Der lila Leierkasten
Türschild. Kugelblitz klingelte. Nichts rührte sich. Kugelblitz klingelte ein zweites Mal.
Etwas bewegte sich hinter dem gläsernen Spion in der Tür. Nach erneutem Klingeln fragte eine verschlafene Stimme hinter der Tür:
„Wer ist da?“
„Ein Nachbar ... Ich glaube, bei Ihnen ist eingebrochen worden!“ Die Sperrkette wurde zurückgeschoben. Ein Mann im Pyjama wurde im Türspalt sichtbar. „Was sagen Sie da?“
„Ich glaube, bei Ihnen ist jemand über den Balkon geklettert!“
„Um Himmels willen, was Sie nicht sagen!“, rief der Mann erschrocken
„Ich sah einen Mann an der Regenrinne hochsteigen!“
„Kommen Sie doch rein und sehen Sie nach“, sagte der Mann und trat einen Schritt zurück. Es dauerte nicht lange, bis die Wohnung, die nur zwei Zimmer hatte und ordentlich aufgeräumt war, durchsucht war. Da war keiner außer Kugelblitz und dem Mann im Pyjama ...
„Dann muss ich mich geirrt haben!“, sagte Kugelblitz, als er sich an der Tür verabschiedete. Er warf einen Blick auf das Türschild und sagte: „Sie sind doch sicher Herr Müller persönlich?“
Der Mann nickte und sagte etwas vorwurfsvoll: „Da haben Sie mir aber einen gehörigen Schrecken eingejagt – mitten in der Nacht!“ „Nichts für ungut, Herr Müller! Entschuldigen Sie vielmals!“ Kommissar Kugelblitz eilte in seine Wohnung. Von dort aus rief er den Revierposten an. Der war ziemlich verschlafen, weil in der Nachsaison in dem Ferienort wenig los war.
„Verhaften Sie bitte einen Einbrecher! Aber lassen Sie sich nicht dadurch verwirren, dass er einen Pyjama trägt ...“, sagte Kugelblitz am Telefon.
Eine halbe Stunde später war der Mann verhaftet.
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Tante Adelheids Lampe
Fräulein Adelheid Wirsing lebte in der Mansarde einer alten Villa aus der Zeit der Jahrhundertwende. Dass über ihrem Wohnzimmertisch eine Kostbarkeit baumelte, wusste weder sie noch ihr geldgieriger Neffe Walter. Der besuchte seine Tante nur, um sie ab und zu einmal anzupumpen, wenn er wieder hoffnungslos abgebrannt war. So war es auch diesmal. Walter brachte einen Freund mit, der seit einiger Zeit mit Antiquitäten handelte. Dieser sah sich nicht ohne Hintergedanken in der Wohnung der alten Dame um. Und nicht erfolglos! Fast klappte ihm der Unterkiefer herunter, als er in der bunten Glaslampe über dem Esstisch eine echte Tiffany-Lampe erkannte.
„Mann, Jugendstil ist ,in’! Die Lampe ist ein Vermögen wert!“, flüsterte er seinem Freund zu. In Walters Augen flackerte es gierig.
Aber so sehr er in der nächsten Zeit auch versuchte, seiner Tante eine „moderne“ Lampe aufzuschwatzen, es gelang ihm nicht. Die alte Dame mochte sich von der alten Lampe nicht trennen. Eines Morgens, als die alte Dame erwachte, war die Lampe verschwunden. Nur die Fassung baumelte noch an der Decke. Adelheid Wirsing starrte fassungslos nach oben. Dann rief sie Kommissar Kugelblitz an und berichtete von dem rätselhaften Verlust. Der Kommissar erfuhr auch von dem Besuch des Neffen und seinem seltsamen Freund, der Gefallen an der Lampe gefunden zu haben schien.
„Seither jedenfalls wollte mich Walter immer überreden, die ,alte Funzel’ durch eine neue zu ersetzen“, schloss Adelheid Wirsing ihren Bericht.
„Darf ich mal telefonieren?“, fragte Kommissar Kugelblitz nach einigem Überlegen.
Er rief den Neffen Walter an.
„Ihre Tante ist bestohlen worden. Es ist zwar nur eine Lampe weggekommen, aber sie ist ziemlich aufgeregt deswegen. Vielleicht sollten Sie mal vorbeischauen.“
„Mach ich“, versprach der Neffe.
„Und eine neue Lampe bringe ich auch gleich mit, damit sie wieder Licht am Tisch hat. Sie stickt doch so gerne!“
Als der treusorgende Neffe erschien, wartete bereits die Polizei auf ihn. Eine Unvorsichtigkeit war ihm zum Verhängnis geworden. Sie hatte den Verdacht
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