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Der letzte Wille: Thriller (German Edition)

Der letzte Wille: Thriller (German Edition)

Titel: Der letzte Wille: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Mina
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bebte. »Du nennst mich Kleiner. Du kümmerst dich um mich. Wir sind eine Familie.«
    Paddy hatte Callum gekannt, seitdem er acht Jahre alt war, sie war auf der Beerdigung seines Vaters gewesen und hatte für ihn gekämpft, noch bevor sie ihn überhaupt leiden mochte.
    »Kleiner«, sagte sie mit einem Knurren in der Stimme, »du hast recht. Wir sind eine Familie.«

V
    Sie ging hinaus, um ihnen nachzuwinken. Dub fuhr nervös rückwärts zurück an den Straßenrand, Callum lenkte ihn mit Hilfe von Handzeichen und leichten warnenden Schlägen auf die Motorhaube durch das hohe Gras.
    Draußen auf der Straße rasten in unregelmäßigen Abständen Autos vorbei, auf der gegenüberliegenden Straßenseite noch häufiger. Callum setzte sich auf den Beifahrersitz. Paddy sah, wie Dub den Kopf hin und her drehte, sich Sorgen machte, wie er jemals auf die andere Seite kommen sollte. Schließlich gab Dub Gas, fuhr ruckartig auf die Straße, allerdings in der falschen Richtung. Er raste nach Ayr. Sie würden am Kreisverkehr kehrtmachen müssen.
    Der Verkehrslärm verebbte, als sie wieder um das Haus herum nach hinten ging. Die Sonne stand tief und ging über den satten grünen Hügeln unter, der Horizont leuchtete babyrosa. Es würde eine lange Nacht werden.
    Sie stand an der Küchentür, hielt sich am Türrahmen fest und dachte an ihren Vater. Schmerzhaft wurde es dann, wenn man sich dem Tod widersetzte. Con hätte sich ihm hingeben sollen. Sie hatte nie darüber nachgedacht, aber sein Widerstand war ein letztes Aufbäumen gewesen. Sie hatte es damals nicht begriffen, es für Angst gehalten, weil sie nie zuvor erlebt hatte, dass er sich widersetzte. Man brauchte verdammt viel Mumm, um sich an das Leben zu klammern, wenn alles dafür sprach, dass man sterben musste.
    Drinnen war es zu dunkel, sie nahm einen der klapprigen Küchenstühle und stellte ihn nach draußen, stellte ihn an die Rückwand, an die Stelle, an der Callum gesessen hatte. Sie zog den Beerdigungsmantel fester um sich, damit ihr warm wurde, nahm die nutzlose Schere aus der Tasche und legte sie sich auf den Schoß.
    Dann zündete sie eine weitere Zigarette an, lehnte ihren Kopf an die morsche Wand und wartete auf den Sonnenuntergang.

34
Bleib im Wagen
    Ein Wagen näherte sich ihnen von hinten, kam plötzlich aus der Dunkelheit. Dub ging vom Gas, um den Wagen vorbeizulassen, aber er blieb hinter ihnen, wagte sich nicht auf die Straßenmitte hinaus, bis sie die Hügellandschaft hinter sich gelassen haben würden.
    Callum sah Dub an, der vornübergebeugt am Lenkrad saß. Er wirkte nicht mehr so freundlich wie sonst, wenn Paddy dabei war. Er verkrampfte den Kiefer und seine Augen waren schmale Schlitze. Er atmete schnell.
    »Die Scheißstraße«, murmelte er und sah nervös in den Rückspiegel.
    Er wirkte wütend und Callum fürchtete, dass ihn Dub nun wegen der Mäuse hasste. Er dachte an Paddy im Cottage und machte sich Sorgen, sie hatte geweint, aber nicht sagen wollen, weshalb, hatte gewollt, dass er wegfuhr. Sie hatte gesagt, es sei dort nicht sicher.
    Der Wagen hinter ihnen scherte aus, der Fahrer begutachtete an ihnen vorbei die Straße und reihte sich dann wieder an seinem alten Platz ein. Dann beschleunigte er, die Scheinwerfer wuchsen im Spiegel, blendeten Dub.
    Er scherte wieder aus und raste blitzartig an ihnen vorbei.
    »STOP!«, brüllte Callum, sodass Dub das Lenkrad herumriss und der Wagen einen Augenblick lang auf den grasbewachsenen Fahrbahnrand zusteuerte.
    »Verdammte Scheiße!«, schrie Dub. »Brüll nicht so, das ist schon schwierig genug.«
    Callum erschrak über die Wut in Dubs Stimme und bemühte sich sanfter zu sprechen: »Halt den Wagen an.«
    Aber Dub hörte nicht. Er sah ihn nicht an, er sah auf die Straße, blickte alle paar Sekunden in den Rückspiegel, hielt das Lenkrad so fest umklammert, dass er bucklig davorsaß. Vor dem Kreisverkehr ging er vom Gas, die Lichter der Tankstelle leuchteten in der Dunkelheit.
    Callum versuchte es ihm zu erklären. »Du musst den Wagen anhalten. Ich muss zurück. Sie hat gesagt, dass sie dort nicht sicher ist.«
    Dub antwortete nicht, steuerte den Wagen durch den Kreisverkehr und dann links auf die Tankstelle, blinzelte wegen der Helligkeit und fuhr um das Gebäude herum, bis ganz nach hinten, wo es wieder dunkel war. Er bremste ab und blieb stehen.
    Callum schwitzte. »Was wir machen, ist nicht richtig. Sie ist dort nicht sicher.« Die Worte schallten durch das Wageninnere. Die Stille danach war

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