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Der magische Turm

Der magische Turm

Titel: Der magische Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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denen sie geschmückt waren, und Zierrat aus edlen Metallen.
    Ein Gefühl war in Mythor, als sei der letzte Traum zerplatzt. Und eine große Müdigkeit überkam ihn inmitten der Ruinen dieses Traumes, die ihn selbst den Beweis vergessen ließ, den er auf seinem Kopf trug - den Beweis dafür, dass alles phantastische Wirklichkeit gewesen war. Den Helm der Gerechten.
    *
    Unten, im Erdgeschoß des Turms, warteten inzwischen die Caer und ihre Gefangenen auf die Rückkehr Mythors. Ein halber Tag war vergangen, seit der Ritter Coerl O'Marn mit seinen dreißig Kriegern in den Turm eingedrungen war und die Gefährten Mythors gefangengenommen hatte. Sie hatten versucht, die Caer von Mythors Spur zu locken, doch die unheimlichen Kampfgeräusche, die aus den oberen Stockwerken herabdrangen, hatten O'Marn deutlich genug gesagt, wo der Krieger mit der unbesiegbaren Klinge war: auf Beutezug im Turm.
    Warum Krieger opfern, sagte er sich. Dieser Mythor würde alles mitbringen, was des Holens wert war. Es würde leichter sein, es ihm wegzunehmen. Und er war ohnehin scharf darauf, sich mit dieser legendären Klinge zu messen.
    Dass Drundyr, der Caer-Priester, diesem Hort der Lichtkräfte fernbleiben musste, weil es für seinen Dämon ein verfluchter Ort war, gefiel ihm ausgezeichnet. Er mochte Drundyr nicht. Seine Begleiterin allerdings, diese Nyala aus Elvinon, fand er ein interessantes Geschöpf, und er fragte sich, was sie wohl in die Fänge des Caer-Priesters geführt habe. Aber andererseits war er zu sehr Krieger, um sich mehr als nur oberflächlich für eine Frau zu interessieren. Und dennoch.
    Coerl O'Marn war ein mächtiger Mann, doppelt mächtig in seiner gewaltigen Rüstung, dem gefiederten Helm, dem schweren Kettenhemd. Sein riesiger Rundschild, an dem wohl manche Klinge zerbrochen war, schien zu schwer für einen einzelnen Mann zu sein, doch er hob ihn mühelos mit der Linken. Seine grauen Augen waren kalt, aber nicht ohne einen Funken von Anerkennung, die nur Mythor gelten konnte. Als Kämpfer schätzte er einen Krieger ohne Furcht, gleich, auf welcher Seite er stand.
    O'Marn war um die fünfzig Sommer alt und, so hieß es, obwohl er es selbst nie ausgesprochen hatte, einer der letzten Nachkommen der legendären Alptraumritter einer ferneren Vergangenheit, als die meisten Menschen Tainnias sich vorzustellen vermochten.
    Als einer der angesehensten Bürger der Titanenstadt Gianton brauchte er den Groll eines Caer-Priesters wie Drundyr nicht zu fürchten.
    Er war der erfolgreichste Feldherr der Caer, eine Legende bereits in seinen Tagen, und da für die Caer-Priester Eroberung das oberste Prinzip war und er einer ihrer stärksten Eroberer, brauchte er Neider nicht zu fürchten. Er war ein Caer von altem Blut, einem Blut, das noch rein war von der düsteren Liaison der Priester mit den Dämonen der Dunkelheit. Er verachtete die Priester und ihre dunklen Machenschaften, vor allem der Abhängigkeit wegen, in die sie sich begaben. Er war einer, dessen Freiheit wohl an Traditionen endete - aber nur an Traditionen.
    Je weiter der Tag fortschritt und je ruhiger es im Turm wurde, desto unruhiger wurde er. Dann und wann sandte er Krieger nach draußen, um den Turm zu beobachten, als fürchte er, der sagenhafte Mythor, von dem er schon so manches gehört hatte, könne sich durch die Lüfte davonmachen. Er war nahe daran, Krieger den Turm hinaufzuschicken, als ein heftiges Grollen und Beben durch die Mauern ging. In Panik rannten die meisten seiner Männer nach draußen. Nur die Gefangenen und ihre Wachen blieben rund um die große Tafel in der Mitte des Raumes sitzen. Und Coerl O'Marn selbst schien unbeeindruckt von dem elementaren Aufruhr zu sein. Er beobachtete nur die Gefangenen, als gefielen ihm ihre Ungewissheit und ihre Furcht um Mythor.
    Doch dann wurde auch sein sonnengebräuntes Gesicht bleich, als die große Tafel vor seinen Augen ohne ersichtlichen Grund zerbrach und nicht nur in Stücke zerfiel, sondern in Staub. Und die Stühle folgten, als seien sie jahrhundertealt. Gleichzeitig knisterten die Wände, und breite, tiefe Spuren von Grünspan krochen vom Boden hoch.
    »Caers Blut!« fluchte Coerl O'Marn. »Zauber, wohin ich trete in diesem verfluchten Land! Eines Tages werde ich…!«
    Er sprach seinen grimmigen Schwur nicht fertig. Er half den Gefangenen auf die Beine und hob Kalathee mit einer ritterlichen Geste in seine Arme, bis wieder Stille um sie war. Dann setzte er die gefesselte Frau ab und rief wütend nach

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