Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Maedchensammler

Der Maedchensammler

Titel: Der Maedchensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
auch.« Lächelnd schüttelte Jane den Kopf. »Das mit der Schönheitsoperation war nur ein Scherz.«
    »Ich weiß.« Sie drehte die Flamme herunter. »Aber die Vorstellung, dass –«
    Das Telefon klingelte.
    »Ich gehe ran«, sagte Jane.

    »Nein!« Eve lief zum Telefon. »Ich gehe ran. Du kümmerst dich um die Toasts.«
    »Meinetwegen.« Jane runzelte die Stirn. »Wie du willst.«
    »Hallo?«
    »Susie?«, fragte eine Frauenstimme.
    »Nein«, erwiderte Eve erleichtert. »Sie müssen sich verwählt haben.«
    »Nicht schon wieder. Das ist jetzt das dritte Mal. Da muss ein Fehler in der Leitung sein. Ich habe immer Probleme, wenn ich meine Tochter Susie zu erreichen versuche. Manchmal komme ich überhaupt nicht durch.« Sie seufzte. »Wahrscheinlich habe ich ein schlechtes Telefonkarma. Tut mir leid, dass ich Sie belästigt habe.«
    »Macht nichts. Ich hoffe, Sie erreichen Ihre Tochter.«
    Eve legte auf und ging zurück an den Herd. »Falsch verbunden.«
    »So wie du ans Telefon gerast bist, dachte ich schon, du erwartest noch einen Anruf von Joe. Es geht ihm doch gut, oder?«
    »Er würde lieber nach Hause kommen. Ansonsten geht es ihm gut.«
    Und ihr ging es auch gut. Bei dem anderen Anruf musste es sich ebenfalls um eine falsche Verbindung gehandelt haben, so wie sie es gehofft hatte. Sie lächelte.
    »Sind die Toasts fertig? Ich habe einen Mordshunger.«

    Janis Decker.
    Beinahe hätte er sie übersehen.
    Joe beugte sich vor und starrte auf das Foto auf dem Bildschirm. Sie hatte nur wenig Ähnlichkeit mit Jane, aber für Aldo hätte es ausreichen können. Alter: neunundzwanzig. In den letzten fünf Jahren dreimal wegen Prostitution verhaftet.
    »Irgendwas gefunden?« Detective Hal Probst schaute ihm über die Schulter.

    »Möglich.« Er gab einen Druckbefehl für das Bild.
    »Können Sie die Kollegen von der Sitte bitten, dieses Foto herumzuzeigen? Vielleicht finden sie ja jemanden, der etwas über die Frau weiß. Es wäre auch keine schlechte Idee, ihre Fingerabdrücke mit denen des Opfers zu vergleichen.«
    »Kein Problem. Ich kümmere mich sofort darum.«
    Probst nahm das Blatt aus dem Drucker. »Je eher wir tätig werden, umso besser. Der Fall ist ein bisschen zu blutig für unsere vornehmen Lokalpolitiker. Die werden uns gehörig Dampf machen. Ich wünschte, ihr hättet diesen Mistkerl bei euch in Atlanta behalten.«
    »Noch wissen wir nicht, ob sie das Opfer ist.« Joe rieb sich die Augen. »Ich sitze jetzt seit vier Stunden vor diesem Bildschirm und fange schon an, alles doppelt zu sehen.«
    Probst legte den Kopf schief und betrachtete das Foto.
    »Sie sieht dieser Rekonstruktion ein bisschen ähnlich, die neulich in der Zeitung war.«
    »Die Betonung liegt auf ›ein bisschen‹.« Joe lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Wenn das unser Mann war, dann ist er diesmal nicht besonders wählerisch gewesen. Wie bald können wir das Ergebnis von dem Fingerabdruckvergleich bekommen?«
    »In ein paar Stunden. Bis der Bericht von der Sitte reinkommt, wird es noch etwas länger dauern, aber wir –«
    Probsts Handy klingelte. »Probst.« Er lauschte. »Okay, ich kümmere mich darum.« Er schaute Joe an. »Möglicherweise haben wir noch ein paar Fingerabdrücke zum Vergleichen.
    Gerade kam eine Meldung von der Polizei in Richmond. Ein paar Wanderer haben in der Nähe eines Sees außerhalb der Stadt eine Frauenleiche gefunden.«
    Joe erstarrte. »Dieselbe Vorgehensweise?«
    Probst nickte. »Sieht so aus. Kein Gesicht.«
    »Richmond, Virginia«, wiederholte Eve. »Das ist nicht weit von Washington. Er bewegt sich an der Küste entlang.« Und fort von Atlanta, dachte sie erleichtert. »Wann wurde sie ermordet?«

    »Innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden.«
    »Fährst du hin?«
    »Ich muss seiner Spur folgen. Einige Anzeichen deuten darauf hin, dass er allmählich leichtsinnig wird. Als er Janis Decker ermordet hat, war er unaufmerksam und hat Fingerabdrücke hinterlassen. Wer leichtsinnig ist, macht Fehler. Man braucht nur zu warten, bis er stolpert, und dann kann man ihn einkassieren.« Er überlegte. »Es sei denn, es wäre dir lieber, wenn ich nach Hause komme. Wenn du nervös bist, brauchst du es nur zu sagen.«
    »Natürlich bin ich nervös. Aber das bedeutet nicht, dass du sofort hierher eilen musst. Ich kann schon auf Jane aufpassen.«
    Dann fügte sie wütend hinzu: »Sieh zu, dass du den Mistkerl erwischst.«
    »Ich kriege ihn. Ich ruf dich aus Richmond an, sobald ich mehr weiß.«
    Eve atmete tief

Weitere Kostenlose Bücher