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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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können Sie mir glauben.«
    »Wir sind allein, McKnight. Vielleicht wollen Sie mir ja doch einen Boxhieb versetzen.«
    »Wenn Sie mich erschießen wollen, Chief«, sagte ich, »müssen Sie das kaltblütig machen. Ich werde Ihnen keinen Vorwand liefern.«
    »Sie erschießen? Mann, haben Sie eine Phantasie.«
    »Und ob«, sagte ich. »Genau deshalb legen Sie so viel Wert darauf, ein Stück von mir entfernt zu stehen und die Hände frei zu haben.«
    Ich rechnete nicht wirklich damit, daß er auf mich schießen würde. Ich wollte ihn nur etwas durcheinanderbringen. Gestern hatte ich mir noch gewünscht, er würde endlich seinen Arsch bewegen und rausfinden, was mit Randy passiert war. Heute hoffte ich statt dessen, daß er die ganze Zeit nur über mich nachdenken würde. Es war mein Fall, und das gehörte zum Service.
    Vielleicht hätte der Kerl mich erschossen, wenn er glauben konnte, damit ungeschoren davonzukommen. Oder wenn ich ihm einen guten Vorwand geliefert hätte . Oder wenn er schlicht genug Mumm dafür gehabt hätte.
    Zum Teufel, vielleicht hätte er ja den Mut dazu aufgebracht, wenn er noch ein paar Minuten mit mir allein gewesen wäre. Er hätte auf mich geschossen und dann zugesehen, wie ich auf dem Boden lag und starb, und mein letzter Gedanke hätte dem vertrauten Gefühl gegolten, zu einer Decke emporzustarren und zu spüren, wie einem alles Blut aus dem Körper läuft. Aber just in diesem Moment erschien eine seiner Teilzeitkräfte an der Tür, und die Stimmung schlug um. Es war Rocky.
    Der Chief bot mir an, mich zu meinem Wagen zurückzufahren. Ich lehnte ab.
    »Es sind über drei Kilometer«, sagte er.
    »Es ist ein schöner Tag für einen Spaziergang. Der gibt mir zugleich die Gelegenheit, den Ort etwas besser kennenzulernen. Immerhin arbeite ich ja jetzt hier.«
    Nachdem ich einen knappen Kilometer die Straße entlanggegangen war, hörte ich ihn hinter mir. Ich sah mich um und beobachtete seinen Streifenwagen. Er raste an mir vorbei, ohne mich auch nur im geringsten zu beachten.
    Verflixt und zugenäht, sagte ich mir im stillen. Ich hatte versäumt, ihm etwas Nettes über sein tolles Haus zu sagen.

Kapitel 18
    Als ich ins Motel in Whitehall zurückkam, rief ich Leon an.
    »Bezüglich dieses Privatdetektivs, dieses Whitley, habe ich nichts Neues«, sagte er. »Ich habe ein paarmal seine Nummer gewählt, aber es ist keiner drangegangen.«
    »Er hat in Orcus Beach rumgehangen«, sagte ich.
    »Ein guter Detektiv hätte einen Telefondienst beauftragt«, meinte er. »Oder seine Anrufe würden automatisch auf sein Handy durchgestellt.«
    »Ich weiß nicht, ob es bei Whitley für einen Platz auf der Liste der ›Guten‹ reicht«, sagte ich. »Wenn er für Harwood arbeitet, hat er keinen guten Geschmack, was Klienten angeht. Außerdem haben wir gute Gründe für die Annahme, daß er in Marias Haus eingebrochen ist.«
    »Er ist bei ihr eingebrochen? Das ist ja widerlich, Alex. So ein Mann wirft ein schlechtes Licht auf alle Privatdetektive.«
    »Ich habe da so eine Erinnerung, als ob wir zwei das auch schon mal gemacht hätten«, sagte ich. »Sogar zweimal, um genau zu sein.«
    »Das war doch ganz etwas anderes«, sagte er. »Bei beiden Malen trugen wir doch die weißen Hüte.«
    »Wenn du es sagst.«
    »Und warum hat er bei ihr eingebrochen?« fragte er. »Hat er etwas mitgenommen?«
    »Nein, vermutlich ist er nur ihre Post durchgegangen, und was er sonst finden konnte. Informationen sammeln, verstehst du.«
    »Er könnte eine Wanze angebracht haben«, sagte er.
    »Das würde einiges erklären«, meinte ich. »Jedesmal, wenn er ihr auffällt und sie die Polizei anruft, verschwindet der Kerl … Ich werde ihr Telefon überprüfen, wenn ich wieder da bin.«
    »Sei nicht allzu überrascht, wenn du nichts findest«, sagte er. »Das wäre zu offenkundig. Der Kerl ist mit zwei Ultrahochfrequenz-Geräten erheblich besser bedient. Die werden heute so produziert, daß sie wie Schreibstifte aussehen oder wie diese kleinen Mehrfachstecker, du weißt, was ich meine – man tut sie in die Steckdose und hat dann drei Anschlüsse. Da steckt dann der Sender drin. Auf die Weise hört man alles, was im Raum vor sich geht. Und zwar ständig, nicht nur beim Telefonieren.«
    »Das ist doch wohl gesetzwidrig, oder? Ich weiß, daß man ihm nicht nachweisen kann, ins Haus eingebrochen zu sein, aber wenn sie ihn erwischen, wie er da in seinem Auto sitzt und sie belauscht?«
    »Ich wette, er hat eine hübsche kleine Metallbox am

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