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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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hinauszugehen.
    „Halt!“ Camille schrie es fast hinaus.
    Er wandte sich um, und sie spürte seinen stechenden Blick fast körperlich.
    „Was ist noch, Miss Montgomery?“
    „Lassen Sie mich Ihnen auch den Rest erzählen, Lord Stirling, wenn Sie schon so weit vorgedrungen sind. Es gibt kaum etwas auf der Welt, das ich nicht für Tristan Montgomery tun würde. Er hat mich gerettet, ohne irgendetwas dafür zu erwarten. Er hat mir immer das Beste von allem gegeben, was er in diesen vielen Jahren gehabt hat. Also werde ich Ihre Scharade mitspielen. Ich werde mein Bestes tun, um Sie zu unterhalten. Ich werde sein, was Sie von mir erwarten, und Ihnen folgen, wohin Sie gehen. Aber ich werde in diesem Haus keine einzige Mahlzeit mehr mit Ihnen einnehmen, wenn Sie mir weiterhin unterstellen, dass ich einen Mann nur wegen seines Äußeren abstoßend finde. Es ist keineswegs Ihr Aussehen, das Sie zu einem Monster macht.“
    „Eine wirklich entzückende Rede“, sagte er ausdruckslos.
    „Es sind Ihr ständiges Misstrauen und Ihre grausame Art, die Sie zu einem schrecklichen Untier machen. Wenn Sie also an meiner Mitwirkung interessiert sind, dann hören Sie auf mit Ihren Anspielungen und Ihrem Misstrauen, wenn es um mich geht.“
    Er machte einen großen Schritt auf sie zu, und einen Moment war sie versucht zurückzuweichen. Sie hatte es zu weit getrieben. Gleich würde sie erfahren, welche Gewalt hinter seiner wohl gekleideten Fassade lauerte. Immer gezügelt, doch immer vorhanden.
    Er ging um sie herum, die Arme vor der Brust verschränkt. Und als er sie umrundet hatte, sagte er: „Setzen Sie sich, Camille. Bitte.“
    Sie tat es. Nicht, weil er sie darum gebeten hatte, sondern weil sie Angst hatte, dass ihre Knie nachgeben würden.
    Er beugte sich vor. Sie atmete den Duft seiner Seife, den zarten Geruch von Leder und gutem Pfeifentabak. Sie spürte seine durchdringenden, blauen Augen und die lodernde Hitze, die unter der Oberfläche lauerte.
    „Was?“ stieß sie atemlos hervor.
    „Ich habe einen Namen.“
    „Lord Stirling, der Earl of Carlyle.“
    „Brian. Benutzen Sie ihn bitte.“
    Sie schluckte. „Das werde ich gern tun, wenn …“
    „Wenn? Noch mehr Bedingungen? Wer erpresst und bedroht hier eigentlich wen?“
    „Sie müssen aufhören, ein solches Monster zu sein.“
    Für einen Moment war er ihr sehr nah. Und zu ihrem Entsetzen wurde ihr plötzlich ganz warm. Sie errötete. Dann zog er sich zurück.
    „Ihr Essen wird kalt“, sagte er.
    „So wie das Ihre.“
    „Ich möchte Sie lieber in Frieden lassen.“
    „Sie haben mich zum Dinner gebeten. Daher wäre es überaus unhöflich von Ihnen, zu gehen.“
    Er lachte laut auf, ging um den Tisch herum und setzte sich wieder. Er nahm nicht sofort seine Gabel auf, sondern starrte sie weiter an. „Ihr Lamm“, forderte er sie auf.
    „Ich werde essen, sobald Sie es tun.“
    „Sie brauchen sich Ihrer Herkunft nicht zu schämen. Die Sünden der Eltern haben die Nachkommen nicht zu verantworten.“
    Camille biss sich auf die Lippe. „Ich glaube nicht, dass sie gesündigt hat“, flüsterte sie. „Ich glaube, sie hat nur zu sehr geliebt, zu unbesonnen.“
    „Ich fürchte, dann war Ihr Vater ein Idiot.“
    „Oh!“ sagte sie. „Endlich mal etwas, worin wir uns vielleicht sogar einig sind.“
    Er legte seine Hand über ihre. Es fühlte sich seltsam warm und beschützend an. „Wie ich sagte, es gibt keinen Grund, sich zu schämen.“
    Sie war überraschend berührt von seinen Worten und der Wärme und Kraft seiner Hand. „So sehen es die meisten Leute leider nicht. Aber seien Sie gewarnt, und bitte vergessen Sie es nicht – Sie könnten mich leicht meinen Lebensunterhalt kosten.“
    „Sollte es tatsächlich zu solch lächerlichen Auswirkungen kommen, sorge ich selbstverständlich für eine Pension.“
    „Meine Arbeit ist auch meine Leidenschaft.“
    „Ich habe immer noch sehr großen Einfluss auf das Museum“, erinnerte er sie.
    Sie senkte den Blick. Seine Hand lag immer noch auf der ihren. Sie hatte das alberne Bedürfnis, sie ihm zu entziehen und die Innenseite gegen ihre Wange zu drücken. Ihr Herz schlug viel zu schnell und unregelmäßig. Erregung erfasste ihren Körper wie eine Welle.
    Sie zog ihre Hand zurück, nicht aus Angst, sondern weil sie vor ihrer eigenen Reaktion auf ihn erschrak.
    „Bitte verzeihen Sie mir. Aber ich bin erschöpft“, bat sie. „Bitte … ich muss mich zurückziehen.“
    „Ich werde Sie in Ihr Zimmer bringen.“
    „Oh,

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