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Der letzte Vampir

Der letzte Vampir

Titel: Der letzte Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wellington
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ohne sofort zu sterben.
    Dann erinnerte sie sich an die Halbtoten, die sie auf dem Dach von Farrel Mortons Jagdhütte verhöhnt hatten. Sie dachte an den mit der Schaufel, der sie angegriffen hatte – und an den, der vor ihrem Fenster gestanden und Deanna dazu veranlasst hatte, sich selbst in Streifen zu schneiden. Die Schuld flog auf Mottenschwingen fort.
    Der kopflose Körper ging weiter und stieß bald gegen eine Wand, versuchte, sich selbst in Stücke zu zerlegen, seine Schulter grub sich in die Wand, als wollte er sich hindurchquetschen.
    Die restlichen Halbtoten drehten sich um. Sie standen in lockerer Formation im Korridor, die Waffen bereit, aber noch nicht auf Caxton gerichtet. Sie waren an ihr vorbeigegangen, ohne zu merken, dass sie sich in dem Zimmer verbarg – hätte sie nicht nachgesehen, wären sie einfach weitergegangen. In dem dunklen Flur war das schlecht zu erkennen, aber Caxton glaubte, dass sie überrascht aussahen.
    Die Heugabel, die der Mann ohne Kopf gehalten hatte, landete klirrend auf dem Boden. Caxton hob sie mit beiden Händen auf und testete ihr Gewicht. Sie war schwer und schlecht ausbalanciert, die gekrümmten Metallzinken zeigten nach unten, als sie sie aufhob. Es war eine lächerliche Waffe, und sie konnte nichts damit anfangen.
    Caxton warf sie zu Boden. Dann zog sie die Glock.
    Die Halbtoten wichen zurück. Vor ihr zurück. Das war gut. Ein paar hoben die Hände, allerdings ließen sie ihre Waffen nicht fallen.
    Sie richtete die Pistole auf einen, dann auf einen anderen. Sie machte ihnen Angst. Sie konnten nicht wissen, wie viel Munition sie hatte. Sie trat in den Korridor, hielt sie in Schach. Der Erste, der sich bewegte, würde eine Kugel abgekommen. Vielleicht würde das reichen, damit sie wie verängstigte Ratten flohen. Caxton hoffte es von ganzem Herzen.
    Einer von ihnen hielt eine Küchenschere. Nervös ließ er sie immer wieder zuschnappen; die Klingen funkelten in den paar verirrten Strahlen Mondlicht. Ein anderer trug ein dunkelblaues Sweatshirt mit der Aufschrift Penn State ; die hochgeschlagene Kapuze verbarg sein zerstörtes Gesicht. Er hielt einen Kugelhammer. Er konnte ihr in einer Sekunde den Arm brechen, wenn sie ihm zu nahe kam.
    Sie machte einen Schritt zurück. Die Halbtoten machten einen nach vorn. Es würde nicht funktionieren. In einer Sekunde würden sie ihre Furcht überwinden und sich auf sie stürzen. Wenn sie nicht bald einen von ihnen erschoss, würde sie nichts mehr halten, und es wäre vorbei.
    Caxton wählte einen aus. Den mit dem Hammer. Er sah nicht so verängstigt aus wie die anderen. Sie ließ sich Zeit, zielte mit ausgestrecktem Arm, richtete die Pistole genau auf sein Herz und feuerte, und als sie abdrückte, dachte sie: Vier.
    Die Brust des Halbtoten zerplatzte, und der Gestank nach verfaultem Fleisch wallte durch den Korridor. Die anderen wichen zurück.
    Und kamen wieder auf sie zu. Rückten mit den drohend erhobenen Waffen in den Händen heran, als wüssten sie genau, was sie dachte. Als hätten sie ebenfalls alle Schüsse mitgezählt und wüssten, dass sie keine Chance hatte.
    Sie feuerte erneut, ungezielt, verfluchte sich selbst, noch während sie den Schuss abgab. Falls er etwas traf, wartete sie nicht ab, um es zu sehen. Sie rannte den Weg zurück, den sie gekommen war. Spürte förmlich, wie die anderen die Verfolgung aufnahmen, hörte ihre Schritte in der Dunkelheit auf dem Linoleum. Konnten sie im Zwielicht besser sehen als sie? Sie wusste es nicht. Nicht im Mindesten. Sie ließ die Taschenlampe aufblitzen, den Weg zu sehen war jetzt wichtiger, als ihre Position zu verbergen.
    Sie stieß eine Tür auf und hastete um eine Ecke, kollidierte um ein Haar mit einem Aktenschrank, den jemand mitten im Korridor hatte stehen lassen. Sie stieß ihn einfach um, das Adrenalin verlieh ihr die nötige Kraft, und der donnernde Aufprall hallte durch den Korridor. Vielleicht würden einer oder zwei der Halbtoten darüber stolpern.
    In ihrem Hals brannte der keuchende Atem, und sie rannte, der Lichtstrahl der Taschenlampe zuckte wild über die Wände und den Boden vor ihr.

56.
    Caxton eilte um eine Biegung in einen schmaleren Korridor ohne Fenster. In der Dunkelheit ging sie in die Hocke und versuchte Herzschlag und Atmung in den Griff zu bekommen. Das Blut dröhnte ihr so laut in den Ohren, dass sie glaubte, jeder in der Nähe müsste es ebenfalls hören können.
    Blut. Das war das Problem, oder? Sie war voller Blut. Die Halbtoten wollten es

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