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Der lila Leierkasten

Der lila Leierkasten

Titel: Der lila Leierkasten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursel Scheffler
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fabrizierte?

    Nun, das ist leicht zu erraten: Blüten, Blüten, Blüten! Und darunter waren die unterschiedlichsten Sorten, die normale Menschen als Dollars, Franken, Rubel, Euros oder Drachmen bezeichnet hätten, so täuschend ähnlich sahen sie den echten Geldscheinen.
    Kein Wunder, dass Detlev Lilienborns Falschgeld auf dem schwarzen Markt reißenden Absatz fand. An einem Abend im Mai machte der Falschmünzer Kassensturz und stellte fest, dass er für dieses Jahr genug „gearbeitet“ hatte. Jetzt ging es darum, seine Fälscherwerkstatt für eine Weile von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Rechtzeitig aufhören und verduften – das war von jeher das beste Erfolgsrezept für einen Blütenhersteller . Detlev räumte seine Werkzeuge weg und versteckte sie in einer alten Scheune auf dem Lande. Auch von den letzten falschen Geldscheinen trennte er sich. Er hatte genug „echte“ dafür bekommen. Drei Narzissen in einer Vase – das waren die einzigen Blüten, die noch in der Werkstatt übrig blieben. Und auch die waren echt. Gerade als er dabei war, seine Werkstatt abzuschließen und in den – wie er meinte – verdienten Jahresurlaub zu fahren, hielt vor der Bäckerei ein dunkelgrüner Wagen.
    Ein rundlicher Herr mit Stirnglatze und Seehundbart stieg aus und sagte: „Ah, guten Morgen! Sie sind wohl gerade dabei, Ihr Geschäft zu schließen?“
    Detlev Lilienborn schaltete schnell. „Geschäft schließen? Ganz im Gegenteil. Ich bin gerade dabei, den Laden aufzuschließen! Ich war nämlich für ein paar Monate im Ausland.“
    „Was Sie nicht sagen!“, antwortete Kugelblitz. „Aber Sie haben doch nichts dagegen, wenn wir uns ihr kleines – äh – Geschäftslokal mal ansehen?“
    „Aber bitte sehr!“ Detlev Lilienborn öffnete die Tür mit dem reinsten Gewissen der Welt. Schließlich hatte er gerade noch rechtzeitig alle Spuren beseitigt und sogar überall die Fingerabdrücke abgewischt!
    Kugelblitz betrat die alte Bäckerei, in der nur Gerümpel herumstand. Dann gingen sie in den Keller.
    „Sie müssen entschuldigen, seit mein Onkel, der Bäckermeister, vor einem halben Jahr verstorben ist, hat kein Mensch mehr diese Bruchbude betreten. Deshalb sieht es hier so aus. Und ich konnte mich auch nicht darum kümmern.“

     
    „Ja, Sie waren im Ausland ...“, seufzte Kugelblitz bekümmert und sah sich im Keller um.
    Nichts ließ mehr darauf schließen, dass sich hier noch vor kurzem auf den Regalen die Geldbündel gestapelt hatten.
    Als erriete der Kommissar die Gedanken seines Gegenübers, fuhr er gedankenverloren mit dem Zeigefinger auf der Regalkante entlang. Nicht einmal Staub fand er. Nichts.
    „Und es hat wirklich außer ihnen niemand den Schlüssel zu diesen Räumen?“, erkundigte sich Kugelblitz.
    „Aber nein! Wenn ich es Ihnen doch sage. Es ist sogar ein Sicherheitsschloss“, versicherte Lilienborn und zeigte dem Kommissar den Schlüssel.
    „Dann, lieber Herr Lilienborn, müssen wir uns leider doch ausführlicher miteinander unterhalten. Kommen Sie jetzt bitte mit aufs Revier!“
    Bist du bereit für das Detektivrätsel?
Auf der nächsten Seite findest du es.
     
Frage an alle Detektive, die auch im fahlen Kellerlicht alle Spuren aufspüren:
    Welche drei Beobachtungen beweisen Kommissar Kugelblitz, dass Lilienborn den Keller in letzter Zeit benutzt hatte?
    Für jede richtige Antwort kannst du dir Gripspunkte für diese Frage im Kryptofix gutschreiben. Ob Deine Lösung richtig ist erfährst du, wenn du auf das rote Kontrollfeld drückst.
    Warnung: Erst Fall lösen, dann Lösung lesen! Großes Detektiv-Ehrenwort. Nicht schummeln. Sonst kannst du dir deine Detektiv-Lizenz an den Hut stecken!

    Richtig geraten? Dann darfst du dir maximal
    8
    Punkte im Kryptofix gutschreiben.

Der gefährliche Milchmann
    Die Scheinwerfer des Lastwagens bohrten sich in die weiße Nebelwand. Knut Bogner fluchte. Alle Welt schien sich heute auf der Autobahn von Hamburg nach Hannover verabredet zu haben. Der Verkehr kam fast zum Stillstand. Zwei Stunden Verspätung! Ob der andere warten würde? Vermutlich! Das dunkle Geschäft, das die beiden abwickeln wollten, war schließlich recht einträglich. Endlich tauchte das Hinweisschild auf. Nur noch 5 km bis Westerholz.

    Auweia, fast hätte er die Ausfahrt übersehen! Jetzt noch über die Brücke, Richtung Ostenholzer Moor.
    Der andere stand schon am vereinbarten Ort. Bogner blinkte dreimal. Der Fahrer des anderen Lkw blinkte viermal. Das war das Erkennungszeichen.

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