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Der letzte Massai

Der letzte Massai

Titel: Der letzte Massai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Coates
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und die Ältesten in den kommenden Jahren diesen Tag besingen würden. Den Tag ihrer ruhmreichen Vergeltung.

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Kapitel 7
    D as ist ja ein schlimmer Husten, den Sie da haben, mein Junge.«
    George Coll wischte sich mit einem Taschentuch über den Mund und die tränenden Augen, stopfte das Tuch in seine Tasche zurück und betrachtete den Mann, der neben ihm an der Schiffsreling stand. Er hatte graues Haar und trug einen gutgeschnittenen Anzug mit Weste. Colls eigener Anzug musste dringend einmal geflickt werden. Eigentlich benötigte er eine neue Hose, aber dafür hatte er in Cape Town kein Geld gehabt.
    »Das liegt an der verfluchten Seeluft, Sir. Macht meiner Brust zu schaffen.« Er schlug leicht mit der Hand gegen die Rippen seines schmalen Brustkorbs.
    »Norman Lewis.« Der Gentleman hielt ihm die Hand hin. Coll schätzte ihn ungefähr zwanzig Jahre älter als er selbst, auf Anfang fünfzig, aber er schien die Sorte Mann zu sein, die immer gesund wirkte.
    »Sehr erfreut. Mein Name ist George Coll. Ich habe Sie in Chinde an Bord kommen sehen.«
    »Stimmt. Bin zwei Jahre in diesem Rattenloch gewesen. Zeit, weiterzuziehen.«
    Coll folgte Lewis’ Blick zur Küstenlinie von Portugiesisch-Ostafrika. »Hat es ihnen in Chinde nicht gefallen?«
    »Ach, es ist eigentlich ganz annehmbar. Wenn man in den Elendsvierteln von Glasgow gearbeitet hat, wirft einen so leicht nichts um.«
    »Glasgow? Ich habe nicht viel von Chinde gesehen – bloß das, was ein Mann an einem halben Tag herausfinden kann, den das Schiff am Kai liegt –, aber nach allem, was ich von Glasgow kenne, muss ich Ihnen zustimmen.«
    »Dann sind Sie also schon einmal in der Stadt gewesen?«
    »Ich habe dort studiert. Aber das ist schon an die zehn Jahre her.«
    Lewis wandte sich ihm zu. »Genau wie ich. Nun ja, bei mir ist es schon etwas länger her. Ich habe dort Medizin studiert.«
    »Und ich Tiermedizin.«
    »Dann sind wir ja auf dem gleichen Gebiet tätig, wenn sich auch unsere Patienten unterscheiden«, sagte Lewis.
    Coll lächelte. »Ich habe mein Studium nicht beendet. Ich musste Glasgow verlassen. Das Wetter dort hat mich beinahe umgebracht.«
    »Das ist bitter.« Lewis schüttelte betrübt den Kopf. »Ich werde nie begreifen, wie einige dieser armen Schweine in den Elendsvierteln den Winter überstehen. Freilich schaffen es Hunderte nicht bis zum Frühjahr.« Er schwieg für einen Moment und betrachtete die zurückweichende Küste. »Die Regierung könnte mehr für diese armen Teufel tun, aber was kümmert es diese braven Torys mit ihren feinen Adressen in London und ihren schottischen Landgütern schon? Meiner Erfahrung nach besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Armut und schlechter Gesundheit. Die Beweise sind überwältigend.« Er wandte sich erneut Coll zu. »Tut mir leid, ich setze mich schon wieder aufs hohe Ross.«
    »Das muss Ihnen nicht leidtun. Vermutlich haben Sie recht.«
    Coll erinnerte sich an seine eigene Zeit in Glasgow. Wie er zwischen den Seminaren Kohle geschaufelt hatte. Sein Großvater war der Ansicht gewesen, dass harte Arbeit seine Gesundheit stärken würde, aber nach gut einem Jahr war der junge Coll zu der Erkenntnis gelangt, dass ihn der Kohlenstaub umbringen würde, wenn ihn nicht vorher die bittere Kälte erledigte. Man riet ihm, die feuchte Kälte der britischen Inseln zu verlassen und sich in das mildere Klima Afrikas oder Australiens zu begeben.
    Colls Bemerkung schien Lewis zu ermutigen, fortzufahren. »Da ist eine Bewegung im Gange, um all dies zu ändern. Viele sagen nun, dass es an der Zeit ist, den Reichtum zu teilen. Und das nicht nur mit den Armen daheim. Was ist mit diesen Teilen der Welt?« Er deutete auf die afrikanische Küste. »Wenn das Empire Rohstoffe kaufen kann, dann kann es auch ein wenig dafür zahlen, die Gesundheitsbedingungen zu verbessern. Und die Bildung.«
    Coll selbst vertrat keine bestimmte politische Überzeugung, und obgleich er Lewis’ Mitgefühl für die Benachteiligten teilte, fühlte er sich bei den strengen Worten, die der Mann gegen die britische Regierung richtete, unbehaglich und zog es vor, das Thema zu wechseln.
    »Sie sind also Arzt?«, erkundigte er sich.
    »Ja. Auf dem Weg nach Mombasa, wo ich eine Regierungsstelle antreten werde.«
    »Ich auch. Da war ein Bursche aus Ostafrika in Cape Town, der vor den Leuten von den großen Möglichkeiten schwärmte, die man dort als Siedler habe.« Coll hatte

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