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Der magische Pflug

Der magische Pflug

Titel: Der magische Pflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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geredet hast«, sagte Cal. »Und ich habe auch kein Wort von dem verstanden, was du erzählt hast. Vielleicht ist meine Gabe einfach nicht so gut wie die deine, vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu blöd, verstehst du denn nicht? Alles, was ich kann, ist eben das Beste, was ich hervorbringe. Und ich brauche dich nicht, um mir zu beweisen, daß ich es nie wirklich weiterbringen werde. Martin Hill hat dich gebeten, diese Aufgabe hier zu übernehmen, weil er weiß, daß du den besseren Zauber baust. Und dann stehst du hier und benutzt nicht einmal deine Gabe, um die Pfähle zu zerteilen, obwohl ich doch weiß, daß du das kannst. Und das tust du nur, um mir zu zeigen, daß du mir sogar ohne deine Gabe überlegen bist.«
    »Das habe ich damit gar nicht gemeint«, widersprach Alvin. »Ich benutze meine Gabe nur nicht in Gegenwart von …«
    »In Gegenwart von Leuten, die so dumm sind wie ich«, beendete Cal den Satz für ihn.
    »Ich habe die Sache schlecht erklärt«, meinte Alvin, »aber wenn du mich läßt, Cal, kann ich dir beibringen, wie man Eisen in …«
    »Gold«, sagte Cal, und seine Stimme klang belegt vor Hohn. »Für was hältst du mich eigentlich? Mich mit Alche-mistengeschichten zum Narren zu halten! Wenn du wüßtest, wie man das macht, dann wärst du ja wohl nicht in Armut nach Hause zurückgekommen. Weißt du, früher, da warst du für mich Anfang und Ende der Welt, und da habe ich mir immer gedacht, wenn Alvin zurückkommt, dann wird es sein wie früher, dann machen wir wieder alles zusammen. Nur daß sich plötzlich herausstellt, daß du mich immer noch für einen kleinen Jungen hältst, daß du nichts anderes zu mir sagst als ›Hier ist noch ein Pfahl‹ und ›Reich mir mal bitte die Bohnen.‹ Du hast alle Aufgaben übernommen, die die Leute früher mir aufgetragen haben, selbst so etwas Einfaches wie die Errichtung eines haltbaren Zaunes.«
    »Die Aufgabe gehört dir«, sagte Alvin und legte den Hammer auf die Schulter. Es hatte keinen Zweck, Cal irgend etwas beibringen zu wollen – selbst wenn er es lernen könnte, würde er es nie von Alvin lernen. »Ich habe auch noch etwas anderes zu tun, und werde dich nicht länger aufhalten.«
    »Mich nicht aufhalten«, höhnte Cal. »Hast du dieses Wort aus einem Buch gelernt oder von dieser häßlichen alten Lehrerin in Hatrack River, von der dein häßlicher kleiner Mischlingsjunge immer redet?«
    Mit anhören zu müssen, wie derartig abfällig über Miss Larner und Arthur Stuart geredet wurde, fuchste Alvin sehr, zumal er Ausdrücke wie ›dich nicht länger aufhalten‹ tatsächlich von Miss Larner gelernt hatte. Aber Alvin sagte nichts, was seinen Zorn hätte zeigen können. Er drehte sich einfach um und ging davon, ließ den unfertigen Zaun hinter sich. Cal konnte seine eigene Gabe benutzen und den Zaun damit fertigstellen; Alvin dachte nicht einmal daran, sich den Lohn abzuholen, den er sich für fast einen ganzen Arbeitstag verdient hatte. Er hatte anderes im Sinn – zum Teil Erinnerungen an Miss Larner, größtenteils aber war er von Cal enttäuscht, weil der nicht gewollt hatte, daß Alvin ihn unterrichtete. Da war Cal nun der geeignetste Mensch auf der Welt, derjenige, der die besten Möglichkeiten hatte, alles so leicht zu lernen wie ein Säugling das Säugen, weil es seinem natürlichen Talent entsprach – doch er wollte es nicht lernen, nicht von Alvin. Das war etwas, das Alvin nie für möglich gehalten hätte: Die Gelegenheit auszuschlagen, irgend etwas zu lernen, nur weil man den Lehrer nicht mochte.
    Aber wenn er richtig darüber nachdachte … hatte Alvin es denn nicht auch verabscheut, bei Reverend Thrower zur Schule zu gehen, weil Thrower ihm immer das Gefühl gegeben hatte, irgendwie schlecht oder böse oder dumm zu sein? Konnte es ein, daß Cal Alvin genauso haßte, wie Alvin Reverend Thrower gehaßt hatte? Er verstand nur nicht, weshalb Cal so wütend war. Von allen Menschen auf der Welt hatte Cal den geringsten Grund, eifersüchtig auf Alvin zu sein; denn er könnte dem, was Alvin tat, am nächsten kommen; aber aus eben diesem Grunde war Cal so eifersüchtig, daß er es nie lernen würde – nicht ohne jeden Schritt allein auszutüfteln.
    In diesem Tempo werde ich die Kristallstadt nie erbauen, weil ich nie in der Lage sein werde, einem anderen das Machen beizubringen.
    Es war einige Wochen später, als Alvin schließlich noch einmal versuchte, mit jemandem zu sprechen, um zu sehen, ob er wirklich das Machen unterrichten

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