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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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war doch kein Zufall. Wenn sie an Feareths geheuchelte Betroffenheit zurückdachte, kam ihr die Galle hoch. Da ist selbst Kavarath noch ehrlicher , grollte sie, während sie zu den Greifen am Ende des Heerzugs marschierte. Verächtlich hatte er festgestellt, dass sich der Mann angemessen selbst gerichtet habe. Alle glaubten es! Dass sich der Mörder aus Scham über seine Tat selbst umgebracht hatte.
    Wieder nagte Zweifel an ihr. Vielleicht stimmte es. Vielleicht war er daran verzweifelt, dass seine Auftraggeber ihn fallen gelassen hatten. Aber indem er sich das Leben nahm, das dadurch dem Ewigen Licht geraubt wurde und deshalb auch seinem Volk, büßte er nicht, sondern fügte seinem Verbrechen noch ein weiteres hinzu. Lag es nicht viel näher anzunehmen, dass man ihn beseitigt hatte, bevor er seine Hintermänner ausplaudern konnte? Sobald sie von diesem Spähflug zurückkam, musste sie endlich mit der Erhabenen über ihren Verdacht sprechen.
    Doch jetzt galt es, Theroia auszukundschaften, um einen Schlachtplan entwerfen zu können, bevor sie die Stadt erreichten.
    Wie befohlen wartete Elidian bei den Greifen auf sie. Von allen Abkömmlingen Piriths vertraute sie ihm noch am meisten. Er mochte zu sehr um ihre Anerkennung betteln, aber wenigstens wirkte er dabei ehrlich. Vielleicht sollte ich freundlicher zu ihm sein, um wenigstens einen Verbündeten in diesem Volk zu haben. »Es war nicht deine Schuld, dass du gescheitert bist«, sagte sie unvermittelt.
    Elidian sah so überrascht aus, dass es schon albern wirkte. Mahalea schmunzelte in sich hinein, während sie Sturmfeder tätschelte. Schon früh hatte sie gelernt, die Greife nur zu berühren, wo sie Fell besaßen. Sie hassten es, wenn Hände ihr Gefieder durcheinanderbrachten. »Es gibt Arbeit, Junge«, warnte sie, und die Chimäre streckte sich wie eine Katze nach dem Schlaf.
    Grenzwächter aus Beleam und Nehora, die mit ihren Greifen zum Heer gestoßen waren, beobachteten sie. Mahalea konnte die Gedanken der Männer und Frauen förmlich hören. Sie wunderten sich, dass ihre Kommandantin darauf bestand, schon wieder selbst vorauszufliegen. Noch etwas, das die Verräter auf dem Gewissen hatten – Mahaleas Vertrauen zu den Berichten anderer. Woher sollte sie wissen, ob sich noch mehr Verschwörer unter diesen Spähern befanden?
    »Abflug!«, rief sie Elidian zu und sprang auf Sturmfeders Rücken. Mit einem Satz katapultierte sich der Greif in die Luft und schwang sich mit mächtigen Flügelschlägen über die Baumkronen hinauf. Mahalea lenkte ihn nach Nordosten, gen Theroia, wo keine Sterne zu sehen waren.
    »Da braut sich schon wieder ein Sturm zusammen«, rief Elidian schräg hinter ihr.
    Mahalea bedeutete ihm wortlos, ihr zu folgen. Da er gerade erst aus Uthariel gekommen war, wusste er noch nicht, dass sich neuerdings jede Nacht Gewitter über der Stadt entluden. Sie konnte nur hoffen, dass es ihnen gelang, trotzdem in der Luft zu bleiben und zu sehen, was notwendig war.
    Unter ihnen wechselten sich dunkle Wälder mit etwas helleren Wiesen ab. Im Mondlicht war die Landschaft noch gut zu erkennen, doch je näher sie Theroia kamen, desto öfter verschwand die helle Sichel hinter den Wolken. Als sie den gewundenen Lauf des Sarmandara kreuzten, beschloss Mahalea, dem Fluss zu folgen. Es war nicht der schnellste Weg, doch das silbrige Band würde auch in einem Unwetter noch sichtbar bleiben und sie ans Ziel führen.
    Mit einem Blick über die Schulter vergewisserte sie sich, dass Elidian ihr noch folgte. Immer bedrohlicher türmten sich die Wolken vor ihnen auf. Unberechenbare Winde zwangen Sturmfeder, mal höher, mal tiefer zu fliegen, um nicht abgetrieben zu werden. Unter ihnen wogten die Bäume wie Wasser im zunehmenden Sturm. Böen zerrten an Mahaleas Mantel und zausten das Gefieder des Greifs. Sie wurden stärker, warfen sich ihnen wie Flutwellen entgegen, nur um im nächsten Moment zu verschwinden, sodass der Greif in ein Loch zu stürzen drohte. Der Mond verbarg sich endgültig hinter der schwarzen Wand. Nur ein paar Sterne am südlichen Horizont spendeten noch Licht.
    Als sie einer Flusskehre folgten, trafen sie die Böen wie die Faustschläge eines Gottes von der Seite. Sturmfeder schlug immer wildere Haken, um sich am Himmel zu halten. Mahalea duckte sich tief über seinen Nacken, konzentrierte sich auf ihre Magie, um nicht zu fallen, sollte sie von seinem Rücken geschleudert werden. Sie fühlte sich wie auf einem bockenden Pferd. Der heftige Wind raubte

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