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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ein Mädchen einen Mann aushält.“
    „Tristan, wir leben nicht mehr im Mittelalter“, entgegnete sie. „Du selbst hast doch meinen Wissensdurst gefördert …“
    Sie unterbrach sich. Es hatte an der Tür geklopft. Ohne eine Antwort abzuwarten, riss Evelyn Prior die Tür auf. „Miss Montgomery, Sie sind zurück“, rief sie erfreut.
    Camille versteifte sich. „Ja. Shelby hat mich vor der Tür abgesetzt. Natürlich habe ich sofort nach Tristan gesehen.“
    „Natürlich“, stimmte Mrs. Prior ihr zu. „Wie auch immer, jetzt erwartet der Earl Sie. Im Speiseraum. Dort wird das Dinner serviert.“
    Camille lächelte süß. „Ich dachte, dass ich schnell mit Tristan etwas esse und nicht die … Gastfreundschaft des Earls in so ungebührlicher Weise in Anspruch nehme.“
    „Oh, aber der Earl erwartet Sie.“
    „Ich habe schon gegessen“, warf Tristan ein.
    Camille sah ihn an und runzelte die Stirn. „Wir sind nur
rein zufällig
Gäste hier“, erinnerte sie ihn.
    „Miss Montgomery, wenn Sie bitte so freundlich wären …“, insistierte Mrs. Prior.
    Camille holte tief Luft und sah weiterhin Tristan an.
    Er grinste. „Du musst gehen, mein Mädchen. Der Earl of Carlyle besteht darauf.“
    Camille zwang sich zu einem Lächeln und stand auf. „Bist du sicher, dass du hier wieder zu Kräften kommst? Dass dir nichts Ernstes fehlt, weswegen wir dich doch besser ins Hospital bringen sollten?“
    Sie glaubte zu sehen, dass Tristan Mrs. Prior einen unsicheren Blick zuwarf. „Camille, ich bin sicher, dass ich kein Hospital brauche. Nur ein bisschen Zeit, um wieder auf die Beine zu kommen.“
    Camille fuhr herum und starrte die Frau an. Doch sie machte nicht den Anschein, als habe sie Tristan irgendein warnendes Zeichen gegeben. Sie schien höflich auf Camille zu warten. Sonst nichts.
    „Wie du willst“, murmelte Camille. Sie küsste Tristan auf die Stirn und folgte Mrs. Prior nach draußen.
    „Es geht ihm schon viel besser“, sagte Mrs. Prior, und irgendwie klang sie erleichtert.
    „Ja“, murmelte Camille. Der Tag erschien ihr plötzlich ermüdend lang und geradezu traumatisch. Sie war erschöpft und nicht sicher, ob sie Lust hatte, den Abend ausgerechnet mit dem Mann zu verbringen, der sie so unverhohlen für seine Zwecke benutzte.
    Offenbar bemerkte Mrs. Prior, dass Camille nicht in der Stimmung für ein Schwätzchen war, und schwieg, während sie den langen Flur hinuntergingen, der zu den Gemächern des Hausherrn führte.
    Und wieder erwartete Brian Stirling sie bereits, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, während er durchs Fenster hinaus in die Dunkelheit starrte.
    Ajax saß vor dem Kamin. Heute Abend begrüßte der Hund Camille sogar mit einem kurzen Winseln, während er mit dem Schwanz auf den Boden schlug. Doch er stand nicht auf. Er würde nicht zu ihr kommen, das wusste sie, solange er nicht die Erlaubnis seines Herrn hatte.
    „Miss Montgomery, My Lord“, verkündete Mrs. Prior.
    Dann wollte sie den Raum verlassen, aber der Earl drehte sich um und rief sie zurück.
    „Evelyn!“
    Mrs. Prior kam zurück.
    Er wandte sich Camille zu und sah sie lange und abschätzend an.
    „Wir müssen ein paar passende Kleider für Mrs. Montgomery finden“, sagte er schließlich.
    „Wir haben sicher etwas da, was angemessen ist“, erklärte Mrs. Prior. „Ich werde mich sofort darum kümmern.“
    Er machte eine abwehrende Handbewegung. „Für ihre Arbeit, ja. Da werden wir sicher genug Passendes finden. Aber wenn sie mit mir auf den Wohltätigkeitsball kommt, muss sie entsprechend gekleidet sein.“
    „Sie ist sehr schlank“, sagte Mrs. Prior nachdenklich.
    Camille fühlte ihre Wangen glühen. Es war einfach unhöflich, egal, ob der Mann nun der Earl oder der Prince of Wales persönlich war.
    „Entschuldigen Sie, aber
sie
ist auch noch anwesend“, erklärte sie den beiden. „Gestatten Sie mir, kurz nach Hause zu fahren. Dort habe ich meine eigenen, sehr angemessenen Kleider.“
    „Mir ist absolut bewusst, dass Sie anwesend sind, Miss Montgomery. Wir bitten demütig um Verzeihung“, murmelte er. Sie war sich ziemlich sicher, dass er niemals demütig um irgendetwas bat. „Es ist keine Zeit, um nach Hause zu fahren, fürchte ich. Aber ich denke, selbst unter diesem Zeitdruck werden die Schwestern etwas Wundervolles für Miss Montgomery zusammenstellen“, erklärte er. „Evelyn, sag Shelby bitte, dass er sie zum Landhaus im Wald fahren soll, bevor er sie morgen Abend hierher bringt.“
    „Shelby

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