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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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einen Besuch gemacht hatte – er konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, wie viele Jahre es gewesen waren, dennoch zweifelte er nicht daran, willkommen zu sein. Araminta, Lady Bellamy, die exzentrische Frau eines früh verstorbenen, reichen Mannes, war seine Patentante. Minnie hatte keine eigenen Kinder, auch ihn hatte sie nie wie ein Kind behandelt, und mit den Jahren waren sie gute Freunde geworden. Manchmal war sie eine zu raffinierte Freundin für ihn, ihre Strafpredigten kannten kein Ende, doch eine Freundin war sie ihm immer gewesen.
    Als Tochter eines Vicomtes war Minnie seit ihrer Geburt ein Platz in der gehobenen Gesellschaft sicher. Nachdem ihr Ehemann, Sir Humphrey Bellamy, gestorben war, hatte sie sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurückgezogen und zog es vor, in Bellamy Hall zu bleiben, wo sie einem Haushalt vorstand, in dem die verschiedensten mittellosen Verwandten lebten und auch einige andere Menschen, die sie ihrer Barmherzigkeit für würdig fand.
    Als man sie einmal gefragt hatte, warum sie sich mit einem solchen Anhang umgab, hatte Minnie geantwortet, dass in ihrem Alter die menschliche Natur ihre hauptsächliche Unterhaltung war. Sir Humphrey hatte dafür gesorgt, dass sie reich genug war, um diesen Unsinn ertragen zu können, und Bellamy Hall war, auch wenn es in seiner Mächtigkeit grotesk war, groß genug, um sie und ihre eigenartige ménagerie unterzubringen. Um nicht vollkommen den Verstand zu verlieren, gönnten sie und ihre Begleiterin, Mrs. Timms, sich ab und zu einen Ausflug in die Hauptstadt und ließen den Rest des Haushaltes in Northampton zurück. Vane besuchte Minnie immer, wenn sie in der Stadt war.
    Gotische Türmchen stiegen aus den Bäumen vor ihnen empor, dann tauchten die aus Ziegeln gemauerten Pfosten des großen Tors auf. Die schweren, schmiedeeisernen Torflügel standen offen. Mit einem grimmig-befriedigten Lächeln lenkte Vane seine Pferde durch das Tor. Sie waren dem Unwetter entkommen – das Schicksal hatte ihn nicht erwischt, während er unaufmerksam gewesen war. Seine Grauen trotteten über die lange Einfahrt. Riesige Büsche säumten den Weg und schwankten im Wind, uralte Bäume beschatteten den mit Kies bestreuten Weg.
    Dunkel und ernst stand Bellamy Hall am Ende des tunnelartigen Weges, seine vielen Fenster blickten trübe in dem heraufziehenden Sturm. Sie schienen ihn zu beobachten wie viele ausdruckslose Augen. Als ausgedehnte gotische Abscheulichkeit mit unzähligen architektonischen Elementen, die über die Jahre hinzugefügt und die vor kurzer Zeit mit georgianischer Üppigkeit verschönert worden waren, hätte das Haus eigentlich grauenhaft aussehen müssen, doch in dem überwucherten Park mit dem kreisförmigen Hof sah die Hall absolut nicht hässlich aus.
    Es war, so fand Vane, als er über den Hof in Richtung der Ställe fuhr, ein passendes, esoterisches Zuhause für eine exzentrische alte Frau und ihren eigenartigen Haushalt. Als er um die Seite des Hauses bog, entdeckte er nirgendwo ein Anzeichen von Leben.
    In den Ställen jedoch herrschte Aktivität. Stallknechte liefen hin und her und versorgten im Anblick des drohenden Unwetters die Pferde. Vane überließ es Duggan und Minnies Stallmeister, sich um die Grauen zu kümmern, und ging auf dem Weg zwischen den Büschen zum Haus. Obwohl der Weg überwuchert war, so war er doch gangbar. Er öffnete sich auf einen ungepflegten Rasen, der um eine Ecke eines Flügels des Hauses angelegt war. Gleich hinter der Ecke, das wusste Vane, befand sich der Seiteneingang des Hauses, hinter einer Wiese, auf der eine kleine Armee von riesigen Steinen lag, Überresten der Klosterkirche, auf der ein Teil der Hall erbaut worden war. Die Ruinen erstreckten sich ein ganzes Stück weit, die Hall selbst war um das Gästehaus der Klosterkirche herum gebaut worden, die während der Zeit der Dissolution geplündert worden war.
    Als er sich der Ecke des Hauses näherte, konnte er die Blöcke des verwitterten Sandsteins sehen, die über den dichten grünen Teppich des Grases verstreut lagen. Etwa auf halber Strecke erhob sich ein einzelner Torbogen vor dem sich rasch verdunkelnden Himmel, alles, was von dem Längsschiff der Kirche noch übrig war. Vane lächelte. Alles war noch genau so, wie er es in Erinnerung hatte. Nichts hatte sich in den letzten zwanzig Jahren in Bellamy Hall verändert.
    Er bog um die Ecke des Hauses – und stellte fest, dass er sich geirrt hatte.
    Er blieb stehen, dann blinzelte er. Eine volle

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