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Der magische Zirkel - Der Verrat

Titel: Der magische Zirkel - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Smith
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dachte Cassie. Diana tat nichts– ihre linke Hand, die die Kette hielt, war ganz ruhig. A ber der A nhänger schwang weiter, zurück zur Mitte des Kreidekreises und dann hin zu der verbrannten Stelle an der W and. »V olltreffer«, sagte A dam leise.
    »W ir haben es«, flüsterte Melanie. »G ut, jetzt geh langsam aus der Tür, Diana. Ganz vorsichtig. Und versuche, von außen genau zur gleichen Stelle dieser W and zu gelangen.«
    Diana befeuchtete sich die Lippen und nickte. Sie hielt die Kette immer im gleichen A bstand zu ihrem Körper, wandte sich geschmeidig um und tat, was Melanie gesagt hatte. Der Zirkel machte ihr Platz und formte sich draußen neu um sie. Die richtige Stelle zu finden, war nicht schwer. Es gab einen weiteren rußigen Kreis auf der A ußenwand, der jedoch schwächer war als derjenige drinnen.
    Als Diana den A nhänger wieder justiert hatte, begann er erneut auszuschwingen. Genau zu der verkohlten Stelle hin und die Crowhaven Road zurück, hinunter in Richtung Stadt.
    Cassie erschauderte.
    Alle sahen sich an.
    Diana hielt den A nhänger wieder in A rmeslänge von sich entfernt und folgte der Richtung seines A usschlags. Die anderen gingen hinter ihr her. Cassie bemerkte jedoch, dass Fayes Gruppe das Ende der Schlange bildete. Sie selbst musste jede Sekunde darum kämpfen, A dam nicht anzuschauen.
    Das Laub der Bäume raschelte über ihren Köpfen. Roter A horn, Buche, Ulme– Cassie erkannte inzwischen viele von ihnen. A ber sie versuchte, ihren Blick auf das schwingende Pendel zu heften.
    Sie gingen immer weiter, folgten den W indungen der Crowhaven Road hinunter zum W asser. A uf dem sandigen Boden wuchsen nur noch vereinzelt Gras und Sträucher. Der hellgrüne Stein beschrieb nun eine Kurve, und Diana drehte sich, um seiner neuen Richtung zu folgen.
    Der Zirkel wanderte nach W esten, einen tief gefurchten Lehmweg entlang. Cassie war noch nie hier gewesen, aber die anderen Mitglieder anscheinend schon– sie tauschten verstohlene Blicke. V or ihnen tauchte ein schmiedeeiserner Zaun auf und dann eine unregelmäßige Linie von Grabsteinen.
    »N a, toll«, murmelte Laurel neben Cassie.
    »I ch glaub das einfach nicht«, beschwerte sich Suzan von hinten. »E rst latschen wir meilenweit und jetzt…«
    »W o liegt das Problem? W ir besuchen doch nur einige unserer A hnen, die sich schon die Radieschen von unten ansehen«, warf Doug Henderson ein, und seine blaugrünen A ugen glitzerten dabei ganz merkwürdig.
    »H alt die Klappe«, sagte A dam kalt.
    Cassie wollte nicht an diesen Ort. Sie hatte in Neuengland viele Friedhöfe gesehen– in Massachusetts schien an jeder Straßenecke einer zu liegen– und sie hatte an Koris Begräbnis unten in der Stadt teilgenommen. Dieser hier unterschied sich kaum von den anderen: ein viereckiges Stückchen Land, das mit bescheidenen Grabsteinen vollgestellt war, von denen viele im Laufe der Zeit ganz verwittert waren. Trotzdem brachte Cassie es kaum über sich, den anderen auf das kärgliche braune Gras zwischen den Gräbern zu folgen.
    Diana führte sie genau zur Mitte des Friedhofs. Die meisten Steine waren niedrig, sie waren kaum höher als Cassies Knie und nach oben hin gewölbt, mit zwei kleineren Bögen an jeder Seite.
    »W er immer die gestaltet hat, hat einen merkwürdigen Sinn für Humor besessen«, stieß sie hervor und erschauderte. A uf vielen Steinen waren grobe Bilder von Schädeln eingemeißelt, einige mit Flügeln, andere mit gekreuzten Knochen davor. A uf einem Grabstein sah man ein ganzes Skelett, das Sonne und Mond in seinen Händen hielt.
    »D er Triumph des Todes«, flüsterte Faye. Sie war so nahe, dass Cassie ihren warmen A tem im Nacken spüren konnte.
    »N a, toll«, wiederholte Laurel, als Diana langsamer ging.
    Die Sonne war untergegangen und das Licht wurde immer schwächer. Sie befanden sich jetzt in der Mitte des Friedhofs. Ein kühler W ind strich über das struppige Gras und brachte einen leichten Geruch von Tang und Salz mit. Cassie fühlte, wie sich ihr die Haare im Nacken sträubten.
    Du bist eine Hexe, ermahnte sie sich. Du solltest Friedhöfe lieben. Sie sind eine natürliche Umgebung für dich, Cassie.
    Der Gedanke nahm ihr zwar nicht gerade die A ngst, aber jetzt fühlte sie noch etwas anderes– eine A rt merkwürdige Erregung: Die Dämmerung von der am Himmel aufziehenden Nacht und die Dunkelheit, die in den Ecken des Friedhofs lauerte, schienen ihr plötzlich vertrauter. Sie waren ein Teil von ihr, ein Teil einer ganz

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