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Der Liebesbeweis

Der Liebesbeweis

Titel: Der Liebesbeweis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicki Thompson
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mit Schildern vor dem hohen Stacheldrahtzaun auf und ab marschierten, gestiegen war. Auch die Schilder waren neu. Auf einem stand neben einem mit wenigen Strichen angedeuteten Hochhaus in leuchtendem Rot: Du kriegst ihn nicht hoch!
    Offenbar hatten die Demonstranten Katies Theorie übernommen. Jess setzte seinen gelben Schutzhelm auf, nahm seine Baupläne und stieg aus dem Wagen.
    “He, Harkins!”, rief einer der Demonstranten. “Such dir eine Freundin, Mann!”
    Jess ignorierte ihn und ging auf den Bauwagen zu. Gabe kam ihm entgegen. “Einige unserer Jungs sind sauer wegen der Schilder. Du solltest sie beruhigen, sonst kommt es womöglich zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.”
    “Wir sollten über den Dingen stehen. Wenn unsere Männer diesen Unsinn ernst nehmen, liefert das den Demonstranten nur neue Munition.”
    “Ich habe Gerüchte gehört, dass Livingston Development auch nicht gerade glücklich ist.” Gabe trat in den Schatten des Bauwagens und nahm seine Sonnenbrille ab. “Sie setzen den Chef von KRZE unter Druck, damit er Katie die Flügel stutzt. Ich hoffe nur, es ist noch nicht zu spät. Sag mal, hast du schon die Heliumballons der Demonstranten gesehen?”
    “Ballons?”
    “Es ist so eine Art Performance-Kunst. Schau mal zum anderen Ende des Zauns, nicht weit von KRZE.”
    Jess drehte sich um. “Ich sehe sie nicht … oh, Moment. Sie lassen gerade einen aufsteigen.” Er beobachtete, wie ein großer röhrenförmiger Ballon in grellem Pink bis zu einer Höhe von drei Metern aufstieg und dann Luft verlor. Während der erste Ballon schlaff wurde, stieg ein zweiter pinkfarbener Ballon auf.
    Jess seufzte. “Wie originell.”
    “Oje, da kommt ein TV-Team. Sieht aus, als würden die Ballons in die Sechs-Uhr-Nachrichten kommen.”
    “Das können sie nicht machen.” Jess verfolgte, wie das TV-Team aus einem Van sprang. “Um sechs könnten noch Kinder zusehen.”
    “Dann warten sie vielleicht bis zu den Zehn-Uhr-Nachrichten. Auf jeden Fall schlage ich vor, dass wir uns aus dem Staub machen, bevor die Reporter dich entdecken und ein Interview wollen.”
    “Oh, Mist!” Jess rannte zum Bauwagen. “Daran habe ich überhaupt nicht gedacht.”
    Gabe folgte ihm eiligen Schrittes. “Ich würde dieser durchgeknallten Moderatorin am liebsten den Hals umdrehen. Ich frage mich, ob die Jungs von Livingston dafür sorgen können, dass sie gefeuert wird. Wäre das nicht klasse?”
    “Es wäre übertrieben.” Trotz seiner Wut behagte Jess die Vorstellung gar nicht, dass Katie den Job, den sie so liebte, verlieren könnte. Schon auf der High School hatte sie ihm anvertraut, dass sie von einer Karriere als Radiomoderatorin träumte, und sie hatte ihren Traum verwirklicht. “Ich finde, wir sollten die ganze Angelegenheit als Scherz abtun und ignorieren.”
    “Na, das bring mal unseren Männern bei.” Gabe schloss die Tür hinter sich. “Ihre Männlichkeit wurde herausgefordert, und einige von ihnen finden das gar nicht witzig.”
    Jess lehnte sich gegen den ramponierten Schreibtisch am anderen Ende des Bauwagens. “Vielleicht kann ich Katie dazu bringen, diese alberne Theorie zu widerrufen.”
    Gabe starrte ihn an. “Wie das?”
    “Na ja, ich kenne Katie von der High School.” Jess zögerte. “Ich gehe heute Mittag mit ihr essen.”
    “Du machst Witze!”, entgegnete Gabe.
    “Ich treffe mich um halb eins mit ihr am Sender.”
    “Und du glaubst, indem du sie zum Essen einlädst, bringst du sie dazu, nicht mehr auf uns herumzuhacken? Na dann viel Glück, Kumpel! Diese Frau ist eine harte Nuss. Setz lieber deinen Schutzhelm auf.”
    Jess musste lachen.
    Gabe schüttelte den Kopf. “Im Ernst, Mann. Der macht es Spaß, dich dahin zu treten, wo es richtig wehtut.”
    “Nicht, wenn ich die Sache richtig angehe.”
    “Willst du sie um den Finger wickeln?”
    “Es gibt ein Sprichwort, das lautet: Man lockt mehr Fliegen mit Honig als mit Essig an.”
    “Habe ich nie gehört. Außerdem, wer will schon Fliegen anlocken? Egal, ich bewundere jedenfalls deinen Mut. Und ich hoffe, es funktioniert.”
    “Das hoffe ich auch. Es wird auf jeden Fall interessant.” Vermutlich war das eine gewaltige Untertreibung.
    Katie kam um elf im Sender an, um mit Herbert Edgecomb zu reden. Ava hatte sie vor einer Stunde zu Hause angerufen und ihr vergnügt von den neuen Schildern der Demonstranten, den Heliumballons und dem TV-Team berichtet.
    Als Katie die Lobby betrat, hob Ava den Daumen. “Edgecomb ist begeistert von

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