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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Keiner weiß, wo die Botschaft ist oder ob es sie überhaupt noch gibt. Vielleicht hat sie ihm jemand abgenommen, vielleicht läuft auch sein Pferd mit der Botschaft in der Tasche noch irgendwo herum. Wir müssen es herausfinden. Warne Joy auch, wie F’ryan gestorben ist.«
    Connli murmelte noch etwas, doch Stevic konnte wiederum kein Wort davon verstehen.
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Hauptmann Mebstone. »Aber es kommt mir schon seltsam vor, dass seine Brosche verschwunden ist. Es könnte …«
    Was immer sie sagen wollte, ein Aufschrei von draußen
hinderte sie daran. Stevic blickte durch das Fenster, sah jedoch nur Leute, die auf der Straße zusammenströmten. »Hast du eine Ahnung, was der Aufruhr soll?«, fragte er Sevano.
    »Nö. Keinen Schimmer.« Sevano nahm einen letzten Schluck Bier und wischte sich mit dem Ärmel über den Mund. »Schauen wir doch nach.«
    Stevic zögerte, den Raum zu verlassen, doch in der Nische war es ohnehin still geworden. Zweifellos hatte das Geschrei von draußen auch die beiden Grünen Reiter abgelenkt. Stevic schob seinen Krug zur Seite und folgte Sevano ins grelle Sonnenlicht hinaus. Er drängte sich durch die Menge der Gaffer, um zu sehen, was die ganze Aufregung sollte, und blieb entsetzt stehen.
    Ein Pferd und sein Reiter lagen mitten auf der Straße. Blutiger Schaum quoll aus dem Maul des schwer atmenden Tieres. Ein Jugendlicher mit dunklem Teint lag verwirrt daneben, ein Bein unter dem Pferd festgeklemmt. Einige der Gaffer versuchten ihn zu befreien. Der Junge schien überhaupt nicht mitzubekommen, was um ihn herum vorging.
    »Sie haben sie getötet«, schrie er. »Sie haben den Lehrer … Meister Ione getötet … alle. Sie haben alle außer mir getötet! Monster … wie Menschen, und doch nicht …« Der Junge schluchzte auf.
    »Ich glaube, das ist Urath aus den Unteren Königreichen«, sagte eine Frau hinter Stevics rechter Schulter. »Der Sohn von aus-Corien, dem Rudelführer der T-katnya. Er war mit seiner Klasse auf einem Schulausflug.«
    »Jemand sollte dem Rektor Bescheid geben«, sagte ein Mann.
    Stevic wandte sich ab. Das Schluchzen des Jungen erhob sich über das Geraune der Menge. Sein Gesicht wies noch
keine Tätowierungen auf, was bedeutete, dass er ein Heranwachsender war, der noch nicht an der großen Jagd teilgenommen hatte, dem traditionellen Ritus, der ihn zu einem Mitglied des Rudels werden ließ. »Er ist in Karigans Alter«, sagte Stevic zu Sevano.
    »Eben. Als wüsste ich das nicht.«
    Hauptmann Mebstone beobachtete den Tumult von der Treppe des Gasthofs aus. Ihre Miene war nachdenklich. Stevic ging entschlossen zu ihr hinüber, und als er näher kam, schien sie sich aus einem unangenehmen Tagtraum loszureißen.
    »Erdriesen«, sagte sie. »Diese Monster, die er gesehen hat, waren Erdriesen.«
    Stevic spürte, wie sich ihm der Magen umdrehte. Wo war seine Tochter? »Hauptmann, ich möchte Euch um einen Gefallen bitten.«
    Sie hob eine kupferfarbene Braue. »Ein Kaufmann strebt stets nach Gefallen, die ihn nichts kosten und die er selten zurückzahlt.«
    Stevic schoss das Blut ins Gesicht. »Auf einige Kaufleute mag das zutreffen, aber auf einige Spielleute, Soldaten, Handwerker, Bauern und Fährleute trifft es ebenso zu. Doch zu ihresgleichen gehöre ich nicht.«
    Hauptmann Mebstones Miene blieb unbewegt, und sie entschuldigte sich auch nicht. »Um welchen Gefallen möchtet Ihr mich bitten?«
    »Es würde … es würde mir viel bedeuten, wenn Eure Reiter nach einem jungen Mädchen Ausschau halten würden, im selben Alter wie dieser Junge, der dort auf der Straße liegt. Sie ist verschwunden, und – und sie ist meine Tochter. Ich glaube, sie ist nach Korsa unterwegs, doch wer weiß, ob ihr nicht etwas zugestoßen ist?«

    Hauptmann Mebstone blinzelte, doch ansonsten veränderte ihre Miene sich nicht. »Grüne Reiter haben nicht die Angewohnheit, nach Ausreißern zu suchen, Clanoberhaupt, und im Augenblick haben wir alle Hände voll …«
    »Ich bitte Euch, Hauptmann.« Stevics Stimme war rau. »Meine Tochter wird schon seit Wochen vermisst. Sie ist alles, was ich noch habe, seit … seit dem Tod meiner Frau …«
    »Sich das Mädchen beschreiben zu lassen und das an Eure Reiter weiterzugeben, wird diese wohl kaum von ihrer Aufgabe abhalten.« Stevic hatte vergessen, dass Sevano hinter ihm stand, und empfand plötzlich Dankbarkeit für seine Anwesenheit. »So eine große Bitte ist das doch nicht. Sie ist jung und allein. Was, wenn sie auf Erdriesen

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