Der magische Zirkel - Der Verrat
doch nichts mehr tun«, sagte er. Er legte einen A rm um Diana und machte eine Geste, dass die anderen schon vorgehen sollten. Cassie blieb zurück. Es gab etwas, was sie Diana sagen wollte.
Doch Diana schloss sich bereits der Gruppe an und Cassie hatte keine Chance mehr. Mit den Henderson-Zwillinge an der Spitze gingen sie einen anderen W eg zurück, als sie gekommen waren, und zwar durch die nordöstliche Ecke des Friedhofs. W ährend sie sich der Straße näherten, bemerkte Cassie, dass der Boden anstieg. Nahe des schmiedeeisernen Zauns an dieser Seite gab es einen merkwürdigen Grashügel; sie wäre fast darübergestolpert. A ber noch seltsamer war das, was sie sah, als sie daran vorbei waren und sie einen Blick zurückwarf.
In die V orderseite des Hügels waren schwere Steinbrocken eingelassen und zwischen ihnen befand sich eine eiserne Tür. Die Tür war mit einem V orhängeschloss verschlossen, aber sie hätte sich sowieso nicht öffnen lassen, denn zu allem Überfluss war ein mächtiger Zementblock davorgeschoben worden. Um den Block herum wucherte Gras. Das bedeutete, dass er sich schon seit langer Zeit dort befinden musste.
Cassies Hände wurden eiskalt, ihr Herz klopfte wie wild und ihr wurde schwindlig. Sie bemühte sich, einen klaren Gedanken zu fassen, und registrierte kaum, dass sie jetzt an neueren Grabsteinen vorbeikamen, deren blanker Marmor noch nicht verwittert war. W as war bloß mit ihr los? W aren ihre Empfindungen nur die Reaktion auf all die Ereignisse des vergangenen Tages und der Nacht? Zitterte sie deshalb so?
»C assie, bist du okay?« Diana und A dam hatten sich umgedreht und blieben stehen. Cassie war dankbar für die zunehmende Dunkelheit, als sie beide ansah und versuchte, wieder klar im Kopf zu werden.
»J a. Mir war nur einen Moment ganz– komisch. Halt, Diana, warte.« Cassie war eingefallen, was sie hatte sagen wollen. »D u hast mich doch vorhin nach meinen Gefühlen gefragt… Nun, ich habe eine A hnung, was Mr Fogle betrifft. Ich glaube, dass die schwarze Energie irgendetwas mit seinem Tod zu tun hat. A ber…« Sie hielt inne. »I ch weiß nicht, auf welche W eise. Hier geht noch etwas anderes sehr Merkwürdiges vor sich.«
»D as kann man wohl sagen.« A dam griff nach ihrem A rm, um sie zum W eitergehen zu bewegen. Cassie wich ihm aus und sah ihn vorwurfsvoll an, während Diana in die Ferne blickte. A dam starrte verwirrt auf seine Hand.
Es passiert hier tatsächlich Seltsames, dachte Cassie. Und es ist furchterregender, als sich jeder Einzelne von uns vorstellen kann. »W as ist das da hinten für ein Ding– der Hügel mit der Eisentür?«, fragte sie laut.
»D as ist schon so lange da, wie ich denken kann«, antwortete Diana abwesend. »W ar wohl mal so eine A rt V orratsbunker, glaube ich.«
Cassie schaute zurück, doch inzwischen war der Erdhügel in der Dunkelheit verschwunden. Sie rieb sich die A rme, um sich zu wärmen. Ihr Herz klopfte immer noch wie wild.
Ich werde Grandma Howard danach fragen, beschloss sie. W as immer es ist, ein V orratsbunker ist es jedenfalls nicht. Das wusste sie genau.
Dann fiel ihr auf, dass Diana, während sie gedankenverloren voranging, mit etwas spielte, was um ihren Hals hing. Es war eine dünne goldene Kette mit einem kleinen Schlüssel daran.
Kapitel Drei
»I ch glaube«, sagte Melanie leise, »d ass wir jetzt über den Schädel reden sollten. A dam, du hast uns noch nicht erzählt, wie du ihn gefunden hast…«
»N ein, das hast du schön für dich behalten«, warf Faye ätzend ein.
»… aber nun ist vielleicht der richtige Zeitpunkt.«
Diana und A dam sahen einander an, dann nickte Diana leicht. »G ut, erzähl es. Und lass nichts aus.«
Nachdem sie vom Friedhof zurückgekommen waren, hatten sich alle zwölf in Dianas Zimmer gedrängt. Cassie sah sich um und entdeckte, dass sich wieder zwei Grüppchen gebildet hatten. Suzan, Deborah und die Henderson-Zwillinge saßen auf einer Seite des Zimmers nahe bei Faye, während Laurel, Melanie, A dam und Sean sich um Diana scharten.
Zumindest im Moment ist Sean auf Dianas Seite, dachte Cassie, während sie seinen unruhig umherschweifenden Blick beobachtete. Sean konnte jederzeit seine Meinung ändern. Ebenso wie Nick– Nick würde an einem Tag für Diana stimmen und am nächsten ohne erkennbaren Grund für Faye. Nick war und blieb ein unberechenbarer Faktor.
Genau wie du, flüsterte ihr eine kleine Stimme zu.
Aber das war doch lächerlich! Keine Macht der W elt, nicht
Weitere Kostenlose Bücher