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Der Lilith Code - Thriller

Der Lilith Code - Thriller

Titel: Der Lilith Code - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Calsow
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immer noch Blut pulsierte. Der Mann war Ian Schlesinger, der Theologe aus der Pressekonferenz.
    Hughes stellten sich die Nackenhaare auf. Das war hier keine Kriegssituation, wie er sie aus Nordirland oder dem Irak kannte, das war »Psycho«, wie sie es bei der englischen Spezialtruppe nannten, eine verwirrende und undurchsichtige Situation.
    Immer nach allen Seiten sichernd, durchschritt er den Raum, an dessen Ende sich eine große Theke mit einem langen Spiegel befand. Plötzlich nahm er eine Bewegung im Spiegel wahr. Er duckte sich, versuchte, in den toten Winkel des Spiegels zu kommen, um nicht von der Person hinter der Theke anvisiert werden zu können.
    »Sauber?«, rief sein Partner aus dem Vorraum.
    »Nein, bleib da und sicher ab und ruf die Bobbys von draußen.« Hughes sah nach rechts und blickte auf denRücken einer der Frauen. Sie trug ein malvenfarbenes Abendkleid mit einem für ihr Alter doch sehr weit ausgeschnittenen Rücken. Ihre schon von dunklen Altersflecken durchsetzte Haut war weißlich grau. Am Ende der Wirbelsäule auf Höhe der letzten Lendenwirbel steckte ein großes Filetmesser mit braunem Holzgriff. Er blickte wieder nach vorn. Nichts regte sich hinter der Theke. Auch aus der dahinterliegenden Küche drang kein Geräusch herüber. Er griff in seine Jacketttasche, ohne dabei die Waffe zu senken. Statt der Musik erklang jetzt Meeresrauschen und verlieh dem ohnehin schon surrealen Raum etwas Absurd-Ruhiges. Die Personen waren wie in den gerade modernen Live-Kunstinstallationen arrangiert, die Hughes zu seinem Leidwesen immer mit dem Verleger zusammen besuchen musste. Sein Smartphone besaß eine große Alarmtaste, so dass er sein Hauptquartier sofort informieren konnte. Still konnte ein Alarm gegeben werden, und über das Handysignal ließ es sich sofort orten. Hughes war etwas beruhigter. In weniger als fünf Minuten würde hier die Kavallerie einreiten. Aber den Raum musste er vorher sichern.
    »Die Bobbys sind weg, Rhys, was ist das für ein Gemetzel hier?«, rief sein Partner.
    Hughes antwortete nicht. MacAllister musste sich ein wenig gedulden. Er blickte um sich. Langsam kroch in ihm die Erkenntnis hoch, dass er Zeuge von etwas Grotesk-Wahnsinnigem war. An den Wänden sah er offenbar mit Blut geschriebene Schriftzeichen. Es musste Arabisch sein. Er kannte die Schrift aus seiner Zeit im Irak. An jeder der Wände stand etwas.
    Gerade als er sich hinter die Theke begeben wollte, zuckten die Beine der Frau. Er schrak zusammen. Das Messer hatte zwar die Nerven des Rückenmarks zerstört, aber wie bei einem toten Fisch funktionierten noch einige Nervenreflexe.
    Hughes lief auf die Theke zu, seine Waffe im Anschlag. Im nächsten Moment sah er den Alten. Er kauerte an demKühlschrank, die eine Hand mit einem Kabelbinder am Griff fixiert, die andere erhoben, und blickte mit aufgerissenen Augen Hughes an.
    »Was ist das? Sind sie noch hier? Hey, sag was!« Hughes erkannte den Alten. Es war der Moderator dieses Doku-Senders. Er hatte auch ihn heute Morgen auf der Pressekonferenz im British Museum noch gesehen. Nur sein Name wollte Hughes nicht einfallen.
    Der Alte riss seinen Mund auf, und Hughes blickte in eine blutige Öffnung. Dunkelrotes, zähes Blut quoll heraus. Jemand hatte dem Mann die Zunge herausgeschnitten. Sein Kopf wiegte hin und her, seine Gurgellaute waren völlig unverständlich. Seine schlohweißen Haare, sonst immer akkurat gescheitelt, standen wirr vom Kopf ab. Er schlug gegen die Tür des Kühlschranks. Hughes hob seine linke Hand und duckte sich. In der matten Aluminiumverkleidung des Glasschranks gegenüber sah er etwas, was hinter ihm sein musste. Blitzschnell drehte er sich um und feuerte. Über ihm stand eine nackte, von Blut völlig überströmte Frau, deren Gesicht in einem ausgeweideten Schweinekopf steckte. Die Doppelschüsse aus Hughes’ Waffe hatten sie in Brust und Bein getroffen. Sie knickte ein und fiel mit einem lauten Aufprall nach hinten auf den Rücken. Dabei rollte der Kopf des Schweins zur Seite. Der Körper zuckte mehrmals spastisch, dann bäumte sie sich noch einmal auf, um schließlich verrenkt zusammenzusinken. Es war Professor Butfaith.
    Die Lounge-Musik setzte wieder ein. Es roch metallisch nach verschossener Munition und Blut. Hughes wollte sich gerade erheben, um den Körper näher zu untersuchen, als ein greller Blitz und ein ohrenbetäubender Knall den Raum erfüllten. Blendgranaten, dachte er noch, als er sich auf den Boden warf.
    Im nächsten

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