn Windschwinge verletzt worden wäre, hätte Mahalea bestimmt wieder ihm die Schuld gegeben. Valarin hatte die Augen geschlossen und hielt sich den Kopf. Er schwankte leicht, als sei ihm schwindlig.
    »Soll ich dir in den Empfangssaal helfen?«, erkundigte sich Elidian besorgt. Falls Valarin auch noch ausfiel, rückte ausgerechnet Deamath als Kommandant nach.
    »Nein, schon gut. Kümmert euch endlich um ihn!«
    Elidian legte den Schild ab, schob seine Arme unter Davarons Achseln und half, ihn in Valarins Kammer zu tragen. Valarin stand nun ohnehin das Quartier des Kommandanten zu. Behutsam legten sie den Verletzten auf dem Bett ab, doch sie konnten nicht verhindern, dass sein Kopf unterwegs mal zur

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