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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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eines gerissenen Plans gewesen war, sie alle hinters Licht zu führen -, dann würde Brock dafür bezahlen. Genau wie Elyn. Und Kiera und jeder andere, der es gewagt hatte zu glauben, dass sie Wynnifrydd von Fenn betrügen könnten. Nein, das würde sie nicht zulassen. Sie hatte genug Verehrer. Viele. Reiche Männer, gut aussehende Männer, Männer, deren Geschick beim Liebesspiel ausreichend bekannt war. Doch die hatte sie alle abgewiesen, um Brock zu angeln.
    Weil sie ihn liebte. Von ganzem, dummem Herzen. Und er hatte sie betrogen... Zorn brannte in ihr und ließ heiße Röte in ihren Nacken steigen. Sie malmte mit dem Unterkiefer.
    Er würde zahlen.
    Und zwar schon bald.
    Von ihrer Hand würde die Rache kommen.
    Bis er zu ihr zurückgekrochen kam. Genauso würde es passieren. Als sie den Teller mit dem Essen beiseite schob, schickte Wynnifrydd ein stilles, entschlossenes Gebet der Vergeltung zum Himmel. Sie würde ihre Rache kalt genießen. Sie würde zuckersüß sein. Sie würde sich noch heute Abend auf den Weg nach Penbrooke machen.
    »So ist es, ich schwöre es Euch, Lord Kelan«, versicherte der Bauer, fast zwei Tage nach dem Raub. Seine Gesichtszüge unter seinem Bart waren hart. Die Sonne stand hoch am Himmel, aber der Tag war kalt, als Kelan, der Konnetabel und der Farmer vor dem vom Wetter gebleichten Schuppen standen, in dem fünf halb ausgewachsene Schweine in einem kleinen Pferch grunzten und quiekten. Das trockene Gras war von Raureif und lehmigen Klumpen überzogen, auf den Pfützen glänzte das Eis.
    »Es war genau in der Morgendämmerung«, erklärte der Mann und nickte bekräftigend. Er trug eine geflickte Tunika und weite Hosen. Mit einer Heugabel, die er in seiner gesunden Hand hielt, drängte er die Schweine zurück. Seine andere Hand war mit einem Tuch umwickelt, das von Blut getränkt war. »Ich war draußen, um nach meinen Schweinen hier zu sehen, und da war plötzlich diese Frau mit dem wilden Blick, die versuchte, mein bestes Pferd zu stehlen. Sie kam aus dem Schuppen und war genauso erschrocken wie ich. Dann rannte sie, als sei der Teufel hinter ihr her, und ich habe geschrien und bin hinter ihr hergelaufen, um sie einzuholen. Und dann hat sie sich umgedreht und ist unvermittelt auf mich losgegangen, mit einem Messer. Sie hat zugestoßen und dabei meine Hand erwischt. Sie hat sich benommen, als sei sie selbst verletzt, wisst Ihr. Sie schien zu schwanken, als sie versuchte, auf den Rücken der alten Sadie zu klettern. Als ich sie angebrüllt habe, sie sollte gefälligst mein Pferd in Ruhe lassen, hat sie mich einfach ignoriert. Sie hat sich in den Sattel gezogen. Dann hat sie sich den Bauch gehalten und ist im Galopp da- vongeritten, und bei den Göttern, diese Hexe konnte reiten.« Er pfiff anerkennend durch die Zähne, hielt seine verbundene Hand hoch und starrte über die Felder zum Wald. Wahrscheinlich folgte sein Blick dem Weg, den die verrückte Frau auf dem Pferd genommen hatte.
    »Hat sie sonst noch etwas mitgenommen?«, fragte der Konnetabel.
    »Nein. Sonst fehlt nichts. Aber ich denke, dass sie der Bandit ist, der mir in letzter Zeit so viele Schwierigkeiten gemacht hat.«
    »Wer war sie?«, fragte Kelan, dem der Zusammenhang nicht logisch erschien. »Habt Ihr sie erkannt?«
    »Ich nicht.« Der Bauer schüttelte den Kopf und rieb sich den Nacken. »Das ist ja das Komische daran. Auch wenn sie geritten ist wie ein Mann, so hatte sie doch etwas an sich, als ob sie besser sei als ich, als sei sie eine edle Lady oder so.«
    »Wie sah sie aus?«, fragte der Konnetabel.
    »Wie ich schon sagte, es wurde gerade erst hell, und sie war mir so nahe, dass sie mich ja mit dem Messer verletzen konnte. Also konnte ich sie ganz gut sehen. Sie hatte eine königliche Haltung und ganz weiße Haut. Langes Haar, ein wenig lockig, dunkelbraun mit etwas Rot darin.« Er deutete auf sein Kinn. »Sie hatte ein spitzes Kinn, aber ihre Augen sind mir aufgefallen. Wild, wie ich Euch schon gesagt habe, und von tief grüner Farbe. Dunkel.«
    Haar, Haut und Augen wie die von Elyn, dachte Kelan mit leichtem Amüsement, das allerdings schnell wieder verschwand, als er an das eigenartige Geständnis seiner Frau vom vergangenen Abend dachte. Sie hatte behauptet, sie sei nicht Elyn, sondern Kiera, Elyns jüngere Schwester. Das war natürlich Unsinn, aber dennoch... Er fühlte die ersten Anzeichen, dass die Dinge tatsächlich nicht so waren, wie sie zu sein schienen.
    »Welche Kleidung trug sie?«, fragte der

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