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Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition)

Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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jemand auf Euch, Sidi.«
    Afdza stürmte hinein. In seinem Zelt standen vier Männer. Drei davon kannte er nicht, aber ihren Waffen und der Ausrüstung nach zu schließen mussten sie vasconische Anführer sein. Der vierte war …
    »Adalric!«, zischte Arima, die hinter Afdza hereingekommen war und sofort auf ihn losgehen wollte. Adalric zuckte überrascht zusammen. Afdza hielt Arima auf.
    »Ich gebe dir drei Sekunden Zeit, aus meinem Zelt zu verschwinden, Gascogner«, knurrte er. »Zwei davon sind schon verstrichen.«
    »Lies das, Maure«, sagte Adalric hastig und reichte Afdza ein versiegeltes Pergament.
    Afdza riss es auf. Er hatte das Siegel Suleimans erkannt. Er traute seinen Augen nicht und las es noch einmal. Er hörte Adalrics Lachen.
    »Zufällig weiß ich, was drinsteht, Maure«, sagte er. »Weil dein Herr es mir verraten hat, bevor er mir das Schreiben für dich mitgab.«
    »Er hat uns ein identisches Dokument gezeigt«, erklärte einer von Afdzas Scharführern, der mit hereingekommen war. »Was hat das zu bedeuten, Sidi?«
    Afdza ließ das Dokument fallen. »Das, was drinsteht«, sagte er. Er hatte das Gefühl, dass er keine Luft bekam. Alles, was er tun konnte, war stehen zu bleiben. Wenn er einen Schritt gemacht hätte, wäre ihm schwindlig geworden.
    Er nahm kaum wahr, dass Arima das Dokument aufhob. Suleiman hatte es nicht in den maurischen Buchstaben geschrieben, sondern in Latein, damit keinerlei Missverständnis entstehen und Mauren und Vasconen es gleichermaßen lesen konnten. Er hörte Arima keuchen, als sie es las. Er hätte die wenigen Sätze beinahe auswendig hersagen können. Sie hatten sich sofort in sein Gedächtnis eingebrannt.
    Wenn du dies liest, hast du al-Andalus gerettet. Du hast deine Heimat gerettet, Sidi. Medina Barshaluna braucht dich. Hiermit ordne ich deinen und den Rückzug deiner Krieger an. Adalric de Gasconha und die Vasconen werden die Franken auslöschen, während ich dir in Medina Barshaluna die Welt zu Füßen lege. Subhan-allahi wal-hamdu lillahi wa laa ilaha il-lallahu wallahu akhbar – gepriesen sei Allah, die Dankbarkeit gebührt Allah, es gibt keinen Gott außer Allah und Allah ist am größten.
    Er wurde sich bewusst, dass Arima ihn anstarrte, das Pergament in zitternden Händen. Der Scharführer wartete darauf, dass Afdza etwas sagte, doch als er schwieg, verließ er das Zelt.
    »Raus mit euch«, sagte Afdza tonlos in Richtung Adalrics.
    Der Gascogner winkte seinen Begleitern und schlenderte hinaus. »Wenn du das Zelt nicht mit zurücktransportieren willst, nehme ich es«, sagte Adalric lässig. »Gefällt mir irgendwie, das Ding. Würde zu mir passen.«
    »Ich habe in einem der Dörfer am Fuß der Berge einen leeren Saustall gesehen, der passt zu dir«, sagte Afdza, ohne nachzudenken. Die Vasconen grunzten erheitert. »Und jetzt verlass mein Lager und geh deine Henkersarbeit machen.«
    »Und nun?«, fragte Arima, als sie allein waren.
    »Ich kann meinen Kriegern nicht befehlen, die Anordnung Suleimans zu missachten. Die meisten würden mir folgen, aber es würde bedeuten, dass sie ihren Schwur gegenüber ihrem Herrn brechen, nie wieder nach Hause zurückkehren können und sich selbst als ehrlose Vagabunden empfinden. Das haben sie nicht verdient.«
    »Und du? Was hast du verdient?«
    »Ich?«, fragte Afdza und sah auf. Seine Kehle war eng, und er hatte das Gefühl, dass ein Stück aus seinem Herzen geschnitten wurde. »Ich bin schon ein Vagabund. Ich gehöre nicht in deine Welt und in Wahrheit auch nicht in die Suleimans. Ich werde den Befehl verweigern und Roland aus der Falle herausholen.«
    »Was hast du vor?«
    »Mein Traum hat mir einen Weg gezeigt.« Afdza streckte die Hand aus und strich über Arimas Wange. Sie musterte ihn misstrauisch, aber sie fragte nicht weiter nach, wie das zu verstehen war.
    »Wirst du auf dich achtgeben? Kehrst du zu mir zurück?«
    »Ja, mein Stern.«
    »Wann willst du es tun?«
    »Heute Nacht. Bis dahin muss er durchhalten.«
    Sie lauschten gemeinsam, eng umschlungen auf Afdzas Lager sitzend. Niemand kam herein. Im maurischen Lager herrschte die verwirrte Stille von Kriegern, die einen unverständlichen Befehl erhalten hatten und darauf warteten, dass ihr Feldherr ihn bestätigte. Es schien Afdza, dass er ganz entfernt das Kampfgebrüll hören konnte, mit dem im Seitental Franken und Vasconen einander abschlachteten.

    Adalric de Gasconha zog sich sicherheitshalber aus dem Lager der Mauren zurück. Dann wandte er sich an die

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