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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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spüren, wie sie in ihr sang.
    »Die Erste Reiterin«, sagte König Zacharias. »Sie war eine große Heldin des Langen Krieges. Ich weiß, es ist so viel Zeit vergangen, dass die Grünen Reiter einen Teil ihres Ruhms verloren haben und nur noch wenige ihren Wert erkennen. Doch sie haben eine glorreiche Vergangenheit.«
    In Karigans Kopf drehte sich alles. Die Wände schienen sich noch enger um sie zu schließen. Hufgetrappel dröhnte in ihren Ohren. Sie wollte davonlaufen, sie …
    »Wahrscheinlich werde ich mein Schwert gebrauchen müssen,
noch bevor die Nacht um ist«, sagte der König. Er spannte seinen gesunden Arm. »Ich kann von Glück reden, dass die Erdriesen mir den Schildarm und nicht den Schwertarm gebrochen haben.«
    »Ich, äh …«, sagte Karigan und fragte sich, weshalb er jetzt plötzlich sein Schwert haben wollte. Sie hob das Gehenk über den Kopf und reichte es ihm.
    »Ich glaube nicht, dass die Erste Reiterin es dir übelnehmen würde, wenn du dir eines ihrer Schwerter leihst«, sagte der König.
    Karigan sog jäh den Atem ein. »Das kann ich nicht!«
    »Weshalb nicht? Sie braucht es nicht mehr – du schon.«
    »I-ich …« Sie wich zurück, bis sie gegen eine weitere dieser grässlichen Grabplatten stieß. Sie sprang auf, als hätte die Leiche sie gezwickt.
    »Ich will nicht, dass du unbewaffnet hinaufgehst«, sagte der König. »Such dir ein Schwert aus.«
    Karigan strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. »Ich … « Doch die Miene des Königs war eisern. »Äh, na gut«, sagte sie.
    Sie schob sich um die Grabplatte herum und starrte die Waffen an. Das große Schwert war fast länger als sie. Die Erste Reiterin musste eine hochgewachsene und starke Frau gewesen sein. Sie griff nach dem Säbel.
    Das Dröhnen des Hufgetrappels wurde stärker, als sie die Hand ausstreckte, als dränge es sie, ihn zu ergreifen. Die Brosche sang widerhallend, als Karigans Finger sich um den Griff schlossen. Der Säbel ließ sich leicht von der Wand lösen, und er fühlte sich gut an in ihrer Hand. Das Hufgetrappel verklang, und die Brosche verstummte. Sie seufzte erleichtert auf.

    Ein Bündel aus grauen und weißen Gewändern erhob sich wie ein zum Leben erwachter Leichnam von einer der Grabplatten hinter ihr und sprang sie an. Sie stürzten auf den harten Granitboden und wälzten sich hin und her. Das Wesen machte ihr den Säbel streitig und griff danach. Karigan war so schockiert, dass sie die Waffe losließ. Die Masse aus Gewändern huschte davon und sackte zu Füßen des Königs zusammen, den Säbel vor sich.
    Rory und Brienne waren sofort zur Stelle und bauten sich vor dem bebenden Haufen auf.
    »Bist du in Ordnung?«, fragte der König Karigan. Er streckte eine Hand aus, um ihr wieder auf die Beine zu helfen.
    Sie rang nach Luft, und ihre Seite schmerzte, doch am meisten setzte ihr der Schock zu. Sie nickte und blickte neugierig auf das Wesen, das sie angegriffen hatte.
    Brienne hatte die Hände in die Hüften gestemmt, und ihre Miene war ernst. »Agemon!«, sagte sie.
    Das Lumpenbündel erbebte bei ihrer Stimme, und sie rollte verärgert mit den Augen.
    »Zieh dein Schwert«, sagte sie zu Rory.
    Er gehorchte wortlos.
    Sie wandte sich wieder an das Bündel. »Agemon, behindere nicht den König. «
    Das Bündel krümmte sich und wimmerte.
    »Nervös wie ein Winterhase«, meinte Rory.
    »Er ist ein Hüter«, sagte Brienne. »Sie sind von allem Lebendigen überwältigt.«
    »Ja, ja«, winselte das Wesen.
    »Erhebe dich, Agemon«, sagte der König im Befehlston.
    Die bebende Masse richtete sich auf und verwandelte sich in einen alten Mann mit grauem Haar und einem eigenartig
blassen, faltenlosen Gesicht. Seine Gewänder, obwohl weder alt noch zerschlissen, waren in den gleichen matten Staubfarben gehalten wie das Leinen, mit dem die Toten umwickelt waren. Er presste den Säbel besitzergreifend an seine Brust und setzte sich eine Brille auf die Nase.
    »Du brauchst uns nicht zu fürchten«, sagte König Zacharias.
    »Eine Ehre«, krächzte der Mann. »Es ist mir eine Ehre, Euch hier zu haben, großer König, und Euer Schwarzes Schild. Doch die anderen. Diese Blauen, diese Grünen. Sie haben in der Gegenwart der Großen nichts verloren. Diese Farben gehören nicht hierher, es sei denn, es sind Helden. Es sei denn, sie sind tot.«
    »Ich toleriere ihre Anwesenheit«, sagte König Zacharias. »Und unter ihnen sind Helden, die es wert sind, diese Alleen zu durchschreiten.«
    »Doch sie leben noch«, sagte der Mann

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