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Der Maedchensammler

Der Maedchensammler

Titel: Der Maedchensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Charlotte ermordet und eine weitere in Richmond. Eve meint, er hätte mich womöglich von seiner Liste gestrichen.«
    »Nein, das glaubt sie nicht. Sonst wäre sie nicht so wachsam.
    Das ist reines Wunschdenken. Er hat Sie natürlich nicht aufgegeben. Er hat die Morde begangen, um Quinn von hier weg zu locken, und um die Polizei davon zu überzeugen, dass man Sie nicht sorgfältiger überwachen muss, als es bereits geschieht.«
    »Joe hat mich nicht schutzlos zurückgelassen.«
    »Ich habe es immerhin geschafft, in Ihre Nähe zu gelangen.«
    »Weil ich es zugelassen habe. Wie viel haben Sie dieser Frau gezahlt, damit sie diese Anrufe für Sie übernimmt?«
    »Nicht viel. Sie brauchte ja nur anzurufen, bis nicht Eve, sondern Sie ans Telefon gingen. Ich habe ihr eine Romeo-und-Julia-Geschichte aufgetischt, und sie hatte ein weiches Herz. An die Gefühle zu appellieren, ist immer einfacher, als es mit Bestechung zu versuchen.«
    »Und was wollen Sie von mir?«
    »Ich möchte, dass Sie zu Quinn gehen und ihm sagen, dass ich ihm einen Deal vorschlagen möchte. Wenn er mir erlaubt, bei der Ergreifung von Aldo mitzuwirken, werde ich mich anschließend selbst den Behörden stellen.«

    »Warum wollen Sie mich als Vermittlerin? Ein Hochstapler wie Sie sollte in der Lage sein, seine Deals selbst einzufädeln.«
    »Da gebe ich Ihnen Recht. Tatsächlich widerstrebt es mir zutiefst, mich auf jemand anderen zu verlassen. Aber das hier ist äußerst wichtig, und Quinn würde instinktiv alles ablehnen, was ich sage. Sie sind klug, und Sie können den Boden für mich bereiten. Danach übernehme ich selbst.«
    »Joe lässt sich nicht auf Deals ein.«
    »Probieren Sie’s aus. Dies ist kein gewöhnlicher Fall. Er hat ein außerordentlich großes Interesse daran, Ihr Leben zu schützen. Ich wette, er wäre bereit, einen kleinen Fisch wie mich entwischen zu lassen, wenn er dafür Aldo in die Finger kriegt.«
    »Er ist gar nicht so sehr davon überzeugt, dass Sie ein kleiner Fisch sind. Sie könnten genauso gut ein Barrakuda sein.«
    »Mag sein, aber ich töte keine hilflosen Frauen und quäle keine Hunde. Aber für den Fall, dass ich mich irre – haben Sie ein Handy?«
    »Ja. Eve hat mir eins zum Geburtstag geschenkt.«
    »Sie haben meine Handynummer. Programmieren Sie sie ein, damit Sie mich mit einem Knopfdruck erreichen können. Ich werde immer in Ihrer Nähe sein.«
    »Sie bieten mir an, mich zu beschützen? Ich will Ihren Schutz nicht. Ich will Informationen. Etwas anderes habe ich nie von Ihnen gewollt.«
    »Und wenn ich Ihnen sage, was Sie wissen wollen, lassen Sie mich im Regen stehen. Das kann ich leider nicht akzeptieren.«
    »Wenn Sie mir also nicht geben, was ich haben will, warum sollte ich dann nicht schreien und dafür sorgen, dass man Sie ins Gefängnis steckt?«
    »Ich habe nicht gesagt, ich würde Ihnen keine Informationen geben. Ich werde Ihnen genug sagen, um Ihnen weiterzuhelfen, ohne meine Mitarbeit überflüssig zu machen.« Er schwieg einen Moment. »Aber zum Zeichen meines guten Willens gestatte ich Ihnen, mir jetzt schon zwei Fragen zu stellen.«

    »Sie wollen eine Frage? Sagen Sie mir, warum Aldo all diese Frauen tötet, die mir ähnlich sehen.«
    Trevor zögerte. »Dieses Thema zum jetzigen Zeitpunkt zu erörtern, würde mir nicht zum Vorteil gereichen. Fragen Sie mich was anderes.«
    »Tja, bei der ersten Frage haben Sie schon mal versagt. Also gut. Wenn Sie Aldo schnappen wollen, warum haben Sie dann nicht versucht, mit Quinn zusammenzuarbeiten, anstatt ihn reinzulegen?«
    »Quinn will Aldo dingfest machen und hinter Gitter bringen.«
    »Und Sie?«
    »Ich will eine halbe Stunde allein mit ihm.«
    »Und dann werden Sie ihn an Joe ausliefern.«
    Er antwortete nicht gleich. »Quinn wird ihn bekommen …
    irgendwann.«
    »Und zwar tot.« Ihr war völlig klar, welche Absicht er verfolgte, aber das schockierte sie nicht. »Sie wollen ihn töten.«
    »Er muss sterben. Ich kann nicht riskieren, dass er irgendwann wieder freikommt. Und Quinn kann das ebenso wenig zulassen.
    Er wird wieder versuchen, Sie zu töten. Er wird nie aufgeben.«
    »Und Sie sind einzig und allein um mein Wohlergehen besorgt«, bemerkte sie spöttisch. »Erzählen Sie mir doch keinen Blödsinn.«
    »Ich will jedenfalls nicht, dass Sie ermordet werden.«
    »Aber ich müsste ganz schön blöd sein, um nicht zu durchschauen, dass Sie mich benutzen wollen, um Aldo zu kriegen. Für Sie bin ich doch letztlich entbehrlich, nicht wahr?«
    »Ich habe

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