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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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kann genauso gut bei mir zu Hause vorbeifahren“, protestierte Camille. „Bitte fragen Sie ihn, Mrs. Prior, ob er so freundlich wäre, dort kurz anzuhalten.“
    „Ich fürchte, dass dies ein sehr vornehmer Ball sein wird, Miss Montgomery. Es ist mir das größte Vergnügen, dafür zu sorgen, dass Sie passend gekleidet sind.“
    „Lord Stirling …“
    „Wie geht es eigentlich Ihrem Vormund heute Abend? Sie haben nach ihm gesehen, glaube ich“, sagte der Earl freundlich.
    Camille biss die Zähne zusammen. „Es geht ihm gut“, zischte sie eisig.
    „Ich gehe Shelby suchen“, erklärte Mrs. Prior und verließ den Raum.
    „Haben Sie Hunger?“ erkundigte sich Brian Stirling.
    „Sie sind wirklich ein Monster, und das hat nichts mit der Maske zu tun“, rief sie.
    „Wie dem auch sei, das Essen ist serviert.“ Er deutete auf den Tisch mit seinem schneeweißen Tuch und dem edlen Porzellan. „Ich bin vielleicht ein Monster, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich etwas essen muss. Verraten Sie mir, warum Sie mich eigentlich für so ein Untier halten. Weil ich möchte, dass Sie gut gekleidet sind?“
    „Ich nehme keine Almosen an.“
    „Nein, aber Ihr Vormund nimmt durchaus … die Dinge anderer Leute an sich.“
    „Haben Sie ihn tatsächlich auf frischer Tat ertappt?“ wollte sie wissen. „Hatte er irgendetwas in der Hand?“
    „Eigentlich nicht.“
    „Woher wissen Sie dann, dass er nicht einfach über die Mauer gefallen ist? Vielleicht war er nur neugierig und wollte einen Blick auf Ihren Besitz werfen.“
    „Bitte, Miss Montgomery, wir wollen doch niemanden beleidigen.“
    „Warum nicht? Es macht Ihnen ja auch keine Schwierigkeiten, mich zu beleidigen.“
    „Was zum Teufel soll das? Ich habe Sie zu einer Veranstaltung eingeladen. Das Kleid ist nicht für Sie, es ist für mich. Daher sind es auch keine Almosen.“
    Sie stieß einen kleinen, frustrierten Seufzer aus. Doch dann entschied sie, sich erst mal dem Essen zuzuwenden, und lief zum Tisch.
    Trotz seiner imposanten Gestalt war er zu sehr schnellen und flinken Bewegungen fähig und zog ihr den Stuhl zurück, noch bevor sie es selbst tun konnte. Sie schwieg mit zusammengebissenen Zähnen, während er um den Tisch herum auf seine Seite ging.
    Er schenkte ihr ein Glas Rotwein ein. Dann hob er die Silberglosche von ihrem Teller. Heute gab es Lamm, zart gegrillt, mit Erbsen und neuen Kartoffeln. Als ihr der Duft in die Nase stieg, bekam sie Heißhunger.
    Er stellte die Glosche zur Seite und hob sein Glas. „Bitte! Auf das Museum, Miss Montgomery.“
    „Ihr plötzlich wiedererwachtes Interesse für das Museum ist also echt?“ erkundigte sie sich freundlich, hob ihr Glas und nahm einen kleinen Schluck Wein.
    „Ich habe niemals das Interesse am Museum verloren, meine Liebe. Niemals.“
    „Dann ist es Ihnen aber gut gelungen, die anderen an der Nase herumzuführen.”
    „Ja, die anderen“, sagte er nachdenklich und betrachtete seinen Wein, den er im Glas kreisen ließ. Dann sah er Camille direkt an. „Wie ging es den anderen heute? Ich konnte ihr Geflüster und ihren Protest noch fast bis auf die Straße hören.“
    „Was hatten Sie erwartet?“
    „Oh!“ Seine Augen wurden größer. „Dass sie erschrecken natürlich. Sie, Miss Montgomery, sind in diesem Possenspiel das naive Mädchen, nach dem es viele gelüstet, das einige beschützen wollen und von dem alle möchten, dass es ihnen erhalten bleibt, damit sie mit ihm flirten können. Und dann kommt da der Wolf zur Tür herein, das Biest, mit einem Titel und mit Geld. Mal sehen, ich kann Ihnen sagen, was passiert ist. Der gute Sir John wollte einfach die Sache schnell und ohne Probleme erledigt haben. Er sieht Sie jetzt mit neuen Augen und fragt sich, wie Sie in einem solchen Maß meine Aufmerksamkeit erregen konnten. Er weiß, dass er eine bildhübsche junge Frau beschäftigt … aber unter jungen Menschen kommt Schönheit nicht allzu selten vor. Und wenn es eben das ist, was mir gefällt, soll es ihm recht sein. Auf der einen Seite versucht er herauszufinden, was so ungewöhnlich an Ihnen ist. Auf der anderen Seite möchte er seinem geschenkten Gaul nicht zu tief ins Maul schauen.“
    „Ihre Schmeicheleien werden mir noch zu Kopf steigen“, sagte Camille.
    „Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Ich sage einfach nur, was passiert ist, nachdem ich gegangen war. Lord Wimbly wird sicherlich keinen Kommentar abgeben, da ich ihm gegenüber erwähnt habe, dass ich Sie mitbringen werde.

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