Der letzte Kuss
gestellt«, sagte Roman allzu ernst.
»Und du musst meine Antwort kennen.« Ihr Herz schlug schmerzhaft in ihrer Brust. »Ich …« Sie leckte ihre feuchten Lippen. »Du hast meine Eltern gesehen, du kennst das Leben meiner Mutter. Wie kannst du von mir verlangen, das zu wiederholen?« Sie ließ den Kopf hängen und wünschte inbrünstig, den Ärger, den sie auf dem Baseballfeld empfunden hatte und der doch berechtigt gewesen war, aufrechterhalten zu können.
»Ich verlange nicht, ihr Leben noch einmal zu leben.« Er hielt ihr Gesicht in seinen Händen, zart, fast ehrfürchtig.
Sie hatte schon wieder einen Kloß in der Kehle. »Hast du vor, dich in Yorkshire Falls niederzulassen?« Sie kannte bereits die Antwort und wappnete sich dementsprechend.
Er schüttelte den Kopf. »Aber« – seine Finger schlossen sich jetzt fester um ihr Gesicht – »ich suche nach Möglichkeiten. Ich will dich nicht verlieren und bin bereit, mir einen Kompromiss zu überlegen. Von dir erbitte ich nichts weiter, als dass du offen bleibst. Gib mir Zeit, eine Lösung zu finden, bei der wir uns beide wohlfühlen.«
Sie schluckte schwer, unfähig zu glauben, was sie da hörte, unsicher, ob sie diesem unbestimmten Angebot trauen konnte und nicht dabei verletzt würde. Andererseits würde sie auch tief verletzt sein, wenn sie ihn aufgeben wollte, egal wie alles ausging. Vor allem wollte sie noch mehr Zeit mit ihm verbringen, ehe das Unausweichliche eintrat.
Wenn das Unausweichliche eintrat. Sie schob alle Gedanken an ihre Eltern beiseite. Sie musste sich bald genug mit ihnen befassen. Roman hatte das Wort Kompromiss benutzt,
was bedeutete, dass er ihre Bedürfnisse berücksichtigen wollte. Ein unerwarteter Adrenalinschub floss durch ihre Adern. »Du hast gesagt, dass du mich liebst?«
Er nickte, schluckte. Sie konnte sehen, wie sein Kehlkopf sich krampfartig auf und ab bewegte.
»Das habe ich noch nie zuvor zu jemandem gesagt.«
Sie versuchte, aufsteigende Tränen wegzublinzeln. »Ich auch nicht.«
Seine Hände sanken von ihrem Gesicht auf ihre Schultern. »Was sagst du da gerade?«
»Ich liebe dich auch.«
»Er macht es gleich noch mal!«, schrie eins von den Kindern am Nebentisch.
Roman lachte, und sie spürte sein Freude genauso stark und intensiv wie ihre eigene.
»Kannst du dir vorstellen, ein Haus voller Jungs zu haben?«, fragte er.
»Mach keine Witze über etwas so Ernstes.«
Er ignorierte sie und grinste nur. »Jungen sind in meiner Familie vorherrschend, und wir wissen beide, dass meine Gene das Geschlecht bestimmen. Und denk mal daran, wie viel Spaß wir beim Produzieren der Babys haben könnten.« Seine Fingerspitzen begannen rhythmisch ihre Schultern zu massieren, was sich bald zu einem erotischen Vorspiel entwickelte.
Romans Kinder. Sie zitterte am ganzen Körper, weil sie sich jetzt mehr Glück ersehnte, als sie je für möglich gehalten hatte, und weil sie wusste, dass das wahrscheinlich unerreichbar war. Sie mussten noch viel bereden, bevor sie sich erlauben konnte, an eine derartige Zukunft zu denken.
Aber er hatte ihr Herz berührt – eigentlich gehörte es ihm. Das war schon immer so gewesen, von dem Abend an,
als er ihr seine innigsten Träume anvertraut und sie keine andere Wahl gehabt hatte, als ihn daraufhin wegzuschicken.
Sie hatte noch keine konkrete Entscheidung getroffen, aber sie wusste, dass sie ihn jetzt nicht wegstoßen würde.
»Möchten Sie jetzt bestellen?«, fragte ein großer, dunkelhaariger Kellner.
»Nein«, antworteten sie beide wie aus einem Munde.
Charlotte wusste gar nicht, wie es geschah, aber Minuten später befanden sie sich mit leerem Magen wieder auf der Straße, nachdem sie zwanzig Dollar auf dem Tisch zurückgelassen hatten, und machten sich auf den Heimweg. Eine weitere halbe Stunde später schloss sie ihre Apartmenttür auf.
Sie knipste den Schalter für die Deckenlampe an, und gedämpftes Licht umfing sie. Er stieß die Tür hinter sich zu und zog sie in seine Arme. Sie lehnte sich gegen die Wand, als seine Lippen hart die ihren berührten. Sein Begehren war überdeutlich und so stark wie ihres. Sie riss sich die Jacke vom Leib und warf sie auf den Boden, und Roman schaffte es noch schneller, ihren Pulli auszuziehen, bis sie nur noch ihre roten Stiefel, Jeans und einen weißen Spitzen-BH trug.
Er atmete flach, als er mit rauen Fingern dessen Blumenmuster nachzeichnete. Ihre Brustwarzen verhärteten sich unter seiner Berührung, und ihr Körper, in dem rasend
Weitere Kostenlose Bücher