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Der Mann, der nicht geboren wurde

Der Mann, der nicht geboren wurde

Titel: Der Mann, der nicht geboren wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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Fluss …«
    Â»Tjarka ist kaum hier eingetroffen, und schon wird auch sie verdächtigt?«,
fragte Rodraeg, wobei er versuchte, möglichst belustigt zu klingen.
    Â»Das lässt sich klären.« Kohn streckte seine Hand in Richtung Tjarka
aus und verdrehte wieder die Augen. Sein Körper verrenkte sich, aus seiner
Kehle drang ein Rasseln. Die Hand schwankte zwischen Tjarka und Bestar hin und
her. Dann entkrampfte sich der Ermittler wieder.
    Â»Ich sehe eine Flussfahrt. Einen Wald, nicht aus Bäumen, sondern aus
Rädern. Seltsame Landschaften in Blau und Gold und anderen Farben. Ich sehe
nichts … von Eimenhard und Traló.«
    Â»Ihr entwickelt Euch noch zu unserem gewichtigsten Fürsprecher«,
stellte Rodraeg fest. »Das Schiff, auf dem die beiden heute angekommen sind,
heißt übrigens Die Greif . Der Kapitän wird sich
sicherlich noch an Bestar erinnern können.«
    Â»Und woher seid ihr gekommen?«, fragte Kohn, der sich am Türrahmen
abstützen musste. Die Merkwürdigkeit der Bilder, die er in Tjarka und Bestar
vorgefunden hatte, schien ihm körperlich zu schaffen zu machen.
    Â»Brissen«, antwortete Bestar knapp.
    Â»Dort gibt es solche Landschaften? Mit roten, himmelhohen … war das
ein Schloss?«
    Â»Im Thostwald gibt es viele Wunder. Nur keine Kaninchen mehr«, sagte
Tjarka, ohne aufzuschauen.
    Â»Selbstverständlich werden Bestar und Tjarka sich umgehend bei der
Hauptfrau melden, wie uns geraten wurde«, plauderte Rodraeg. »Wir wollten uns
nur vorher noch ein kleines Wiedersehensessen gönnen, wie Ihr sehen könnt. Was
gibt es Neues aus der Stadt? Hat sich wieder ein Mord ereignet?«
    Â»Nein. Keiner mit einer Nadel oder mit einem Mammutverweis, zumindest.
Diese Stadt ist ein Tollhaus, wie alle Städte. Aber wir haben einen der Mörder
Mirilo von Heydens gefasst.«
    Â»Wirklich?«
    Â»Ja. Einen gewissen Cruath Airoc Arevaun. Ihr müsst in von Heydens
Auftrag Kontakt mit ihm gehabt haben. Von Heyden hat eine derartige Notiz
hinterlassen. Arevaun hatte sich im Ogerbär im
Hafenviertel verschanzt. Wir haben ihn dort rausgeholt, mit zehn Mann. Jetzt
fahnden wir nach seinen beiden Spießgesellen.«
    Rodraeg dachte nach. Arevaun war verhaftet worden. Das bedeutete
einerseits, dass Bestar sich vorerst keine Sorgen um sein Schwert Skergatlu zu
machen brauchte. Andererseits konnte man Arevaun nun nicht mehr gegen DMDNGW einsetzen. Dieser Klippenwälder war eine unabhängig
agierende, hochinteressante Figur gewesen. Nun war er festgesetzt, wegen eines
Verbrechens, das er wahrscheinlich gar nicht begangen hatte – und erzählte
hoffentlich nicht allzu viel über seine losen Kontakte zum Mammut .
    Â»Das ist doch immerhin schon ein Erfolg für Euch.«
    Â»Ja. Ich bin auch eigentlich wegen der Tuchhändler-Mordserie in
Warchaim, nicht wegen des Mammuts oder irgendwelcher
nachtschwarzer Nadeln. Darum soll sich die hiesige Garde kümmern. Vielleicht
kann ich schon bald nach Aldava zurückkehren.«
    Â»Eine Frage habe ich noch: Hat man Euch hinterbracht, dass wir vor
drei Tagen einen Eindringling hier im Haus hatten?«
    Â»Ja. Der vordere Posten hat diesbezüglich Meldung gemacht.«
    Â»Hat er den Eindringling beschreiben können?«
    Â»Ja, so ungefähr. Aber ich werde Euch diese Beschreibung nicht
geben. Ihr sollt schön brav in Eurem Haus bleiben und keinen Unfug anstellen.
Die Ermittlungen liegen in den Händen von Hauptfrau Durbas, und dort liegen sie
richtig.«
    Also ist der Eindringling doch bezeugt worden .
Das entlastete zumindest Estéron endgültig.
    Rodraeg geleitete den königlichen Ermittler zur Tür, dort
verabschiedeten sie sich, und Rodraeg konnte die Tür wieder schließen. Er
atmete durch, als er zu seinen Gefährten zurückkam.
    Â»Ihr habt es gehört. Die Garde macht Fortschritte. Vielleicht tut
sie ja zur Abwechslung einmal etwas für uns und
schnappt sich diesen Nadelmann. Vielleicht ist diese ganze furchtbare Sache
schon bald ausgestanden. Wir machen jetzt Folgendes: Bestar und Tjarka gehen
zur Stadtgarde und melden sich ordnungsgemäß bei der Hauptfrau. Wir kooperieren,
wo immer es uns möglich ist. Wir verhalten uns so sauber, dass jeder Zugriff
wie an Seife abgleitet. Danach sucht ihr Tjarka eine Unterkunft außerhalb
unseres Hauses. Je kaschemmiger, desto besser, es soll ja nur für sieben Tage
sein. Ich hätte

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