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Der magische Reif

Der magische Reif

Titel: Der magische Reif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Prévost
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weitergeben möchte, die mir Gehör schenken: das Wissen und die Weisheit, das Erbe unserer Vorfahren. Das Erbe ihres Lebens! Und weil ich das Leben jener Epochen am eigenen Leib erfahren habe, habe ich beschlossen, eine Art Brücke zu werden zwischen den Menschen von gestern und den Menschen von heute.
    N.: Obwohl man Sie wegen Ihrer sogenannten Auferstehungen im Laufe der Zeiten sehr belächelt hat. . .
    P. R.: Ich denke, ich habe den Beweis erbracht, dass ich die Wahrheit gesagt habe. Die größten Wissenschaftler der Welt haben die Beweise eingehend untersucht, die ich ihnen vorgelegt habe, und Sie kennen genau wie ich ihre Schlussfolgerungen: Sie mussten zugeben, dass alles, was ich vorbrachte, der Realität entspricht. Ja, ich habe wirklich zur Zeit des ägyptischen Pharaos Djoser gelebt, genauso wie im antiken Griechen/and, im China der ersten Dynastien und in vielen anderen Epochen. Ja, der Schöpfer hat mich auserwählt, um die universelle Botschaft der Vergangenheit weiter zutragen und zur Geburt einer glücklicheren Zukunft für die Menschheit beizutragen . . . Er hat mich dazu bestimmt, ich kann nichts dafür.
    N.: In gewisser Weise sind Sie eine Art Guru geworden.
    P. R.: Der einzige Titel, den ich in Anspruch nehme, ist der eines Pandit, den einige indische Freunde mir verliehen haben. Der Pandit ist ein gelehrter Mann, ein Weiser, geachtet aufgrund seiner langen Erfahrung mit Menschen und Dingen. Das passt sehr gut zu mir.
    N.: Und was sagt der Pandit zu der Polemik um die Finanzierung der Kirche der sieben Auferstehungen? Es ist die Rede von mehreren Hundert Millionen Dollar, die in Ihre Kassen geflossen sein sollen.
    P. R.: Geld ist kein Zweck, Geld ist immer nur ein Mittel. .. Ich habe niemals jemanden zu einer Spende gezwungen und sei sie auch noch so klein! Es ist einfach so, dass viele mündige Bürger dieser Welt genau wie ich davon überzeugt sind, dass mein Projekt es erlaubt, eine bessere Welt aufzubauen. Bei der Verwirklichung dieses Projektes zu helfen, heißt, am Aufbau dieser Zukunft mitzuwirken. Was soll daran verwerflich sein?
    N.: Einige unterstellen Ihnen auch den Wunsch, später eine politische Karriere anzustreben.
    P. R.: Dann sollten sie der Kirche der sieben Auferstehungen beitreten, denn sie scheinen mehr über die Zukunft zu wissen als ich über die Vergangenheit!
    Aufgezeichnet von Rod Armor.
    »Pandit Rudolf«, schimpfte Sam. «Wohl eher Bandit Rudolf!«
    Er unterdrückte seinen Ärger und überflog die weiteren Artikel. Von den Abenteuern des Meisters war dort die Rede, Anekdoten über die verschiedenen »Existenzen«, die er seit seiner ersten »Geburt« durchlebt hatte; Einzelheiten über seine »Auferstehungen«, die ihn zu einer Art »Messias« werden ließen, der die Jahrhunderte durchstreift hatte, um seinen Mitmenschen Weisheit und Glück zu bringen; Zeugenaussagen seiner Anhänger, in denen tränenreich beteuert wurde, dass Pandit Rudolf einen ihrer Vorfahren im vergangenen Jahrhundert getroffen habe oder sie dank seiner Kenntnisse uralter Heilmittel von schlimmer Krankheit befreit habe. Und so weiter und so weiter . . .
    Am interessantesten war noch der Ausschnitt aus dem Magazin History Today, wo wissenschaftlich erklärt wurde, wie europäische und japanische Forschungsinstitute die Echtheit des Caravaggio-Gemäldes oder des Fotos vom Chicagoer Home Insurance Building überprüft und bestätigt hatten, dass Pandit Rudolf wahrhaftig in diesen Epochen gelebt hatte. Selbst die Symbole der Gottheit Hathor auf dem chinesischen Gedichte-Kanon, auf dem Tempel von Delphi und den Kirchenfenstern der Kathedrale von Canterbury wurden als »historisch unwiderlegbar« bezeichnet. . .
    »Er hat eine Art Sekte gegründet, nicht wahr?«, fragte Alicia, als Sam sich einen Überblick verschafft hatte.
    »Eine Sekte, die ihm eine Unmenge Geld und Macht verschafft«, bestätigte Sam. »Die Frage ist nur, warum er mir diese graue Münze gegeben hat, damit ich das alles herausfinde.«
    Sie setzten ihre Durchsuchung m einer Art Wohnzimmerbereich mit Sitzgruppe bei einer hohen Schrankwand fort. Hinter den Schranktüren aus demselben dunklen Holz wie die Bücherregale versteckten sich große Vitrinen aus mattem, halb durchsichtigem Glas. Samuel drückte seine Nase an einer Scheibe platt und schnappte nach Luft: gelochte Münzen, Dutzende und Aberdutzende gelochter Münzen! Sorgfältig sortiert und beschriftet, mit Datum und Ort! Pandit Rudolfs Schatz!
    »Ich glaube, wir haben unsere

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