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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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rötliches
Licht auf die grausamen Gerätschaften, die in der Kammer untergebracht waren.
Verzerrte Schatten der Maschinen an den Wänden verstärkten das unwohle und
angsterfüllte Gefühl in Lewias Magenregion. In ihrem Kopf hörte sie die Stimmen
der armen Seelen, die hier erbarmungslos von den Fanatikern gefoltert worden
waren, bis sie sich schließlich nach der warmen Umarmung des Todes gesehnt
hatten. Sie wollte schreien, als man ihr eiserne Fußfesseln anlegte, an denen
zwei Schlaufen angebracht waren, aber sie hielt sich zurück. Unsanft stieß man
sie zu Boden. Sie bemühte sich, nicht zu weinen, wollte stark sein, doch es
würde ihr nicht allzu lange gelingen, das wusste sie. Durch die Schlaufen wurde
ein Seil gezogen und an einer windeähnlichen Konstruktion befestigt. Ohne dass
sie sich hätte wehren können, hatte man Lewia gefesselt und an einem Seil
kopfüber über dem Boden aufgehängt. Ein Mann mit braungebrannter Haut der die
beiden Schatten um ungefähr zwei Köpfe überragte, betrat den Raum. Sein entblößter
muskulöser Oberkörper war über und über mit seltsamen Tätowierungen und
Symbolen überseht. Die Schatten lächelten ihn finster an und er erwiderte das
hämische Lächeln seiner Gefolgsmänner. Einen grunzenden Laut ausstoßend, zog er
nun mit aller Kraft an dem Seil, sodass Lewia mit einem Ruck hinauf gezogen
wurde und nun kopfüber in der Luft baumelte. Einen kurzen Moment stockte ihr
der Atem, da sie nicht darauf vorbereitet gewesen war. Schnell stieg ihr das
Blut in den Kopf und färbte diesen rot. Schockiert fiel ihr Blick auf eine
unscheinbare Klappe im Boden unter ihr, welche sie zuvor nicht bemerkt hatte.
Der Foltermeister wies Trenu an, einen Hebel zu betätigen, der den diabolischen
Mechanismus in Gang setzte. Die Klappe unter Lewia öffnete sich und gab die
Sicht auf einen Schacht frei, an dessen Ende eine rötlich glühende Flüssigkeit
waberte. Hitze stieg ihr entgegen und schon nach kurzer Zeit bildeten sich die
ersten Schweißperlen auf ihrer Stirn. Der Foltermeister lockerte seinen Griff
um das Seil, ließ es ein wenig durch die Finger gleiten und packte es dann
erneut. Von Panik besessen schrie Lewia, als sie ruckartig ein gutes Stück
näher an die Flüssigkeit kam. „Ihr seid hübsch, daran ist kein Zweifel. Wir
wollen doch aber nicht, dass der Schönheit etwas passiert, oder?“, begann
Jasai, der sie zusammen mit Trenu und dem anderen Schatten zur Kammer geführt
hatte. Seine Stimme veränderte sich nun und klang kalt und emotionslos: „Die
Sache ist einfach. Ich stelle Euch Fragen und wenn Euch etwas an Eurem erbärmlichen
Leben liegt, Magierin, dann schlage ich vor, dass Ihr rasch antwortet! Habe ich
mich klar ausgedrückt?“ Die letzten Worte sprach Jasai langsam und mit
rabenschwarzer Stimme. Trotz der Hitze zitterte Lewia und Tränen fielen in den
Schacht hinab, die mit einem zischenden Geräusch in die Flüssigkeit fielen.
„Ich möchte nur wissen, wo der Lichtritter ist und was seine weiteren Ziele
sind“, stellte Jasai dar, Lewia erwartungsvoll anblickend. Die Augen von den
Tränen und der Hitze gerötet blickte sie Jasai angsterfüllt an. Ihr Kopf
dröhnte. „Ich weiß es nicht“, schluchzte sie mit verhaltenem Atem. Jasais Miene
verfinsterte sich. Mit einer Handbewegung ließ der große Mann erneut ein wenig
Seil durch seine Finger gleiten. Wieder sank Lewia ein Stückchen näher an die
heiße und kochende Substanz, von der sie nicht mehr allzu weit entfernt war.
Immer wieder wurden Lewia die Fragen gestellt, sie blieb allerdings standhaft
und beteuerte immer wieder, nicht zu wissen wo sich Thalon befand. Als ihre
Haare nur noch ein kleines Stückchen davon entfernt waren, verbrannt zu werden
und sie die unerträgliche Hitze nicht mehr aushalten konnte, begann sie von
Angst geleitet, ihren Körper unbändig zu bewegen, um der Hitze zu entgehen,
jedoch ohne Aussicht auf Erfolg. Ein Bläschen in der Substanz platzte und ein
wenig von der heißen Flüssigkeit spritze zu ihr hinauf. Nur durch Glück
verfehlte der kleine Funken Lewias Auge, traf sie jedoch direkt darunter. Der
brennende Schmerz ließ sie zusammen fahren und unter Tränen schrie sie
verzweifelt: „Lasst mich frei, dann sage ich Euch auch alles, was Ihr wissen
wollt. Bitte, lasst mich frei!“
Zufrieden darüber, sein Ziel erreicht zu haben, deutete Jasai dem tätowierten
Mann an, Lewia wieder nach oben zu ziehen. Die Klappe im Boden schloss sich und
die Hitze, die Lewia erfasst hatte,

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