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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Einige meiner Kollegen sind überzeugt, dass ich mir endlich eine Frau suchen sollte, wissen Sie. Aber aus der richtigen Gesellschaftsschicht natürlich. Und sie glauben, dass mein Vermögen und mein Titel mich in die Lage versetzen, eine tugendhafte Frau zu finden – trotz der Maske. Dann ist da Alex, der sich seiner niederen Geburt stets bewusst ist und doch glaubt, der Richtige für Sie zu sein. Da er nicht besonders ausdauernd oder eloquent ist, bestürzt ihn die neue Situation sicher ungemein. Und da ist natürlich noch Hunter. Ich könnte darauf wetten, dass er vor Schreck Ihnen selbst seine Dienste angeboten hat. Ist er vielleicht sogar so weit gegangen, Ihnen die Heirat anzubieten? Nur um Sie von meiner Seite zu reißen?“
    Camille hoffte, dass ihr Gesicht nicht verriet, wie Recht er in Bezug auf die Reaktionen der anderen hatte.
    „Ich würde Hunter nie heiraten“, erklärte sie, ohne auch nur zu blinzeln.
    „Ah so! Also hat er Ihnen tatsächlich diesen Vorschlag gemacht, wie ich es mir dachte.“
    „Das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur gesagt, dass ich Hunter niemals heiraten würde.“
    „Ach ja? Und warum nicht? Der Kerl sieht gut aus, und er hat Charme. Ich möchte sagen, er hat dieses besondere Etwas, das ihn als einen richtigen Mann erscheinen lässt, einen Abenteurer. Die Sorte Mann, die so manch tugendhaftes Mädchen in Begeisterung verfallen lässt.“
    „Machen Sie sich über mich lustig?“
    „Nicht im Geringsten. Ich bin nur neugierig, warum der Kerl keinerlei Anziehungskraft auf Sie ausübt. Obwohl Sie ja nicht gesagt haben, dass Sie ihn nicht anziehend finden. Sie haben nur gesagt, dass Sie ihn nicht heiraten würden.“
    „Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?“
    „Ich will auf gar nichts hinaus. Ich versuche nicht, Ihnen irgendwelche Worte in den Mund zu legen, denn das würden Sie gar nicht zulassen.“
    „Oh, Lord Stirling, Sie ziehen ständig irgendwelche Schlüsse. Und zwar von der schlimmsten Sorte.“
    „Also würden Sie eine Affäre mit dem Mann in Betracht ziehen?“ fragte er unverblümt.
    Camille war versucht, ihm den delikaten Wein direkt ins Gesicht zu schütten, aber irgendwie schaffte sie es, sich zurückzuhalten.
    „Ganz offen gesagt“, erwiderte sie mit eiskaltem Ton, „geht Sie das nichts an.“
    „Ich bitte um Verzeihung, Camille. Aber im Moment geht mich jeder Aspekt Ihres Lebens etwas an.“
    „Das glaube ich nicht.“
    Sie sah das Lächeln unterhalb seiner Maske und spürte, wie ein ihr fremdes Beben ihren Körper durchfuhr. Er war unverschämt und überhaupt ein ungehobelter Kerl. Ein Biest. Und doch … selbst wenn er sie ärgerte, irgendwie brachte er ihr Herz dazu, schneller zu schlagen. Seine Augen, das spöttische Lächeln. Sie fragte sich, was er wohl für ein Mann gewesen war, bevor ihn das Leben – und der Tod – so verbittert hatten.
    „Ich bin der Earl of Carlyle“, rief er ihr in Erinnerung. „Und ich begleite Sie auf einen Wohltätigkeitsball. Man wird über uns reden. Es ist sehr wichtig, dass ich in einer solchen Situation nicht als Narr erscheine.“
    „Nun, Lord Stirling, darüber hätten Sie sich Gedanken machen müssen, bevor Sie verkündet haben, dass Sie mit mir an Ihrem Arm den Ball besuchen wollen.“
    „Aber wir haben eine Vereinbarung.“
    „Wir haben keine Vereinbarung. Sie erpressen mich. Oder drohen mir. Oder beides.“
    „Beides, glaube ich. Nein, ich tue Ihnen einen Gefallen. Und Sie tun mir einen Gefallen.“
    „Es ist ein
Gefallen
, dass Sie einen Mann nicht verklagen? Denken Sie bitte mal nach, Lord Stirling: Ein Gericht könnte ihn auch freisprechen.“
    „Ach, das bezweifle ich. Und Sie übrigens auch“, erklärte er.
    Camille lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte irgendwie, Würde und Verachtung auszustrahlen. „Sie haben dieses ganze Theater doch erst heraufbeschworen.“
    „Und ich teste noch meine Hauptdarstellerin.“
    „Mir scheint, dass Sie jeden in Ihrer näheren Umgebung testen – so wie die Herren heute im Museum.“
    Sie war überrascht, als er plötzlich einen neuen Angriff startete. „Sagen Sie, Camille, und sagen Sie mir die Wahrheit! Woher wissen Sie so viel über Geschichte und die Ägyptologie? Und wo um Himmels willen haben Sie gelernt, Hieroglyphen zu lesen?“
    Die Frage verblüffte sie. Dann sagte sie einfach: „Von meiner Mutter habe ich es gelernt.“
    Er runzelte die Stirn. „Ihrer Mutter?“
    „Als ich ein Kind war, sind wir jeden Tag ins

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