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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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Handlungen. Wie Unkraut schlug es Wurzeln und begann, sich in ihr auszubreiten wie etwas Dunkles und Heimtückisches, das tief in ihrer Seele aufkeimte und Ranken hinterlassen würde, falls sie es jemals schaffen sollte, es auszugraben.
    Diesmal war es Cáthan, der lächelte. »Treibt es schon seine Spielchen mit deinem Kopf, Danni? Dringt es bereits ein und aus und sucht nach der Schwachstelle, die es besäen kann? Und dabei hast du das Buch noch nicht einmal berührt. Du musst etwas haben, was es unbedingt will, wenn es sich so um dich bemüht.«
    Danni schluckte krampfhaft, als sie diese scharfen, forschenden Ranken spürte, die sich in ihrem Kopf vortasteten ...
    »Hat es dich so gefunden?«, fragte sie. »Weil du etwas hattest, was es wollte?«
    Seine Augen glitzerten. »Das ist eine gute Frage. Eine, die ich mir bis gerade eben selbst nicht zu beantworten vermochte. Es will in der Tat etwas, was ich habe. Die Frage ist nur, warum es dich als meinen Besitz betrachten sollte?«
    Danni brauchte einen Moment, um sich über die Bedeutung seiner Worte klar zu werden. Sie stand da, das Buch von Fennore in den Händen, und geriet beinahe ins Taumeln, als ihr die Erkenntnis kam. Wollte er damit sagen, dass das Buch zu ihm gekommen war, damit er sie, Danni, fand?
    Er schien ihre Gedanken zu erraten. »So ist es. Es rief mich, süße Danni. Es rief mich wie eine Abendessensglocke. Ich konnte es im Geiste sehen, seinen Glanz, sein Pochen, und wollte es berühren, es in meinen Händen halten.«
    Er trat einen Schritt näher, und Danni wich zurück.
    »Ich musste jahrelang alte Dokumente durchforsten und meine Familiengeschichte bis zu den Zeiten zurückverfolgen, bevor unsere Geschichtsschreibung begann. Ich hörte jedem senilen Greis zu, der behauptete, etwas darüber zu wissen. Und dann fand ich sie, meine hübsche Braut, die nur darauf wartete, dass jemand sie vor ihrer habgierigen Mutter und ihrer dahinsiechenden Schwester rettete. Vor dem Schicksal, das schon vor der Tür stand und Fia ereilen würde. Ihre Mutter hätte sie gezwungen, das Buch zu benutzen, wenn ihre Schwester ... nicht mehr war.«
    Seine Stimme war tiefer geworden und schlug Danni in ihren Bann, bis sie das Einzige war, was sie noch hörte. Sie beobachtete ihn, fasziniert und abgestoßen zugleich von dem, was er erzählte. Danni wusste, für welch schreckliches Schicksal ihre Mutter vorgesehen gewesen war; sie konnte noch immer Edels Aufschrei hören, als Fias Mutter davon sprach, sie als Nächste loszuschicken.
    »Nachdem ihre Schwester das Buch zum letzten Mal verwendet hatte und nie wieder zurückkam, war Fia mehr als bereit, sich von mir retten zu lassen. Sie glaubte, das Buch von Fennore zum letzten Mal gesehen zu haben, besonders als ihre Mutter starb, das arme Ding. Es war ein schrecklicher Unfall, dass sie so unglücklich stürzte. Als hätte jemand sie diese Treppe hinuntergestoßen. Ich überzeugte Fia, dass das Buch verloren war. Dass Edel es irgendwie geschafft hatte, es mitzunehmen. Und Fia glaubte mir, weil sie es glauben wollte.«
    Cáthan stand schon näher bei ihr, merkte Danni. Sie hatte ihn sich nicht bewegen sehen, aber er stand entschieden näher bei ihr als zuvor. Sie trat einen weiteren Schritt zurück und spürte die harte Felswand hinter sich.
    »Wozu willst du es benutzen, Danni? Welch tiefe, finstere Geheimnisse verbirgt dein Herz?«
    »Nicht mein Herz ist voller finsterer Geheimnisse, sondern deins. Ich will das verdammte Buch nicht benutzen, doch ich muss es tun.«
    »Du musst«, sagte er mit weicher, beruhigender Stimme. »Ja, das verstehe ich. So war das bei mir auch. Ich konnte schließlich nicht mein Heim, mein Schloss verlieren. Denn ich bin hier König, ob diese Idioten das nun wissen oder nicht. Ich könnte sie alle auslöschen, allein indem ich es mir wünsche. Manchmal tue ich es fast - es wünschen, meine ich. Dann stelle ich sie mir vor, wie sie sich auf dem Boden winden, all diese grünen Weiden rot von ihrem Blut und glitschig von dem Gemetzel. Kannst du dir das vorstellen?«, flüsterte er. »Ich schon.«
    Danni schluckte und kniff die Augen zu vor dem lebhaften Bild, das in ihrem Kopf erstand. Das Buch kam Cáthans grausiger Beschreibung freudig nach. Aus voller Kehle rief es nach Danni, bat sie, es zu betrachten, zu berühren, anzunehmen ...
    »Jemandem Furcht einzuflößen, macht dich nicht mächtig, Cáthan. Es macht dich nicht zu einem König.«
    »Unterschätze nie die Macht der Furcht, Danni. Sie ist

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