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Der Liebhaber meines Mannes

Der Liebhaber meines Mannes

Titel: Der Liebhaber meines Mannes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethan Roberts
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sehen …« Er blickte mich an und ich musste unwillkürlich lächeln. »Wie ihr wisst, sind wir hier, um uns im Kampf für Frieden zusammenzuschließen …«
    Während er sprach, bemerkte ich, wie sanft und dennoch fest seine Stimme war und wie es ihm gelang, zugleich gelassen und nachdrücklich zu wirken. Es lag an der Art, wie er sich ganz leicht zurücklehnte, während er sprach, nach allen Seiten lächelte und seine Worte für sich sprechen ließ, ohne dramatische Gesten oder Schreien, wie ich es erwartet hätte. Stattdessen war er zuversichtlich, so wie die meisten Menschen im Raum, wie mir schien. Was er sagte, war so offensichtlich vernünftig, dass es mir schwerfiel zuverstehen, warum jemand anderer Meinung sein sollte. Selbstverständlich sollte Überleben vor Demokratie und sogar vor Freiheit stehen. Selbstverständlich war es sinnlos, angesichts der Zerstörung, die ein atomarer Angriff bedeutete, über Politik zu diskutieren. Selbstverständlich sollten die Atomtests, die Krebs hervorrufen konnten, sofort gestoppt werden. Er erklärte, wie Großbritannien in der Welt mit gutem Beispiel vorangehen könnte. »Schließlich werden andere unserem Weg folgen«, erklärte er und alle klatschten. »Wir werden von vielen großartigen und zuverlässigen Männern und Frauen unterstützt. Benjamin Britain, E. M. Forster und Barbara Hepworth sind nur einige der Namen, von denen ich mit Stolz sage, dass sie sich unserer Bewegung angeschlossen haben. Aber wir können es uns nicht leisten, selbstgefällig zu sein. Wir sind auf die Unterstützung durch die Basis von Männern und Frauen wie euch angewiesen. Deshalb nehmt bitte so viele Flugblätter wie möglich und verbreitet sie so weit, wie ihr könnt. Legt sie in öffentlichen Gebäuden, Klassenzimmern und Kirchen aus. Ohne euch geht es nicht. Mit euch ist viel möglich. Veränderung ist möglich und sie wird kommen. Wir werden die Bombe verhindern!« Während er sprach, wurde heftig genickt und Zustimmung gemurmelt, nur eine Frau rief laut etwas und das auch noch an seltsamen Stellen. Der Sprecher bekam einen gequälten Gesichtsausdruck, als sie »Hört, hört!« brüllte bei den Worten: »Holt euch eure Flugblätter bei Pamela. Sie hat sich an den Teetisch gestellt … « Pamela winkte ein bisschen, drückte dann leicht ihre kleinen Locken an. »Natürlich, nachdem ihr Tee getrunken habt«, fügte sie hinzu und alle lachten.
    Einen Moment dachte ich, dass du dich freuen würdest, dass ich bei etwas mitmachte, an dem sich eine Gruppe so hochgeschätzter Schriftsteller und Künstler beteiligte. Du hättest mich und Tom mit dem Werk der Leute bekannt gemacht, die der Sprecher erwähnt hatte, und ich weiß, du wärst stolz gewesen, michdort sitzen und der Rede zuhören zu sehen. Du wärst stolz gewesen, dass ich mich auf meine bescheidene Weise für etwas einsetzte, an das ich glaubte. Du würdest mir vielleicht sogar helfen, Tom davon zu überzeugen, dass er auch stolz sein sollte, dachte ich.
    Aber ich wusste, dass so ein Austausch und so ein Verständnis zwischen uns unmöglich sind. Ich würde dir niemals von diesem Tag erzählen. Es wäre mein Geheimnis. Du und Tom hattet eure Geheimnisse und jetzt hatte ich meins. Es war ein kleines, ziemlich harmloses Geheimnis, aber es war mein eigenes.
    Nachdem wir unsere Flugblätter eingesammelt hatten, schlug Julia vor, einen Bummel an der Promenade zu machen. Als wir näher zum Meer kamen, drang das Schreien der Händler an unsere Ohren, die den Massen von Tagesausflüglern ihre Waren anpriesen: Sandwiches mit Würstchen, frische Austern, Muscheln, Strandschnecken, schmutzige Postkarten, Eiskrem, Sonnenhüte, Zuckerstangen, Toilettenrollenhalter mit unanständigen Sprüchen. Als wir die Promenade erreichten, lehnten wir uns über das Geländer und beobachteten das Schauspiel unter uns am Strand. Die Sonne stand hoch und war nach dem sanften Licht des Gemeindehauses wie eine Ohrfeige. Familien aßen Sandwiches und Cremetörtchen hinter Windschutzwänden; Kinder jammerten, dass sie ins Wasser wollten, und jammerten dann, dass sie wieder rauswollten; junge Männer in bunten Hemden saßen in Gruppen zusammen und tranken Bier und schwarz gekleidete junge Frauen versuchten, im grellen Sonnenlicht Romane zu lesen; kleine Mädchen kreischten am Wasserrand, die Röcke in die Schlüpfer gesteckt; Damen mit Kopftüchern saßen schweigend in den Liegestühlen, die das Pflaster säumten, und betrachteten das Ganze.
    Es war ein völlig

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