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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Vordersitz«, sagte er. »Mit Schloß. Er sieht sie kommen und schmeißt alles da rein. Und die dürfen sie nicht ohne richterlichen Durchsuchungsbefehl öffnen.«
    »Leon, um Himmels willen, woher weißt du all das Zeug?« sagte ich. »Sag nichts, ich habe ja alle diese Kataloge gesehen, die du ständig bekommst. Ich werde mich bei ihr im Haus umsehen und schauen, ob ich was finde.«
    »Braver Junge.«
    »Übrigens – wir sind in aller Form engagiert.«
    »Ich komme sofort runter.«
    »Leon, du hast zwei gebrochene Gelenke.«
    »Meine Frau fährt mich.«
    »Leon, du kommst nicht hierhin. Ich ruf dich an, wenn ich irgend etwas brauche.«
    Als ich einhängte, malte ich mir aus, wie er im Bett saß und sich das Telefon an den Schädel schlug. Ich war sicher, daß er in den nächsten Stunden seine Frau in den Wahnsinn treiben würde.
    Als nächstes rief ich Whitleys Nummer an. Wieder dieselbe monotone Stimme auf dem Anrufbeantworter, die mich bat, Name und Nummer zu hinterlassen. Im Telefon-Marketing hatte der Junge null Chance.
    »Hier ist Alex McKnight«, sagte ich. »Ich bin Privatdetektiv und arbeite für Maria Zambelli. Wir wissen, daß Sie sie verfolgen, Whitley. Und noch ein paar andere Dinge dazu. Ich möchte mich gerne mit Ihnen treffen und über die Sache reden. Sie ist bereit, Ihrem Klienten ein äußerst großzügiges Angebot zu unterbreiten, und da sollten wir uns doch wie Erwachsene benehmen, klar? Kein weiteres Rumschleichen wie jugendliche Straftäter. Mein Partner meint, daß Sie den Ruf unserer Branche schädigen.« Ich nannte meine Nummer und hängte auf.
    Fast im selben Moment klingelte das Handy in meiner Rocktasche. Ich grub es aus und drückte auf den Knopf.
    »Alex, hier ist Maria.«
    »Maria, hören Sie gut zu. Sagen Sie nichts. Klar? Ich meine, sagen Sie nur ja oder nein. Haben Sie das verstanden?«
    »Ja.«
    »Okay, sehen Sie sich mal ganz genau Ihr Telefon an. Versuchen Sie den Hörer auseinanderzubauen. Falls es eins dieser alten Modelle ist, meine ich. Wo man die Sprechmuschel abschrauben kann. Haben Sie so eins?«
    »Ja.«
    »Okay, dann versuchen Sie es aufzuschrauben, und sehen Sie nach, ob da außer der Membran noch was drin ist.«
    Ich hörte das Kratzen des Plastikmaterials, als sie das Teil abschraubte. Wenige Augenblicke später schraubte sie es wieder an.
    »Nein.«
    »Okay. Mein Partner meint sowieso, es sei wahrscheinlicher, daß er einen Sender im Raum versteckt hat. Haben Sie so etwas wie einen begehbaren Schrank, in den Sie gehen können?«
    »Ja.«
    »Okay. Sagen Sie irgendwas und verabschieden Sie sich dann. Dann gehen Sie in den Schrank.«
    »Das klingt gut. Wir sehen uns dann morgen. Ich freu mich drauf. Tschüss.«
    Eine Minute verging. Dann war ihre Stimme wieder da – im Flüsterton.
    »Glauben Sie wirklich, daß er das Haus verwanzt hat?«
    »Das ist ziemlich wahrscheinlich. Warum sollte er sonst eingebrochen sein?«
    »Mir gefällt das nicht, Alex.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Ich kümmere mich drum, sobald ich da bin.«
    »Chief Rudiger ist vorbeigekommen«, sagte sie. »Was haben Sie denn mit dem gemacht?«
    »Wir haben in aller Freundschaft ein wenig geplaudert. Nichts Aufregendes.«
    »Er wollte wissen, wieso ich Sie engagiert habe. Ich habe gesagt, ich hätte Angst und Sie sollten Harwood für mich finden. Allzusehr schien ihm das nicht zu gefallen. Ich glaube nicht, daß er im Moment richtig glücklich darüber ist, daß ich in seinem Haus wohne.«
    »Warum bleiben Sie denn überhaupt da?« fragte ich.
    »Lassen Sie uns das noch zu Ende bringen, Alex. Dann verschwinde ich von hier.«
    »Keine Spur von unserm Mann im Cadillac?«
    »Nein, aber bald wird es dunkel. Ich mag hier nicht alleine sein. Ich will raus und etwas essen. Ich nehme an, Sie wollen mich nicht begleiten?«
    »Gehen Sie wie immer ins Rocky’s«, sagte ich. »Ich glaube nicht, daß ich dort willkommen bin. Ich mache noch einen Anruf und fahre dann zu Ihrem Haus. Ich meine, wenn Sie damit einverstanden sind …«
    »Ja«, sagte sie. Die Frau wußte, wie man ein Ja flüstert. Ich merkte, wie es mir durch und durch ging. Ich versuchte mir ihr Gesicht vorzustellen.
    Eine schlechte Idee, Alex. Das ist exakt das, was du im Moment überhaupt nicht brauchen kannst.
    »Wir treffen uns dann an Ihrem Haus«, sagte ich. »Seien Sie vorsichtig.«
    Ich legte den Hörer auf und saß lange da, während ihre Stimme in meinem Kopf summte. Dann rief ich im Krankenhaus an. »Dr.   Havlin bitte«, sagte ich.

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