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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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solltest, ob der Einsatz den Preis, den dich das kostet, auch wirklich wert ist – und ob du Erfolg haben wirst.«
    »Der Einsatz ist es wert«, sagte Thorne flüsternd, »und wir werden Erfolg haben.«
    Als Antwort platschte ein weiterer Spritzer Tabaksaft auf die Straße. Hier endete die Diskussion.
    Die Schatten verdunkelten sich, und die Luft wurde schwer vom Tau. Glühwürmchen blinkten und huschten wie Lichtgestöber zwischen den Bäumen umher. Drosseln sangen ihr Abendlied, und fahler Mondschein senkte sich über den Wald. Thorne führte sie von der Straße herunter auf eine Lichtung, wo sie ihr Lager aufschlugen.
    Karigan bekam den üblichen harten Brotkanten zugeworfen und war wie immer dankbar für ihren Lebensmittelvorrat in den Manteltaschen. Der Vorrat würde nicht mehr lange reichen, und bald würde sie wieder hungern müssen, wenn ihr bis dahin nicht die Flucht gelang. Ihr Magen knurrte bei dem leckeren Duft, der vom Garfeuer herübertrieb. Thorne warf Trockenfleischstücke in den Kochtopf. Garroty starrte Karigan während des gesamten Essens an, und Soße tropfte ihm aus den Mundwinkeln, die er nachlässig mit dem Handrücken abwischte. Angewidert blickte Karigan woandershin und versuchte, an etwas Erfreuliches zu denken. Vielleicht suchte ihr Vater ja schon nach ihr. Rektor Geyer hatte ihn
sicher benachrichtigt, dass sie davongelaufen war. Nun ja, das war eigentlich auch kein sehr erfreulicher Gedanke. Ihr Vater würde vor Wut schäumen, wenn er sie fand. Immerhin setzte jetzt der Frühjahrshandel ein, und jede Verzögerung beim Ausschicken der Karawanen oder Barken konnte sich als kostspielig erweisen.
    Thorne stand auf und streckte sich. »Ich schaue mich ein wenig nach Immerez um«, verkündete er. »Dieser Knallkopf hätte schon vor Tagen zu uns stoßen sollen.« Er schnallte sich den Schwertgürtel um, schlang sich den zerschlissenen Mantel um die Schultern und schritt aus dem Lager.
    »Hüte dich vor Geistern!«, höhnte Garroty und kicherte. Thornes Schritt wurde unsicher, als er in der Nacht verschwand.
    Schweigen senkte sich über die Lichtung herab. Garroty zupfte einen Tabakbausch aus seiner Gürteltasche und stopfte ihn sich in den Mund. Sein Blick schweifte von Karigan zu Jendara und wieder zurück. Er lehnte sich auf seine Ellbogen und kaute entspannt. Jendaras Miene war steinern, und sie zog ihr Schwert aus der Scheide. Sie entnahm einem Beutel ein weiches Tuch, Öl und zwei Wetzsteine. Das Geräusch des Klingenschärfens hallte über die Lichtung.
    »Ich liebe waffentragende Frauen«, sagte Garroty. »Die Gefahr, die von ihnen ausgeht, macht mich an.«
    Das Wetzgeräusch erstarb. »Du bist krank, Garroty. Halt die Klappe, bevor dir etwas abhanden kommt, was dir lieb und teuer ist.«
    Garroty lachte. »Klingt für mich ganz nach einer Herausforderung. «
    »Schon als ich dich zum ersten Mal zu Gesicht bekam, wollte ich dich entmannen.«

    »Nur zu, Weib. Es wird mir eine Freude sein, dich in die Schranken zu weisen.«
    Karigan straffte sich, als Jendara ihr Schwert ergriff und auf die Beine sprang. Garroty rührte sich nicht, und Jendara zögerte.
    »Na los, Weib, komm schon. Ich warte.«
    Jendara schnaubte verächtlich. »Steh auf. Wenn du ein Krieger bist, dann kämpf auch wie einer.«
    Garroty lachte und stemmte sich langsam vom Boden hoch. Mit weit ausgebreiteten Armen stand er da. »Ich stehe, Weib. Komm her, dann zeige ich dir mein Schwert.«
    Ein Heulen erklang von irgendwo im Wald, gefolgt von Geraschel und Getrampel. Die Pferde wieherten nervös.
    »Was war das?«, fragte Jendara.
    Garroty zuckte unbekümmert mit den Achseln. »Wahrscheinlich ein Wolf, der sich sein Abendessen holt.« Dann fügte er mit einem bösen Grinsen hinzu: »Vielleicht hat er Thorne gefunden.«
    Jendara murmelte etwas, blickte von dem Söldner zu Karigan. »Der Sache gehe ich nach«, sagte sie. Mit einem Blick auf Garroty fügte sie hinzu: »Lass die Gefangene in Ruhe.« Das Schwert in der Hand, bewegte sie sich unsicher in Richtung der seltsamen Laute in die Dunkelheit hinein. Karigan betrachtete flehentlich ihren Rücken, der mit der Schwärze verschmolz.
    Als Jendara außer Sicht war, schüttelte Garroty den Kopf. »Törichtes Weib. Sicher bloß ein Kojote, der einen Hasen jagt. Die Pferde sind jetzt ruhig, als wäre nichts passiert. Egal.« Er richtete den Blick wieder auf Karigan. »Das gibt uns beiden etwas Zeit allein.«
    »Kommt mir nicht zu nahe.« Karigans Stimme zitterte.

    Garroty hatte

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