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Der Lüge schöner Schein

Der Lüge schöner Schein

Titel: Der Lüge schöner Schein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Und ich lese alle Berichte.«
    Pascoe stand auf und ging zur Tür.
    »Wohin des Weges?«, fragte Backhouse.
    »Ich bin gekommen, um Davenant abzuholen, Sir. Und ich glaube, das sollte ich jetzt auch tun«, erwiderte Pascoe. »Es gibt da verschiedene Fragen für ihn zu beantworten.«
    »Was hat dieser Ort an sich, dass er solches Ungestüm in Ihnen weckt?«, fragte Backhouse ratlos. »All die Vorzüge, die Mr. Dalziel an Ihnen entdeckt hat, warum lassen Sie die im Norden zurück?«
    »Tut mir leid, Sir. Nach dem, was Sie erzählen, scheint Eile geboten bei der Befragung von Davenant.«
    »
Setzen Sie sich hin und hören Sie zu!«,
befahl Backhouse mit Donnerstimme.
    Mit steinerner Miene gehorchte Pascoe.
    »Das hat also gefehlt! Andy Dalziels Nebelhorn! Ich werde es mir merken. Hören Sie, ich habe Sie nicht hier heruntergeholt, um Davenant zum Reden zu bringen. Es gibt einige Rätsel und viele mögliche Lösungen. Sie haben selten gute Voraussetzungen, uns behilflich zu sein. Schauen Sie sich die Fakten an. Davenant hält sich zum Zeitpunkt des Mordes in der Gegend auf. Davenants angebliche sexuelle Verbindung mit Ihren Freunden ist höchstwahrscheinlich eine Lüge. Davenant steht im Verdacht, eine Art fahrender Hehler zu sein, ein Mittelsmann zwischen dem Dieb und dem Käufer gestohlener Kunstgegenstände. Als Polizist, welche Hypothese würden Sie da aufstellen?«
    Jetzt endlich gingen Pascoe die Augen auf. Er hatte eine für seine Verhältnisse extrem lange Leitung gehabt. Er dachte daran, wie er mitleidig über Mrs. Lewis gesagt hatte, dass der Tod die seltsamsten Überraschungen bereithielt, und jetzt hielt ihm Backhouse ein paar davon unter die Nase.
    »Sie meinen, dass Colin und Rose in das Etherege-Davenant-Geschäft verwickelt gewesen sein könnten?«, fragte er mit fester Stimme.
    »Oder die beiden anderen. Oder einer der vier. Oder alle zusammen. Was meinen Sie?«
    »Ist etwas gefunden worden?«
    »Nein. Aber das war ja wohl auch nicht zu erwarten. Nicht, wenn Davenant etwas mit den Morden zu tun hatte.«
    »Gibt es irgendeinen durchschlagenden Beweis, von dem ich nichts weiß?«
    »Nein«, sagte Backhouse, nachdem er einen Augenblick gründlich überlegt hatte. »Nein. Aber der Kontinent ist der naheliegendste Markt für die leichter identifizierbaren Sachen. Und Timothy Mansfield hat eine Zeit lang in Brüssel gearbeitet. Dabei ist er häufig zwischen Großbritannien und Belgien hin- und hergependelt und auch ausgiebig in Europa herumgereist. Davenant hat ihn tatsächlich, wie er Miss Soper erzählte, dort getroffen, aber es war nicht ihre erste Begegnung.«
    »Sie können das alles unmöglich erst zutage gefördert haben, seit Sie mit Dalziel gesprochen haben«, sagte Pascoe vorwurfsvoll.
    »Nein«, gab Backhouse zu. »Ich versuche immer, dem blinden Zufall um etliche Nasenlängen voraus zu sein. Aber manchmal rempelt er einen von hinten an, so wie in dem Moment, in dem Ihre Ermittlungen eine Verbindung zu Davenant ergaben. Bis dahin waren es bloße Hintergrundinformationen. Ihr Freund Mansfield musste von seinem Posten in Brüssel zurücktreten, haben Sie das gewusst? Es gab da irgendein krummes Ding mit Devisen. Aus dem ärgsten Schlamassel konnte er sich raushalten, aber nur gerade so.«
    »So wie ich Timmy kenne, war es für einen guten Zweck«, wandte Pascoe schwach ein.
    »Was zum Teufel interessieren Sie oder mich irgendwelche Zwecke!«, explodierte Backhouse. »Das Erkennen von Motiven ist für einen Polizisten Mittel zum Zweck. Und das ist der einzige Zweck, der uns interessiert. Verbrecher fangen. Ich wage zu behaupten, dass, wer auch immer Ihre Freunde erschossen hat, bestimmt mit einem guten Motiv daherkommen wird. Damit kann er vielleicht sogar einen Richter beeindrucken, oder die Geschworenen, oder einen Psychiater, oder nur seine grauhaarige alte Mutter, die weiß, dass er im Grunde ein anständiger Kerl ist. So, Sie wollen Davenant. Ich vielleicht auch. Ich hatte einen kleinen Plan, aber ich bin mir nicht sicher, wie weit ich mich auf Sie verlassen kann. Ich wollte Ihnen vorschlagen, zu den Culpeppers zu fahren, ihn zu holen und ihm den Eindruck zu vermitteln, das Interesse der Polizei an ihm beschränke sich lediglich auf seine Verbindung zu Ihrem Antiquitätenhändler, Etherege. Seien Sie ein bisschen zögerlich, unsicher, wenn Sie mögen, so als hätten Sie weniger gegen ihn in der Hand, als es der Fall ist.«
    »Nämlich nur Ethereges Aussage«, sagte Pascoe.
    »Mehr nicht? Ich bin

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