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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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habe gehört, dass erzählt wird, Vane Cynster sei der eleganteste von allen.«
    Patience unterdrückte einen verächtlichen Laut. Was hatte sie doch für ein Glück – wenn schon ihr und Gerrard ein Cynster begegnen musste, warum musste es dann der eleganteste von allen sein? Das Schicksal spielte ihr einen Streich. Sie hatte Minnies Einladung angenommen, den Herbst und den Winter über bei ihr zu wohnen und dann zur Saison nach London zu gehen, weil sie sicher war, dass das Schicksal es gut mit ihnen meinte und ihnen den Weg ebnete. Doch zweifellos brauchte sie jetzt Hilfe.
    Sie war kein Dummkopf. Bereits vor sechs Monaten hatte sie begriffen, dass sie Gerrard, obwohl sie schon sein ganzes Leben lang Kindermädchen, Mutterersatz und Vormund für ihn war, nicht die endgültige Richtung zeigen konnte, die er brauchte, um die Schwelle zum Leben eines Erwachsenen zu überschreiten.
    Sie konnte nicht sein Mentor sein.
    Zu keinem Zeitpunkt in seinem Leben hatte es einen passenden Gentleman gegeben, an dessen Benehmen und Standard sich Gerrard messen konnte. Die Möglichkeiten, einen solchen Gentleman im tiefsten Derbyshire zu finden, waren nur gering. Als dann Minnies Einladung gekommen war und sie ihr erklärt hatte, dass in Bellamy Hall auch Gentlemen anwesend sein würden, war es ihr vorgekommen, als hätte das Schicksal seine Hand im Spiel. Sie hatte die Einladung bereitwillig angenommen, hatte es so eingerichtet, dass die Grange auch ohne sie weitergeführt wurde, und war dann mit Gerrard nach Süden gereist.
    Auf der ganzen Reise hatte sie sich eine Beschreibung des Mannes ausgedacht, den sie als Gerrards Mentor akzeptieren würde – des Mannes, dem sie ihren Bruder anvertrauen konnte. Und als sie dann in Bellamy Hall angekommen waren, waren ihre Kriterien festgelegt.
    Am Ende des ersten Abends schon hatte sie festgestellt, dass keiner der anwesenden Gentlemen ihren strengen Anforderungen genügte. Während jeder von ihnen Eigenschaften besaß, mit denen sie einverstanden war, so war doch keiner frei von Zügen, die ihr nicht gefielen. Ganz besonders weckte keiner von ihnen ihren Respekt, vollkommen und absolut, und gerade dieses Kriterium war für sie am wichtigsten.
    Sie hatte nur mit den Schultern gezuckt, hatte das Urteil des Schicksals angenommen und ihre Hoffnungen auf London gesetzt. Dort würden potenzielle Kandidaten, die als Mentor für Gerrard in Frage kamen, wesentlich zahlreicher sein. In der Zwischenzeit hatten sie und Gerrard sich problemlos in Minnies Haushalt eingefügt.
    Doch jetzt gehörten Gemütlichkeit und Sicherheit der Vergangenheit an – und das würde so bleiben, bis Vane Cynster wieder abgereist war.
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür des Salons, und zusammen mit Mrs. Chadwick und Angela wandte sich auch Patience um und sah den Gentlemen entgegen, die das Zimmer betraten. Sie wurden angeführt von Whitticombe Colby, der, wie üblich, unerträglich wichtig aussah. Er ging hinüber zu der chaise , auf der Minnie und Timms saßen, Alice hatte sich einen Stuhl neben sie gezogen. Edgar und der General folgten Whitticombe, und zusammen gingen sie zum Kamin hinüber, neben dem Edith Swithins saß, sie vage anlächelte und mit ihrer Spitzenarbeit beschäftigt war.
    Patience wartete, den Blick auf die Tür gerichtet – und sah, wie Edmond und Henry hereingeschlendert kamen. Sie fluchte insgeheim vor sich hin, dann hüstelte sie, damit es nicht auffiel. Dieser verflixte Vane Cynster .
    Gerade als sie dies dachte, betrat er das Zimmer und Gerrard war neben ihm.
    Patience' Verwünschungen erreichten ganz neue Ausmaße. Mrs. Chadwick hatte nicht gelogen – Vane Cynster war wirklich der Inbegriff des eleganten Gentleman. Sein Haar, glänzend braun und einige Töne dunkler als ihres, glänzte im Licht der Kerzen, und jede der elegant frisierten Locken lag perfekt. Selbst von dieser Seite des Zimmers konnte sie sehen, wie kräftig seine Züge waren, scharf geschnitten, seine Stirn, die Nase, das Kinn und die Wangen schienen wie aus Marmor gemeißelt. Nur seine schmalen Lippen mit einem Anflug von Humor, der ihnen den Ernst nahm, seine angeborene Intelligenz und, ja, das schelmische Aufblitzen in seinen grauen Augen, gaben ihm den Anflug, ein ganz normaler Sterblicher zu sein – alles andere, einschließlich seines großen, schlanken Körpers, das musste Patience unwillig zugeben, schienen einem Gott zu gehören.
    Sie wollte gar nicht sehen, wie gut sich sein Jackett aus feinem Bath-Stoff

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