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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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noch so sein wie er? Nicht bereit, etwas zu tun, wenn sie glauben, sie würden dadurch an Ansehen verlieren?
    »Und sorgt auch dafür, dass die Dächer geflickt werden«, erinnerte Cerryl Ferek, bevor er sich an Hiser wandte. »Ihr nehmt einen Trupp mit und begleitet mich zu den Pieren am Fluss. Ich werde nachher ausreiten. Die Piere müssen instand gesetzt werden, wenn wir Vorräte aus Gallos löschen wollen.«
    »Ja, Ser.«
    Cerryl kehrte in sein Quartier zurück, dann ging er in den Stall und sattelte den Wallach. Er musste die Piere am Fluss genauer untersuchen, um festzustellen, welche Arbeiten dort nötig waren, damit die Flusskähne im Frühling ihre Waren abladen konnten. Oder werden sie früher kommen? Soweit er es beurteilen konnte, hatten sie nur noch Vorräte für ein paar Achttage. Er wollte nicht die Umgebung plündern, wenn es sich vermeiden ließ.
    Er tätschelte den Hals des Wallachs und führte ihn in den Hof, wo er aufstieg. Aus dem Gebäude der Lanzenreiter waren die Geräusche einiger Hämmer und einer Säge zu hören. Cerryl gestattete sich ein schmallippiges Lächeln.
    »Bereit, Ser«, sagte Hiser, der mit seinem Trupp Lanzenreiter zu ihm kam.
    Cerryl nickte und zog sein Pferd herum.
    »Die Männer sind nicht gerade froh darüber, dass sie die Häuser Elpartas reparieren müssen.«
    »Im Augenblick ist niemand sonst da, der es tun könnte«, schnaubte Cerryl. Er hatte laut gesprochen, damit die Männer ihn hörten. »Es regnet fast jeden Tag und wir haben die meisten gesunden einheimischen Arbeiter vertrieben, wie es scheint. Diejenigen, die sich in der Nähe versteckt halten, werden wir nicht finden, und der Winter naht. Wir sind in diesen Krieg gezogen, weil Spidlar und die Händler die Gebühren nicht bezahlen. Woher bekommen wir nun das Geld? Um die Arbeiter und Handwerker zu bezahlen?«
    »Kann der Erzmagier nicht einfach ein paar abkommandieren?«
    »Wie denn? Der Präfekt von Gallos oder der Vicomte finden immer wieder einen Weg, sich davor zu drücken, oder man schickt uns Leute, die noch schlechter geeignet sind als unsere Lanzenreiter und die Gilde Geld kosten, das wir nicht haben. Wenn wir Handwerker aus Fairhaven holen, müssen wir sie bezahlen. Wenn wir sie nicht bezahlen, verschwinden sie einfach, aber sie werden nicht nach Fairhaven zurückkehren, und dann haben die Leute daheim auch keine Handwerker mehr.«
    Hiser warf Cerryl einen eigenartigen Blick zu, aber er nickte nur und schwieg.
    Cerryl verstand den Gesichtsausdruck. Der Unteroffizier fragte sich, warum der Erzmagier den Krieg überhaupt angefangen hatte.
    »Deshalb wollte der Erzmagier auch nicht die Chaos-Energie gegen Elparta einsetzen«, erklärte Cerryl. Und jetzt hast du die Aufgabe, die Stadt wieder in Ordnung zu bringen. Vielleicht hatte Anya doch Recht. Vielleicht war es besser, schnell und entschieden vorzugehen. Er atmete tief durch. Und vielleicht gibt es Fragen, für die man keine guten Antworten finden kann.
    Die Hauptstraße westlich des Flusses war weitgehend von heruntergefallenen Steinen, Balken und Ziegeln geräumt worden, dennoch wirkte die Stadt verlassen. Cerryl sah nur einen Hund, einen braunen Köter, der den Schwanz zwischen die Hinterbeine klemmte und in einer Gasse verschwand, als die Reiter näher kamen.
    Die mittleren Tore am Fluss waren wieder in die Scharniere gehängt worden – vielleicht waren sie auch gar nicht erst herausgefallen – und zu den Pieren hin geöffnet. Von dort unten wehte trotz des anhaltenden Regens ein übler Gestank herauf – eine Mischung aus faulenden Blättern, totem Fisch und anderen verwesenden Stoffen – und Schlamm. Auf den gesplitterten und zerbrochenen Planken, aus denen die Piere gebaut waren, vor den rissigen Stadtmauern am Fluss, rings um die steinernen Pfosten, auf denen die Piere geruht hatten, überall hatte sich Schlamm aus dem Fluss aufgetürmt. Cerryl konnte jedoch spüren, dass die Fundamente der Piere unter all dem Schlamm noch stabil waren.
    Jesleks Überschwemmung – oder was es auch gewesen war – hatte vor den massiven Fundamenten Massen von Unrat aufgetürmt, sodass der Fluss jetzt mehr als zehn Ellen von den Pieren entfernt verlief.
    Cerryl betrachtete das Durcheinander von Bohlen, Steinen und Dreck. Konnte er die Chaos-Energie einsetzen oder die Ordnung weit genug lockern, wie er es vor einiger Zeit auf der Wiese getan hatte, damit der Fluss den Schlamm wegschwemmte?
    »Es wird schwer, sie wieder aufzubauen«, murmelte Hiser.
    Cerryl

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