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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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»Ich rufe an, um mich nach dem Befinden von Randy Wilkins zu erkundigen.«
    Es dauerte einige Minuten. Dann war der Doktor in der Leitung.
    »Mr.   McKnight«, sagte er. »Mr.   Wilkins ist auf dem Wege der Besserung.«
    »Wie sieht es aus?«
    »Ich habe das Fragment entfernen können«, sagte er. »Jetzt müssen wir abwarten. Wenn er wieder zu Bewußtsein kommt, sollte das in den nächsten achtundvierzig Stunden der Fall sein.«
    Ich dankte dem Arzt und hängte ein.
    Achtundvierzig Stunden, Randy. Hätte ich nicht andere Dinge zu erledigen, führe ich dorthin und würde warten. Ich wäre gern die erste Person, die du siehst, wenn du aufwachst.
    Es war schon dunkel, als ich das Motel verließ. Es hätte nicht so spät werden dürfen, dachte ich. Ich sollte längst an ihrem Haus sein.
    Alles mit der Ruhe. Sie ist nicht einmal dort. Sie ist in der Kneipe und ißt zu Abend.
    Das Handy klingelte. Ich nahm es in die Hand und drückte auf den Knopf.
    »Alex«, sagte sie, »wo sind Sie?« Ihre Stimme war wieder leise.
    »Ich bin auf dem Weg.«
    »Er ist hier.«
    »Er ist wo?« fragte ich. »Wo sind Sie?«
    »Ich bin zu Hause«, sagte sie. »Es war einfach zu gespenstisch, im Rocky’s zu sein. Wie er mich angeguckt hat, als er erfahren hatte, daß ich Sie engagiert habe!«
    »Sind Sie wieder im Schrank?« Ich gab ordentlich Gas. Es waren noch fast zwanzig Kilometer bis Orcus Beach.
    »Ja. Ich bin gerade nach oben gegangen und habe ihn vom Fenster aus beobachtet. Ich habe den Feldstecher benutzt. Eine Sekunde hat er das Licht im Wagen angemacht. Ich konnte sehen, daß er Kopfhörer trug.«
    »Okay, bleiben Sie ruhig«, sagte ich. »Ich bin auf dem Weg.«
    »Er sah ziemlich groß aus, Alex. Und häßlich.«
    »Halten Sie still. Ich bin gleich da.«
    »Was ist, wenn er wieder ins Haus kommt? Wenn er hier einbricht?« »Tut er nicht«, sagte ich. »Er weiß ja, daß Sie da sind.«
    »Vielleicht will er dieses Mal ja, daß ich da bin«, sagte sie. »Alex, ich habe solche Angst.«
    Die Verbindung wurde schlecht. Verdammtes blödes Scheißteil. »Maria, sind Sie noch da?«
    »Ich bin hier.«
    »Wollen Sie die Polizei verständigen? Wenn Sie das vom Schrank aus machen, kann er Sie nicht hören. Diesmal könnten sie ihn schnappen.«
    »Ich denke, Sie können ihm nichts anhaben. Das haben Sie doch selbst gesagt.«
    »Sie können ihn in die Mangel nehmen. Aber im letzten, nein – sie können ihm vermutlich nichts nachweisen. Mein Partner meint, er hat vermutlich eine verschließbare Kiste im Wagen, in der er alles verstecken kann.«
    »Selbst wenn sie es könnten«, sagte sie, »hätten wir dann immer noch nicht Harwood gefunden.«
    »Vermutlich nicht.«
    »Es sei denn, Ihnen fiele etwas ein.«
    »Vielleicht gibt es einen Weg. Ich könnte mich mit ihm unterhalten. Ich könnte ihn ganz freundlich fragen.«
    »Vermutlich will ich gar nicht wissen, was ›ganz freundlich‹ heißt.«
    Die Verbindung war weg, wieder da, weg.
    »Maria?«
    »Ich bin noch dran.«
    »Wie rum steht sein Wagen?«
    »Richtung … Süden, glaube ich. Mit Himmelsrichtungen bin ich fürchterlich, Alex. Wenn Sie auf der Straße auf mein Haus zufahren, steht er so, daß er Sie kommen sieht.«
    »Das macht Sinn«, sagte ich. »Schön, sehen Sie, daß alle Türen verschlossen sind. Ich werde dann einen Versuch machen.« Soeben hatte ich die M-31 verlassen und raste auf der B-15 am Seeufer entlang. Ich hing hinter einem Kombiwagen, der einen Anhänger mit einem Boot zog. Der Fahrer liebte es leicht und gemächlich, also raste ich hupend an ihm vorbei.
    »Ich gehe zurück zum Fenster und sehe nach ihm«, sagte sie. »Ich werde weiterreden, als sei nichts passiert. In Wirklichkeit …«
    »Was? Was haben Sie vor?«
    »Ich werde dafür sorgen, daß er zuhört.«
    Ich hörte, wie eine Tür aufging. Sekunden vergingen. »Sind Sie das?« Ihre Stimme klang jetzt normal.
    »Maria, was machen Sie?«
    »Ich mußte an Sie denken. Ich weiß, daß wir kaum Zeit miteinander verbracht haben. Trotzdem mache ich mir so meine Gedanken.«
    Ich sagte nichts. Ich ließ sie reden. Die Straße beschrieb plötzlich eine Kurve. Zwei Räder gerieten auf die Bankette. Ich trat auf die Bremsen, riß das Steuer nach rechts und dann gleich wieder nach links.
    »Darf ich Ihnen etwas gestehen?« sagte sie. »Ich mußte an Sie denken, als ich heute ein Bad genommen habe. Das erinnert mich an eine Geschichte. Wollen Sie sie hören? Sie ist passiert, als ich sehr viel jünger war.«
    Ich fuhr

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