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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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verräterischen Menschen und Sorge um jene, die in der Nähe Uthariels lebten. Aber noch immer hatte Ivanara die Untoten nicht mit eigenen Augen gesehen, nicht die lähmende Vergeblichkeit des Kampfs gegen sie gespürt.
    »Das mag sein«, gab Feareth zu. »Dennoch ändert es nichts daran, welches die beste Strategie gegen die Untoten darstellt. Und da sie ein nahezu unüberwindlicher Gegner sind, sollten wir uns nicht auch noch um die kleine Chance bringen, die wir haben.«
    »Zumal uns nun die Trolle als Mitstreiter fehlen werden«, fügte Kavarath hinzu.
    Wieder richtete Ivanara ihren erschöpften Blick auf Mahalea, als bitte sie ein letztes Mal um Unterstützung. »Ist das auch Eure Ansicht, Kommandantin?«
    Fast bekam sie Mitleid mit ihrer Tante. Wenigstens hatte Kavarath nicht noch einmal darauf hingewiesen, dass die Erhabene Schuld an diesem Desaster trug. Immerhin war sie es gewesen, die Athanor zu den Trollen geschickt hatte. »Mit der enormen Gefahr vor Augen, die von den Untoten ausgeht, kann ich nur dringend davon abraten, umzukehren. Wir müssen Theroia so schnell wie möglich erreichen und diesen Kampf gewinnen.«
    »Theroia?«, wunderte sich Merava. »Ich dachte, wir ziehen nach Nekyra, der Totenstadt?«
    Alle außer Kavarath und seinem Sohn sahen sie erstaunt an. Mahalea zögerte. Sollte sie ausgerechnet jetzt über den Verrat der Kundschafter sprechen? Es würde Fragen nach den Hintermännern aufwerfen und zu neuen gegenseitigen Anschuldigungen führen. Wir dürfen nicht noch einen Tag durch sinnlosen Streit verlieren. Sie würde Ivanara in einem ruhigeren Moment davon berichten. Von Intrigen verstand die Erhabene ohnehin mehr als sie. »Unsere Späher haben sich getäuscht.« Aus dem Augenwinkel beobachtete sie Kavaraths Reaktion auf ihre … War es eine Lüge? Darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. »Ich bin heute Vormittag aus der Nekropole zurückgekehrt und kann Euch versichern, dass wir dort unsere Zeit verschwenden würden.«
    Feareth und sein Vater beobachteten sie ebenso genau wie umgekehrt. Einen Moment lang waren ihre Mienen ausdruckslos, dann wirkte Kavarath zufrieden, während sich sein Sohn aufplusterte wie ein siegreicher Hahn.
    »Wie wir es von Anfang an vermutet haben«, triumphierte Feareth, und Mahalea fühlte sich, als sei sie seine Marionette.
    »Mit dem Unterschied, dass ich vorausgeflogen bin, um es zu beweisen, während Ihr hier herumgesessen und Däumchen gedreht habt!«
    »Wir sind nun einmal keine Greifenreiter«, sagte Feareth lahm. Wenigstens sah er beleidigt und Kavarath wieder verärgert aus. So gefiel er Mahalea immer noch am besten. Vor allem, wenn sie der Grund dafür war.
    »Erspart mir weitere kleinliche Streitereien«, mahnte die Erhabene. War es der Wind, der die Zeltbahnen bauschte oder ihr Groll? »Außer Kavarath und mir hat niemand von Euch im Trollkrieg gekämpft. Ihr habt nicht vor Augen, was ich sehe, wenn ich mir vorstelle, wie sie in Anvalon wüten, während wir nach Nordosten ziehen.«
    »Ja, auch mir haben sich die Verwüstungen durch die Trolle ins Gedächtnis gebrannt«, gab Kavarath zu. »Aber nach Abwägung aller Risiken kann ich nicht zulassen, dass Ihr uns deshalb um unseren einzigen Vorteil bringt. Noch weiß unser Feind nicht, dass wir kommen. Nutzen wir es!«
    Ivanara sah aus, als seufze sie insgeheim. »Ihr würdet also lieber das Heer spalten, als mir zu folgen?«
    »Die Abkömmlinge Piriths mögen das größte Kontingent stellen«, mischte sich Therianad wieder ein, »aber Ihr dürft Euch nicht von ihnen erpressen lassen!«
    »Wenn strategische Erwägungen nicht ausreichen, muss man eben zu anderen Maßnahmen greifen, um zu überzeugen«, verteidigte sich Kavarath.
    Mahalea musterte ihn abschätzend. Und wie weit würdest du dabei gehen? Würdest du deinen Handlanger des Verrats bezichtigen, um deinen eigenen Hals zu retten?
    »Wir haben nun alle genug gehört«, entschied die Erhabene. »Wenn ich keine Mehrheit von meinen Bedenken überzeugen kann, muss ich mich Mahaleas Einschätzung beugen. Im Gegensatz zu allen anderen hier – außer Elanya und Davaron natürlich – hat sie bereits eine Schlacht gegen die Untoten gefochten und weiß besser, was zu tun ist, als Ihr, Kavarath, oder ich.«
    In Kavaraths Augen funkelte Zorn, doch er straffte sich nur und schwieg.
    »Damit ist es beschlossen«, verkündete die Erhabene. »Wir ziehen gen Theroia. Wenn Ihr an meiner Stelle Feldherrin dieses Heerzugs wärt, Kommandantin«, wandte sich

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