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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Ewigkeit Zeit. Doch wenn du das Spiel spielst, hast du die Möglichkeit zu gewinnen.«
    »Weshalb setzt du nicht deine Magie ein?«, fragte Karigan.

    »Spiel das Spiel«, sagte Shawdell.
    »Weshalb setzt du nicht deine Magie ein?«, wiederholte sie.
    Shawdell versteifte sich. Auch Amilton spannte sich an, und sein Murmeln wurde drängender.
    »Spiel das Spiel«, sagte Shawdell. »Das ist die einzige Möglichkeit für dich, hier wegzukommen.«
    Karigan lachte, trunken vor plötzlicher Erkenntnis. Ihre Erkenntnis, die einzige Wahrheit, die in dieser Unwirklichkeit zu finden war, reichte viel weiter als schlichte Magie. Sie war die Dritte, das Zufallselement. Sie konnte das Spiel vorantreiben oder es im Patt belassen. Sie kontrollierte das Spiel.
    »Ich werde das Patt nicht aufheben«, sagte sie. Die bunten Spielfiguren spiegelten sich in der funkelnden Klinge der Ersten Reiterin. Karigan beugte sich weit zu Shawdell vor und wisperte: »Du bist zu schwach, um einen Ausweg zu finden.«
    Und wenn dieses Spiel wirklich eine Verbindung von Symbolen, Bildern und dem Körperlosen war …
    Sie hob den Säbel über den Kopf. Shawdell sank der Mut. Der Säbel fuhr wie eine Sichel herab.
    Er zischte zwischen die inthronisierten Figuren von Amilton und Shawdell und durchtrennte den schwarzen Strom, der sie verband. Die Klinge grub sich in das Spielbrett aus Kork, und grüne, blaue und rote Figuren purzelten durcheinander. Der Säbel spaltete den Tisch und ließ ihn auseinanderbersten. Ein Dröhnen hob in Karigans Ohren an wie Meeresrauschen – Shawdells und Amiltons Schreie.
    Der Tisch zerfiel in zwei saubere Hälften. Shawdell und Amilton, einer das Spiegelbild des anderen, rissen die Arme hoch, als wollten sie einen unsichtbaren Hieb abwehren, die Gesichter abgewandt. Risse verliefen durch ihre Abbilder, und sie zerstoben in tausend winzige Splitter.

    Der Säbel fuhr noch weiter hinab. Er pflügte durch das weiße Erdreich und sank tiefer. Immer tiefer. Der Boden schloss sich um die Klinge, das Heft, ihre Hand. Er nahm ihr Handgelenk auf, den Unterarm und Ellenbogen. Und der Säbel hielt nicht inne. Sie versank mit der Schulter im Boden. Er verschlang sie mit Haut und Haaren.
    Die Klinge klirrte auf den Steinboden des Thronsaals.
    Die goldenen Glieder der Kette, die den schwarzen Stein an Amiltons Hals gehalten hatte, prasselten auf den Boden. Der schwarze Stein schlug einmal auf, und als er noch einmal den Boden berührte, zersprang er.
    Wilde Magie entwich ihm.
    Die Magie knisterte und schoss in schwarzen Streifen durch den Raum, hungrig und rachelüstern. Sie fand Karigans Säbel und wand sich daran hinauf. Karigan warf ihn zur Seite, doch die Tentakel sprangen über und züngelten auf sie ein wie ein Lebewesen, wie ein Raubtier, das von Shawdells und Amiltons Schreien seine Kraft bezog.
    Ihre eigenen Schreie kamen hinzu, als die wilde Magie sich um ihren Rumpf und um ihre Gliedmaßen schlang. Sie pulsierte um ihren Körper, wollte das Leben aus ihr heraussaugen. Die Gesichter im Thronsaal verschwammen vor ihren tränenden Augen.
    Amilton hatte die Arme zur Decke hin ausgestreckt, als wolle er seinen Vater anrufen, dessen Porträt dort oben abgebildet war. Auch ohne ihre Brosche konnte Karigan die gespenstische, blutbefleckte Gestalt des Eleters sehen, die aus ihm herausgezerrt wurde.
    Ein schwarzer Energiestrom grub sich durch die Haut in ihre Schulter. Sie krümmte sich, als das schwarze Etwas tiefer sank, weit unter ihre Haut, und sich um ihre Muskeln schlang.

    Rauch stieg vom Gewebe ihres Mantels auf. Sie roch ihr eigenes verbranntes Fleisch. Alte Schmerzen erwachten wieder zum Leben: die Verätzungen an ihrem Handgelenk, die ihr die Kreatur aus Kanmorhan Vane beigebracht hatte, Immerez’ Peitschenhieb auf ihrer Schulter, die unzähligen Schläge, Kratzer, Blessuren und blauen Flecken … ihre Seite war nass von Blut.
    Das Etwas drang tiefer, und sie stöhnte vor Qual auf. Ein Teil von ihr wusste, dass es zu ihrem Herzen strebte und versuchte, sich wie Gift durch jede Faser ihres Körpers zu schlängeln und zu winden.
    Am Rande ihres Blickfelds sah ein Schatten mit stahlgrauen Augen auf sie herab, ein Schwert in der Hand. Der Schatten warf den kastanienbraunen Haarschopf über die Schulter zurück und wandte sich dem schreienden Amilton zu. Das Schwert sirrte wie der Schweif einer Sternschnuppe durch die Luft und grub sich in Amiltons Körper. Der Schrei brach ab, doch sein Nachhall gellte von den Steinmauern des

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