Der Liebesbeweis
verspürte er ein sinnliches Kribbeln. Dort oben hatten sie oft im Wagen geschmust. Der Berg am Rande der Stadt erinnerte ihn stets an jene Nächte.
“Wir stehen wirklich auf verschiedenen Seiten des Zauns”, stellte er fest.
“Es sieht ganz danach aus.”
“Trotzdem begehre ich dich.”
Sie stieß die Luft aus. “Na so was. Wir sollten erbitterte Feinde sein.”
“Niemals.”
“Nein.” Das Blau ihrer Augen wirkte unendlich tief und verlockend. “Und was jetzt?”
“Du erwähntest Grundregeln.”
“Richtig. Nun, wie wäre es …” Sie verstummte, da Lupita mit ihrem Eistee zurückkam.
“Die Sandwiches kommen gleich”, erklärte die Kellnerin.
“Danke”, meinte Katie. Nachdem Lupita wieder fort war, beugte sie sich über den Tisch. “Für den Fall, dass du dich fragst, was passieren sollte … hier in diesem Restaurant nichts.”
“Das dachte ich mir schon.”
“Da man mich erkannt hat, ist der Plan hinfällig.”
“He, ich bin nicht hierhergekommen, um dich zu verführen.”
“Kann sein.” Sie lächelte. “Aber ich hatte vor, dich zu verführen.”
“Hör auf.” Solche Bemerkungen brachten seine Fantasie sofort wieder auf Touren. “Reden wir lieber über etwas anderes. Zum Beispiel über die Grundregeln.”
Katie trank einen Schluck Eistee. “Ich glaube, es gibt nur eine. Wir sollten uns einig darüber sein, dass wir unsere private Beziehung strikt von unseren Jobs trennen. Vor allem wollen wir nicht Sex einsetzen, um unsere beruflichen Ziele zu erreichen.”
Er wollte ihre Hand ergreifen. Stattdessen nahm er das kalte Glas und hob es an den Mund. “Das habe ich dir auch nicht zugetraut.”
“Ich dir auch nicht.”
“Sonst noch was?”
“Das war alles, was ich dazu sagen wollte. Möglicherweise war es gar nicht nötig. Wir sind beide zu anständig, um Sex als Mittel zum Zweck zu betrachten.”
“Dann geht es also nur um Sex, wenn wir zusammen sind.”
Sie lächelte. “Richtig.”
Während er ihr in die Augen sah, verstärkte sich die erotische Spannung zwischen ihnen. Er würde nicht imstande sein, sein Sandwich zu essen und Katie anschließend zum Sender zurückzufahren. Es musste mehr passieren, bevor sich ihre Wege wieder trennten, sonst würde er heute Nachmittag verrückt werden.
“Was musst du nach der Mittagspause machen?”, erkundigte er sich.
“Ich brauche noch etwas Vorbereitungszeit für meine Sendung. Ungefähr eine Stunde. Außerdem muss ich ein paar Besorgungen machen. Das ist alles. Wieso?”
“Ich habe eine Idee.” Er zog sein Handy vom Gürtel. “Entschuldige mich einen Augenblick, ich muss mit meinem Vorarbeiter sprechen.”
“Klar.”
Jess beobachtete, wie sich Katies Wangen röteten, während er Gabe sagte, seine Mittagspause würde länger als geplant dauern. Dann steckte er das Handy wieder an den Gürtel.
Katie trank einen Schluck Eistee und stellte das Glas wieder ab. “Also, wie sieht deine Idee aus?”
“Wir nehmen unsere Sandwiches mit und fahren zum A-Mountain.”
“Aber es ist helllichter Tag!”
“Allerdings. Und keine Menschenseele wird dort oben sein. Wir werden den Platz ganz für uns haben.”
“Ich dachte …” Katie atmete tief durch. “Ich dachte, du hättest etwas gegen Sex im Auto.”
“Früher schon. Aber du hast meinen Horizont erweitert.”
7. KAPITEL
Kate und Jess aßen ihre Sandwiches, während sie zum A-Mountain fuhren, der eigentlich Sentinel Peak hieß, aber wegen des riesigen steinernen “A”, das für die University of Arizona stand, nur A-Mountain genannt wurde.
“Wenn jemand dort oben ist, können wir nicht bleiben”, sagte Katie. “Dein Firmenname steht auf den Wagentüren.”
“Falls jemand da ist, fahren wir wieder weg”, versprach Jess. “Aber das ist an einem heißen Oktobernachmittag sehr unwahrscheinlich. Warst du seit der High School mal da oben?”
“Nein.”
“Ich auch nicht.”
“Wir sind aus dem Alter raus, wo man an solchen Plätzen herummacht.”
“Vermutlich.” Er bog um die letzte Kurve, und die Stadt breitete sich unter ihnen aus. “Aber ich vermisse diese Spannung. Es fehlt mir, ständig daran zu denken, ob ich meine Hand unter deine Bluse schieben darf oder nicht.”
“Du hast ständig an so was gedacht?”
“Stundenlang. Um ein Haar hätte ich deswegen Trigonometrie in den Sand gesetzt.”
“Das kann ich mir absolut nicht vorstellen.” Sie hatte zwar seinen Körper bewundert, aber auch Respekt vor seiner Intelligenz gehabt.
“Na ja,
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