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Der letzte Kuss

Der letzte Kuss

Titel: Der letzte Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
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ähnlich. Meine Brüder und ich haben eine Menge angestellt, als wir jung waren.«
    Sie wandte sich ihm zu, beugte sich vor und stützte ihr Kinn in beide Hände. »Was zum Beispiel?« Sie wollte sich jetzt gern in glücklichen Zeiten verlieren. In den glücklichen Zeiten von anderen.
    »Mal sehen.« Er dachte einen Augenblick nach. »Mir ist etwas eingefallen. Einmal war unsere Mutter auf dem Elternabend, und Chase sollte auf Rick und mich aufpassen.«
    »Chase herrschte wie ein Diktator?«
    »Wenn er wach war, ja. Aber an dem Abend war er eingeschlafen.« Lachfältchen bildeten sich in seinen Augenwinkeln, als er diese Erinnerung heraufbeschwor.
    »Sag bitte nicht, dass ihr ihn gefesselt habt.«
    »Um Himmels willen, nein.« Er klang gekränkt. »Trau uns ein bisschen Phantasie zu. Sagen wir mal, Mutters Schminkkoffer bot einen Reichtum an Möglichkeiten.«
    Sie bekam ganz große Augen. »Er ist nicht aufgewacht?«
    »Chase schlief immer wie ein Toter, das war der einzige Vorteil dabei, ihn als Pseudo-Vater zu haben. Wir brachten es fertig, ihn ganz hübsch aussehen zu lassen«, sagte Roman mit absichtlich gedehnter Sprechweise. »Das fand das Mädchen, mit dem er sich dann traf, auch.«

    Charlotte schrie vor Lachen. »Ist das dein Ernst?«
    Roman nickte. »Er war achtzehn und hatte ein Date mit einer College-Anfängerin. Sie hatte angeboten, ihn bei uns abzuholen, damit sie weggehen konnten, sobald unsere Mutter nach Hause kam. Es klingelte an der Tür, wir weckten ihn, damit er öffnete …«
    Den Schluss hörte sie nicht mehr, so sehr musste sie lachen. Die Tränen liefen ihr übers Gesicht. »Oh ich wünschte, ich hätte es sehen können.«
    Er beugte sich zu ihr. »Ich habe Fotos.«
    Sie wischte sich mit ihrer Stoffserviette die Augen trocken. »Die muss ich sehen.«
    »Heirate mich, und ich zeige sie dir.«
    Charlotte blinzelte und setzte sich aufrecht hin. Die Jungs nebenan alberten herum, der Geruch von Frühlingsrollen umgab sie, und Roman machte ihr einen Heiratsantrag? Sie musste sich verhört haben. Es konnte nicht anders sein. »Was?«
    Er griff nach ihrer Hand und umfasste sie ganz fest mit seinen kräftigen Fingern. »Ich sagte, heirate mich.« Seine Augen weiteten sich, und er schien fassungslos, dass er diese Worte ausgesprochen hatte, aber er war offenbar nicht zu fassungslos, um sie zu wiederholen.
    Sie war völlig durcheinander. »Du kannst das nicht … ich kann nicht … du kannst das nicht ernst meinen«, brachte sie nur stammelnd hervor. Ihr schlug das Herz wie wild in der Brust, und sie hatte Mühe zu atmen. Zwei Überraschungen an einem Tag.
    Zuerst ihr Vater und dann das hier. Sie griff nach ihrem Wasserglas, aber ihre Hände zitterten so sehr, dass sie es wieder hinstellen musste, ehe es ihr entglitt.
    Er nahm das Glas und hielt es ihr an die Lippen. Sie nahm
einen tiefen, kalten Schluck und leckte sich dann die Tropfen von den Lippen ab. »Danke.«
    Er nickte. »Ich hatte nicht vorgehabt, derartig damit herauszuplatzen, aber ich habe jedes Wort ernst gemeint.«
    Sie fragte sich, wann sich der Raum endlich nicht mehr um sie drehen würde. »Roman, du kannst unmöglich heiraten wollen.«
    »Warum nicht?«
    Sie wünschte, er würde wegsehen, damit die Verbindung unterbrochen würde, doch diese faszinierenden blauen Augen flehten sie an, ja zu sagen und all das Wie und Warum zum Teufel zu jagen. Die rechtzeitige Rückkehr ihres Vaters hatte ihr jedoch genau gezeigt, warum sie nicht ihrem Herzen folgen sollte. »Weil …« Sie schloss die Augen und versuchte, die beste Antwort zu formulieren. Eine, die am meisten Sinn machte. Eine, die die Unterschiede zwischen ihnen klarstellte.
    »Ich liebe dich.«
    Sie riss die Augen auf. »Du kannst doch nicht …«
    Er beugte sich vor, einen Arm hinter ihr an die Wand gestützt, und brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen. Einem warmen, herzergreifenden Kuss. »Du musst aufhören, ich kann nicht zu sagen«, murmelte er, wobei seine Lippen noch über ihre schwebten. Dann verschloss er ihren Mund wieder mit seinem und ließ seine Zunge tief hineingleiten, vereinnahmte sie, bis ein tiefes Knurren aus ihrer Kehle drang.
    »Hey, Mama, guck mal, ein Zungenkuss.«
    »Oh Mann, mit Zunge und allem. Dürfen die das in der Öffentlichkeit?«
    Charlotte und Roman rissen sich von einander los. Peinliche Röte stieg ihr in die Wangen. Sie schüttelte den Kopf
und lachte. »Das von einem Kind, das Fische als Zielscheibe benutzt.
    »Ich habe dir eine Frage

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