Der Liebesbeweis
fast hätte ich im Abschlusstest eine Zwei bekommen.”
Sie musste lächeln. “Weil du von meinen Brüsten besessen warst?”
“Du machst dir keine Vorstellung von meinen Tagträumen im Unterricht – wie ich deinen BH aufhakte und mich fragte, ob du mir erlauben würdest, dich anzufassen.”
Ihre Brustspitzen richteten sich auf. “Ich wollte immer, dass du mich anfasst. Die ganze Zeit habe ich davon fantasiert.”
“Mädchen machen so etwas auch?”
“Ich schon. Ich lag im Bett und malte es mir aus. Manchmal berührte ich mich selbst und stellte mir vor, du wärst es.”
Er stöhnte leise. “Ich wünschte, ich hätte das gewusst.” Er hielt neben einer niedrigen Felswand, hinter der es steil bergab ging. Nachts sah man von hier die funkelnden Lichter der Stadt. “Es ist niemand hier.”
“Nein.” Ihr Herz schlug schneller.
“Tja, da wären wir also wieder.”
“Ja.” Sie atmete tief durch. “Jetzt, wo ich älter bin, ist mir klar, dass unsere Treffen hier oben ziemlich quälend für dich gewesen sein müssen.”
“Ach, das war mir egal. Du bist ja auch nie zum Höhepunkt gekommen.”
“Nein. Damals wusste ich noch nicht viel über den weiblichen Orgasmus.”
“Dachtest du, ich hätte etwas darüber gewusst?” Er schüttelte langsam den Kopf. “Du meine Güte, wenn wir miteinander geschlafen hätten, wäre es für dich eine Riesenenttäuschung geworden.”
“Wer weiß? Manchmal ist es gut, selbst wenn man keine Ahnung hat, was man eigentlich tut.”
“Genau das hätte ich zur Genüge gehabt: keine Ahnung. Ich war ein unwissender Trottel, der es nicht verstanden hätte, dir wirklich Lust zu bereiten.”
“Ich weiß. Ich wünschte trotzdem …” Der Duft der Salbeibüsche erinnerte sie immer an jene Nacht, die so schön gewesen war – bis Jess sie zurückgewiesen hatte. “Ich finde, es wäre das Risiko wert gewesen.”
“Ich wollte es nicht, weil ich völlig unerfahren war. Außerdem wollte ich nicht, dass wir unser erstes Mal auf dem Rücksitz eines Autos erleben. Ich hatte die Vorstellung, wenn wir eines Tages richtig miteinander schlafen würden und ich bis dahin wüsste, wie es für dich gut wird.”
Sie wollte nicht lachen, doch es war zu komisch. “Wie wolltest du denn Erfahrung sammeln?”
“Das war das Dilemma.” Er grinste verlegen. “Ich hoffte, Bücher würden mir weiterhelfen, aber es zeigte sich, dass man Erfahrung aus erster Hand braucht.”
Die hatte er inzwischen. Sie war eifersüchtig auf die anderen Frauen, obwohl sie kein Recht dazu hatte. “Du dachtest wirklich, es würde eine Zeit kommen, in der wir …”
“Absolut. Ich sah uns in einem Doppelbett mit Kerzen auf den Nachtschränken und dich in weißer Spitzenunterwäsche.”
“Und du? Was hättest du angehabt?” Sie stellte ihn sich in einem schwarzen Slip vor. Aufregend …
Er stutzte. “Nichts, nehme ich an. Ich habe mir nicht vorgestellt, was ich anhabe. Jungs denken nicht an so was.”
“Nackt ist sehr gut.”
“Jedenfalls hatte ich eine sehr genaue Vorstellung davon, wie es sein würde.”
“Nur kam es nie dazu.”
“Damals nicht.” Er löste seinen Sicherheitsgurt.
Es durchströmte sie heiß. Allerdings galt es noch praktische Überlegungen anzustellen. “Dummerweise sehe ich hier weit und breit kein Doppelbett, und Spitzenunterwäsche habe ich auch nicht dabei.”
“Das macht nichts. Das hier ist sowieso nur zum Aufwärmen.” Wegen der Klimaanlage ließ er den Motor laufen. “Lös deinen Sicherheitsgurt”, sagte er und stieg aus.
Es machte Katie nervös, dass sie nicht wusste, was er vorhatte. Gleichzeitig erregte es sie, dass er plötzlich die Initiative übernahm. Was immer er jedoch tun würde – sie war entschlossen, nicht vor Verlangen dahinzuschmelzen wie früher.
Er ging um den Wagen und öffnete die Beifahrertür. Der Wind zerzauste seine dunklen Haare, und die Sonne ließ seine Haut golden schimmern. In diesem Moment war Katie verloren. Jess hatte nie aufgehört, der Mann ihrer Träume zu sein. Und sie hatte geglaubt, die Distanz wahren zu können …
Als Jess die Beifahrertür öffnete, war er bereits so erregt, dass er Mühe hatte, ruhig zu atmen. Die offene Tür würde ihnen zusätzlichen Sichtschutz bieten.
Katie wollte aussteigen.
“Nein, warte. Ich will, dass du sitzen bleibst. Dreh dich bitte zu mir.”
Schweigend gehorchte sie. In ihren Augen las er gespannte Erwartung. Gut, dachte er.
“Du hast da ein bisschen Senf am Mundwinkel.” Langsam
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