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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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begriffen, dass sie bereits zu viel erzählt hatte. »Ich weiß nicht, ob ich das hinter dem Rücken des Lords sagen sollte.«
    »Ich bin seine Frau«, meinte Kiera und fuhr mit einem Lappen über ihren Arm, um die Seife abzuwaschen und auch, um die Tatsache zu verbergen, dass sie es kaum erwarten konnte, alles über den Mann zu erfahren, mit dem sie verheiratet war.
    »Ich weiß, aber...«
    »Was auch immer du mir erzählst, Neil, ich schwöre, ich werde es niemandem weitersagen.«
    »Auch nicht dem Baron? Er ist immer gut gewesen zu mir und meiner Mum, er hat uns behalten, auch als sie krank war. Er ist ein guter Mann, der Lord Kelan, und ich sollte eigentli c h keine Geschichten über ihn erzählen. Niemand weiß, ob sie wirklich wahr sind oder nicht. Es ist nur Klatsch.«
    »Warum also sollte sich dann jemand etwas daraus machen?«, fragte Kiera mit einem Lächeln.
    Neil biss sich auf die Lippe und starrte in das mit Seifenschaum bedeckte Wasser, dann zuckte sie mit den Schultern. »Nun ja, es war vor ein paar Jahren, als Baron Alwyn noch lebte und... und es gab Gerüchte, dass jemand seinen Sohn als einen der Ausgestoßenen wiedererkannt haben wollte, als Mitglied einer Bande von Pferdedieben. Niemand hat diese Gerüchte je geglaubt, bis einer der Halunken mit einem gestohlenen Pferd erwischt worden ist und er behauptete, dass der Sohn eines Barons ihm dieses Pferd verkauft hätte.«
    »Und dieser Sohn war Kelan?«
    »Das hat der Dieb behauptet, sogar dann noch, als er zum Galgen geführt und gehängt wurde.«
    »Und was ist dann geschehen?«
    »Lord Kelan kehrte irgendwann nach Hause zurück. Zu diesem Zeitpunkt lag sein Vater schon im Sterben, aber die beiden haben die Dinge wieder geregelt, haben einander verziehen. Obwohl, wenn Ihr mich fragt, der andere Sohn des Lords, Tadd, dem hat das gar nicht so sehr gefallen. Er dachte wohl schon, er würde der nächste Baron werden. Aber er... nun ja, er hat seine eigenen Probleme, das kann ich Euch sagen. Es würde mich gar nicht überraschen, wenn die beiden Brüder aneinander geraten würden. Der Lord hat ein ziemlich hitziges Temperament!«
    Die Tür öffnete sich, und Kiera zuckte zusammen. Das Wasser schwappte über, und Neil keuchte auf, als sie genau den Mann erkannte, von dem sie gerade erst gesprochen hatte. »Oh, M'lord«, krächzte sie und errötete. »Ich habe gerade der Lady das Bad gerichtet.«
    Kelan zog eine dunkle Augenbraue hoch. »Danke, Neil, aber ich denke, die Lady kann allein baden.«
    »Aber... ihr Haar ist nass und... und...«
    Kelan betrat das Zimmer nun vollends, und Neil, deren Gesicht noch röter anlief, verzog sich hastig, während Kiera nach einem trockenen Handtuch griff. »Mach die Tür hinter dir zu, Neil«, befahl Kelan, und beim Klang seiner Stimme rann ein Schauer über Kieras Rücken.
    Kiera wurde höchst wachsam. Das Zimmer schien plötzlich viel kleiner zu sein, und sie war für eine Auseinandersetzung wahrhaftig nicht passend gekleidet. Kiera wusste, dass sie zusätzlich zu der Existenz der Fläschchen jetzt auch noch erklären musste, warum Morwenna darauf bestand, dass sie nicht Elyn war. »Würdest du mir einen Moment Zeit lassen, dann kleide ich mich an.«
    »Das ist nicht nötig.« Er kam durch das Zimmer auf sie zu, und sie sank unter Wasser. Er hatte sie schon zuvor nackt gesehen, aber noch nie hier, in diesem Schloss, im flackernden Licht der Kerzen und im warmen, verführerischen Schein des Feuers. Es war beunruhigend. In Lawenydd kannte sie alle, hier war sie eine Fremde. Isoliert. Mit einem Mann, der glaubte, ihr Ehemann zu sein, und der wusste, dass sie ihn aus irgendeinem Grund angelogen hatte.
    »Hast du dich ausgeruht?«, fragte er und steckte die Hand in das Wasser. Sein Blick spazierte von ihrem Gesicht über ihren Körper.
    »Nein. Dazu hatte ich noch keine Zeit.«
    »Dann kannst du das ja nach dem Essen tun.«
    »Ja. Wird... wird es nicht von uns erwartet, dass wir zusammen mit den anderen essen?«
    »Aye. Und diesmal, Frau, wirst du mich begleiten und an meiner Seite sitzen.«
    »Dann sollte ich mich besser jetzt anziehen und...«
    »Noch nicht.« Sie schaute zu ihm auf und sah, wie er langsam einen Ärmel seines Gewandes hochrollte. »Ich glaube, du bist mit deinem Bad noch nicht ganz fertig.« Er nahm ihr das Handtuch, nach dem sie gegriffen hatte, aus der Hand, sah ihr tief in die Augen und warf dann das Handtuch auf das Bett. »Vielleicht brauchst du ja Hilfe.« Langsam senkte er die Hand ins

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