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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Und ich weiß auch, dass es dich verwegen macht.«
    »Ich muss hier raus. Ich muss Karigan finden. Wenn sie hier irgendwo in der Burg ist … womöglich verletzt … «
    Sevano ließ seinen Arm los. »Wie sollen wir hier denn rauskommen? « Er blickte bedeutungsvoll zu den Wachen an den Türen.
    »Wir spazieren einfach hinaus. Schließlich bin ich nichts weiter als ein Kaufmann.«
    Sevano schnaubte verächtlich.
    »Wir müssen es versuchen, alter Freund.«
    »Und unnötig Aufmerksamkeit auf uns lenken?«
    »Sie werden uns nicht einmal bemerken.«
    Sevano verdrehte die Augen. »Mögen Aeryc und Aeryon Barmherzigkeit für uns Narren zeigen.«
    Sie wandten sich gemeinsam dem Ausgang zu und schritten nebeneinander über den Läufer. Die Wachen beobachteten ihr Näherkommen interessiert, rührten sich jedoch nicht. Stevic glaubte schon, dass sie es tatsächlich bis hinaus schaffen
würden, als die Wachen ihnen den Weg verstellten, indem sie vor ihnen die Speere kreuzten.
    Einer der Soldaten grinste. »Hier kommen nur Tote raus. Befehl des Königs.«
    Stevic und Sevano machten auf dem Absatz kehrt und gingen zurück.
    »So viel dazu«, sagte Sevano.
    »Einen Versuch war es wert«, erwiderte Stevic.
    Statt zu ihrer halb verborgenen Nische zurückzukehren, marschierte Stevic daran vorbei und näherte sich dem Thron.
    »Was tust du?«, flüsterte Sevano.
    »Ich will versuchen, mit dieser Jendara zu sprechen.« Einige Schritte hinter den letzten noch nicht befragten Adligen blieb er stehen.
    Amiltons Aufmerksamkeit galt zurzeit voll und ganz Lady Estora. Er strich mit den Fingern durch ihr glänzendes goldenes Haar. »Wein, meine Liebe?«
    Mit sanfter, aber fester Stimme erwiderte sie: »Ich bin nicht Eure Liebe.«
    Amiltons Gesicht wurde weiß vor Wut. Er packte ihre goldenen Locken und zerrte ihren Kopf ganz nah an seinen heran, so dass sie aufschrie.
    »Du bist«, sagte er, »was immer ich dir sage.« Dann stieß er sie von sich, und sie kauerte sich schluchzend auf ihrem Stuhl zusammen.
    Amilton sah aus, als wolle er noch etwas hinzufügen, als ein Soldat im Laufschritt den Thronsaal betrat. Er fiel vor Amilton auf die Knie.
    »Mein Lord«, sagte er schwer atmend. »Lordstatthalter Mirwell kommt. Er ist bereits in der Stadt. Er bringt Euch einen kostbaren Preis.«

    Amilton stand auf, und Triumph spiegelte sich auf seinem Gesicht. »Sacoridien ist mein«, krächzte er. »Sie haben es geschafft! Sie haben meinen Bruder besiegt.«
    Stevic ließ die Schultern hängen. Er spürte es auch bei den anderen, bei Sevano und der alten Frau, Devon, bei Lady Estora und selbst bei den Adligen, die Amilton Treue geschworen hatten. Er spürte, dass sie jede Hoffnung verloren hatten.
     
    Fastion schlug Karigan auf die Schulter. »Schön, dich wiederzusehen. Danke, dass du uns den König gebracht hast.«
    Karigan lächelte schwach. »Er hat sich selbst gebracht.«
    Doch Fastion hörte sie nicht mehr. Er unterhielt sich bereits mit Brienne, dem König, Marschall Martel und ungefähr zehn weiteren Waffen. Sie hatten die nach Hunderten zählenden Grabplatten mit den Toten darauf hinter sich gelassen. Eine Reihe von Grabplatten konnte Karigan noch durch die geöffnete Tür des Hinterzimmers sehen. Der Raum, in dem sie sich befand, war bis auf mehrere Stühle und eine Sargablage leer. Hieroglyphen und Runen der gleichen Art wie in der Allee der Helden schmückten auch hier die Wände. Einige wurden von Wandteppichen jüngeren Datums bedeckt, auf denen Heldentaten abgebildet waren, darunter eine Darstellung Westrions, wie er die Seelen in den Himmel führte. Neben dem Kamin stand eine Statue Aerycs, die den Sichelmond hielt.
    Das knisternde Feuer erfüllte Karigan mit Wohlbehagen. Die durchdringende Kälte der unterirdischen Gruft hatte ihr unerbittlich zugesetzt, und sie fragte sich, ob es ihr jemals gelingen würde, das klamme Gefühl wieder aus ihrem Körper zu vertreiben. Sie starrte in die Flammen. Verglichen mit den
Bewohnern der Heldenallee war das Feuer lebendig und warm. Der blanke Säbel lag auf ihren Knien. Die tanzenden Flammen spiegelten sich in der Klinge. Sie wünschte, es wäre ihr alter Säbel … der von F’ryan Coblebay. Sein Heldenmut hätte ihr gereicht. Doch den Säbel der Ersten Reiterin von ihrem Grab zu nehmen? Sie schauderte, und diesmal nicht vor Kälte.
    »Wir müssen weiter«, wandte sich König Zacharias an sie alle. »Wir dürfen unsere Verabredung nicht versäumen.«
    Sie versammelten sich vor einer Doppeltür,

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