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Der letzte Wunsch

Der letzte Wunsch

Titel: Der letzte Wunsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrzej Sapkowski
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Geralt. »Geoffrey Monck.«
    »Richtig. Etwas weißt du ja doch, wie ich sehe.« Krepp blickte ihn etwas wohlwollender an. »Es heißt, der alte Monck habe ein Mittel gefunden, um einen D’jinni in seinen Dienst zu zwingen, einen Luftgenius. Es gingen Gerüchte, es seien sogar mehr als einer gewesen. Er soll sie in Flaschen gehalten und nach Bedarf verwendet haben, drei Wünsche pro Genius. Denn ein Genius, meine Herren, erfüllt nur drei Wünsche, danach ist er frei und entweicht in seine Dimension.«
    »Dort am Fluss hat er nichts erfüllt«, sagte Geralt bestimmt. »Er ist Rittersporn sofort an die Kehle gegangen.«
    »Genien«, erwiderte Krepp herablassend, »sind boshafte und perverse Wesen. Sie mögen die Leute nicht, die sie in Flaschen stecken und Berge versetzen lassen. Sie tun alles, um zu verhindern, dass man Wünsche ausspricht, und sie erfüllen sie auch auf eine schwer zu beherrschende und vorherzusehende Art. Manchmal wörtlich, man muss also achtgeben, was man sagt. Um aber einen Genius zu unterjochen, braucht man einen eisernen Willen, Nerven von Stahl, eine starke Kraft und bedeutende Fähigkeiten. Aus deiner Erzählung folgt, dass deine Fähigkeiten, Hexer, nicht ausreichten.«
    »Sie reichten nicht aus, um das Miststück zu unterjochen«, stimmte Geralt zu. »Aber ich habe ihn vertrieben, er hat sich so schnell verdrückt, dass die Luft heulte. Und das ist auch was. Yennefer allerdings hat sich über meinen Exorzismus lustig gemacht . . .«
    »Was war das für ein Exorzismus? Wiederholt ihn.«
    Der Hexer wiederholte ihn Wort für Wort.
    »Was?!« Der Priester erbleichte zuerst, dann lief er rot an und zum Schluss blau. »Wie kannst du es wagen! Willst du dich über mich lustig machen?«
    »Verzeiht«, sagte Geralt kleinlaut. »Aufrichtig gesagt, ich weiß nicht ... was diese Worte bedeuten.«
    »Dann wiederholt nicht, was Ihr nicht kennt! Ich kann mir nicht vorstellen, wo Ihr so was Widerwärtiges gehört haben könnt!«
    »Genug davon.« Der Bürgermeister winkte ab. »Wir verschwenden Zeit. Gut. Wir wissen also, wozu die Zauberin diesen Genius braucht. Aber Ihr habt gesagt, Krepp, dass das nicht gut ist. Was ist nicht gut? Soll sie ihn sich doch fangen und zum Teufel gehen, was kümmert es mich. Ich denke . . .«
    Niemand erfuhr jemals, was Neville in diesem Augenblick dachte, selbst wenn das nicht geprahlt war. An der Wand neben dem Gobelin mit dem Propheten Majoran erschien plötzlich ein leuchtendes Rechteck, es blitzte, und mitten in der Ratsstube landete ... Rittersporn.
    »Unschuldig!«, brüllte der Dichter mit klarer, tönender Tenorstimme, während er auf dem Fußboden saß und sich mit unstetem Blick umsah. »Unschuldig! Der Hexer ist unschuldig! Ich wünsche, dass man das glaubt!«
    »Rittersporn!«, rief Geralt und hielt Krepp zurück, der sich offensichtlich zu einem Exorzismus anschickte, wenn nicht gar zu einem Fluch. »Wo kommst du ... hier her ... Rittersporn!«
    »Geralt!« Der Dichter sprang auf.
    »Rittersporn!«
    »Was ist denn das für einer?«, blaffte Neville. »Himmeldonnerwetter, wenn ihr nicht mit dem Zaubern aufhört, kann ich für mich nicht mehr einstehen. Ich habe gesagt, in Rinde darf nicht gezaubert werden! Zuerst muss man einen schriftlichen Antrag stellen, dann Steuer und Schatzabgabe entrichten ... He? Ist das nicht dieser Sänger, die Geisel der Zauberin?«
    »Rittersporn«, wiederholte Geralt und hielt den Dichter bei den Schultern. »Wie bist du hergekommen?«
    »Ich weiß nicht«, gestand der Barde mit dummer und besorgter Miene. »Offen gesagt, ich habe kaum eine Ahnung, was mit mir passiert ist. Ich erinnere mich an wenig, und der Schlag soll mich treffen, wenn ich weiß, was davon wirklich und was ein Alptraum war. Ich erinnere mich aber an eine Schwarzhaarige mit feurigen Augen, die nicht übel war . . .«
    »Was kommt Ihr mir hier mit Schwarzhaarigen«, unterbrach ihn Neville zornig. »Zur Sache, meine Herren, zur Sache. Ihr habt geschrien, der Hexer sei unschuldig. Wie soll ich das verstehen? Hat sich Lorbeerträger etwa selber eigenhändig den Hintern verdroschen? Denn wenn der Hexer unschuldig ist, kann es nicht anders gewesen sein. Es sei denn, es war eine Massenhalluzination.«
    »Von Hintern oder Halluzinationen ist mir nichts bekannt«, erklärte Rittersporn stolz. »Auch nichts von trägem Lorbeer. Ich wiederhole, das Letzte, woran ich mich erinnere, war eine elegante Frau, geschmackvoll in Schwarz und Weiß gekleidet. Besagte stieß mich

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