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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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ihm. Er hatte die Qual im Blick seiner Frau gesehen - nein, nicht im Blick seiner Frau, sondern in dem der Verräterin. Er hatte geglaubt, dass der Grund dafür die Trennung von ihrer Familie war, der Verlust ihres Zuhauses, ihre Traurigkeit über die Hochzeit. Er wusste, dass sie gelogen hatte, dieser schelmische Kobold, der ihn geneckt und mit ihm geflirtet hatte, die Frau, die ihn in ihrem Bett so großzügig willkommen geheißen hatte, die Jungfrau, die verängstigt und neugierig gewesen war... Er biss die Zähne zusammen.
    Tief in sich fühlte er die Kälte des Verrats. Diese wunderschöne, faszinierende Frau war eine Lügnerin und Betrügerin.
    Wut brannte in seiner Seele. Ein gefährlicher Zorn rann durch seinen Körper. Bei den Göttern, wie hatte sie ihm das nur antun können? Ihrer eigenen Familie? Was für ein berechnendes, herzloses Luder war sie nur? Er biss die Zähne so fest zusammen, dass sie knirschten, die Hände, die er um die Zügel geklammert hatte, waren gefühllos. Und er stellte sich vor, wie er sie an den Schultern packte, sie schüttelte und... Das Bild ihres Lächelns, strahlend, warm und offen, kam ihm in den Sinn. Er erinnerte sich daran, wie sie die Augenbrauen hochzog, schüchtern und verlockend zugleich, und an die Art, wie ihre Hände auf seiner Wirbelsäule Wunder wirkten.
    Galle stieg ihm in den Mund. Er hatte geglaubt, sie zu lieben, und sie hatte ihn nur benutzt. Sie hatte ihn zum Dummkopf gemacht. Oh, hinterhältige, herzlose Frau, warte nur, bis wir uns wiedersehen.
    Es war Zeit, nach Hause zurückzukehren.
    Es war Zeit für die Frau, die behauptete, Lady Elyn zu sein. Es war Zeit, dass sie sich seinem Zorn stellte.

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    25. Kapitel
    »Hier ist jemand, der dich besuchen will«, erklärte Morwenna und rauschte in das große Kaminzimmer, in dem Kiera die meiste Zeit seit Kelans Abreise in einem Sessel neben dem Feuer gesessen hatte.
    Sie hatte Stunden damit verbracht, Fragen des Personals zu lauschen, Entscheidungen zu treffen, und sich dabei eingeredet, dass sie Kelan nicht vermisste. Mit der Köchin waren die Mahlzeiten der nächsten Woche abgesprochen worden, mit dem Verwalter hatte sie über den Bedarf an mehr Besteck und Leinen diskutiert, mit dem Priester darüber, mehr Almosen zu verteilen, und mit dem Zimmermann besprochen, dass er weitere Tische und Stühle anfertigen sollte. Ihr Kopf dröhnte von all den Entscheidungen, die sie getroffen hatte, Entscheidungen, die ihr gar nicht zustanden.
    »Wer ist es denn?«, fragte Kiera.
    »Ein Bote aus Lawenydd.«
    Kieras Kopf fuhr hoch, und Morwenna zog eine Augenbraue hoch. »Er sagt, sein Name ist Joseph.«
    »Joseph?« Kieras Herz begann zu rasen, und sie sprang so heftig auf, dass sie sich das Knie am Tisch stieß. »Autsch!« Er musste Neuigkeiten von Elyn bringen! Endlich würde sie die Wahrheit erfahren, sie würde wissen, warum ihre Schwester nicht zurückgekommen war, um ihren Platz als- Kelans Braut einzunehmen.
    Vielleicht war Elyn ja zurückgekehrt! Ja, das musste es sein! Warum sonst wäre er wohl bis hierher geritten?
    Und was wirst du dann tun? Du möchtest Penbrooke nicht verlassen. Du liebst Kelan. O Gott! Aber du willst doch etwas von deiner Schwester hören, du willst wissen, ob es ihr gut geht.
    Kiera zerriss es schier das Herz, doch sie war dankbar über eine Nachricht von Elyn, über alles. Aus den Augenwinkeln entdeckte sie eine der Dienerinnen, die in der Nähe der Waschschüssel stand. »Rhynn, bitte, sorge dafür, dass mein Gast hereingeführt wird, dann holst du für ihn etwas zu trinken und zu essen. Und... und jemand soll ein Zimmer für ihn vorbereiten, denn er wird müde sein.«
    »Aye, M'lady«, stimmte die Magd, wie üblich mit säuerlichem Gesicht, zu.
    »Wer ist Joseph?«, fragte Morwenna, als Rhynn das Zimmer verließ.
    »Der Sohn des Stallmeisters.«
    »Und der besucht dich?« Kelans Schwester konnte ihre Überraschung nicht verbergen. »Ein Bauer? Und du lässt für ihn ein Zimmer richten?«
    »Jawohl!« Beinahe hätte sie Morwenna angefahren. »Er... er muss Neuigkeiten von meiner Familie bringen«, erklärte Kiera hastig. Sie ging zur Tür, als Joseph mit lehmbespritzter Kleidung, zerzaustem Haar und erschöpftem Gesicht ins Zimmer trat.
    Rhynn und ein untersetzter Wachmann begleiteten ihn, und Joseph, der ein wenig hinkte, lächelte erleichtert, als er sie sah. »M'lady.« Er zog die Kappe vom Kopf.
    »Joseph!« Sie lief auf ihn zu. Trotz der neugierigen Blicke der Diener und

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